Die Faszination von Gold ist unbestritten. Seit jeher lockt das Edelmetall die Menschen mit seinem Wert, seiner Seltenheit und seinem mysteriösen Glanz. Auch in Anlegerkreisen ist Gold begehrt - zurzeit so stark wie selten. Erstmals in der Geschichte übersprang sein Preis im August die Marke von 2.000 US-Dollar pro Feinunze (31,1 Gramm).

Unumstritten ist das Edelmetall dennoch nicht. Manche Investoren meiden Gold, weil es keine Erträge abwirft. Wer Geld damit verdienen will, muss auf Preisanstiege hoffen. Für viele Anleger reicht es aber völlig aus, das Edelmetall einfach nur zu besitzen. Für sie ist Gold Teil eines breit aufgestellten Portfolios und in erster Linie ein Diversifikator, eine Versicherung gegen volatile Märkte und den Fall, dass das Finanzsystem in Schwierigkeiten gerät.

Um in Gold zu investieren, haben Anleger mehrere Möglichkeiten. Die optisch attraktivste ist sicherlich der Erwerb von Barren und Münzen. So lässt sich Gold ganz greifbar dem Vermögen hinzufügen, nicht nur in Form von schnöden Zahlen auf dem Depotauszug. Außer bei Banken und Sparkassen ist das Edelmetall in physischer Form bei spezialisierten Händlern erhältlich.

Deren Angebot hat das Deutsche Kundeninstitut (DKI) im Auftrag von €uro am Sonntag unter die Lupe genommen. Das Ergebnis der umfassenden Analyse ist erfreulich: 2020 fiel kein einziges Haus durch, die schlechteste Gesamtnote war "befriedigend".

Überzeugende Leistung

"Insgesamt zeigt sich in diesem Jahr ein noch besseres Gesamtbild als 2019, es gab keine Ausreißer nach unten", sagt Philipp Roth, der beim DKI für den Test verantwortlich ist. Fünf der zehn untersuchten Anbieter errangen gar ein "sehr gut" - bei ihnen dürften Edelmetallkäufer nur sehr wenig auszusetzen haben. Platz 1 ging an das Unternehmen Anlagegold24, das fast keine Schwächen hatte und in der Gesamtschau besonders überzeugen konnte. Die Plätze 2 und 3 belegen Pro Aurum und Philoro Edelmetalle.

Viele Händler dürften mit dem bisherigen Verlauf des Jahres zufrieden sein. Um 25 Prozent hat der Goldpreis seit Anfang Januar zugelegt, das Interesse an dem Edelmetall ist riesig. Die Auswirkungen der Covid-19-Pandemie haben den Notierungen einen gehörigen Schub verpasst. Gold wird seiner Rolle als Stabilisator in unsicheren Zeiten gerecht.

Gleichwohl mussten Goldinvestoren in diesem Jahr starke Nerven haben, der Preis erlebte eine Achterbahnfahrt. Als in der ersten März-Hälfte die Finanzmärkte wegen der Corona-Krise verrückt spielten, blieb auch Gold nicht verschont. Der Preis fiel von knapp 1.700 Dollar binnen weniger Tage auf unter 1.500 Dollar. Auch Gold schien keine Zuflucht vor dem Crash zu bieten.

Wer sich jedoch von der Panik nicht anstecken ließ und investiert blieb, wurde belohnt. Der Einbruch der Notierungen war bald ausgeglichen, und im Sommer erreichte der Goldpreis ungeahnte Höhen: Am 6. August kostete eine Unze zum Börsenschluss 2.063 Dollar.

Doch dann schien es mit der Herrlichkeit vorbei zu sein. Der Goldpreis sackte bis zur zweiten Septemberhälfte ab und näherte sich einem Stand von 1.850 Dollar. Mit einem Minus von gut vier Prozent war der September der schlechteste Monat für Gold seit fast vier Jahren. Mittlerweile hat sich der Preis bei ungefähr 1.900 Dollar stabilisiert.

Der schwache September und zwischenzeitliche Rücksetzer können jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass sich Gold in den vergangen zwei Jahren beachtlich entwickelt hat. Im Oktober 2018 kostete eine Unze nur rund 1.200 Dollar, es folgten acht Quartale mit steigenden Preisen hintereinander.

Die meisten Experten erwarten, dass sich diese Rally fortsetzen wird. "Das Ende des Goldpreisanstiegs ist unseres Erachtens noch lange nicht erreicht", meint Carsten Fritsch, Rohstoffanalyst der Commerzbank. "Zu mannigfaltig sind die Probleme, mit denen wir konfrontiert sind, sei es die rapide steigende staatliche Verschuldung, das ungebremste Gelddrucken der Zentralbanken, die dauerhaft extrem niedrigen Zinsen und die zahlreichen politischen Risiken." Die Commerzbank prognostiziert für Ende 2021 einen Preis von 2.200 Dollar, Optimisten wie die Bank of America nennen gar 3.000 Dollar als Ziel.

Als größter politischer Unsicherheitsfaktor gilt aktuell die bevorstehende US-Wahl. Denkbar ist, dass deren Ergebnis nicht eindeutig ausfällt oder von Donald Trump nicht akzeptiert wird. "Wir sehen ein derartiges Szenario mit wochenlanger Ungewissheit als Risikofaktor für den US-Dollar, wovon Gold deutlich profitieren würde", sagt Fritsch.

Im Regelfall steigt der Goldpreis, wenn der Dollar schwächelt - und umgekehrt. Grund: Das Edelmetall wird im weltweiten Handel in der US-Währung berechnet. Für Käufer aus anderen Regionen wird Gold dadurch besonders teuer, wenn der Dollar stark ist. Das hemmt die Kauflaune.

Schützenhilfe durch US-Dollar

In den vergangenen Monaten war diese Abhängigkeit besonders ausgeprägt. Der Dollar gab zwischen Mai und September gegenüber den wichtigsten Weltwährungen deutlich nach und unterstützte damit den Aufschwung von Gold. "Angesichts der Dollarschwäche haben sich Anleger alternativen sicheren Häfen zugewandt, die bessere ,Vermögensspeicher‘ darstellen. Gold und Silber haben am meisten von diesem Effekt profitiert", sagt Mobeen Tahir, Analyst beim ETF-Anbieter WisdomTree.

Vonseiten der Zentralbanken erhält Gold keinerlei Gegenwind. Die Leitzinsen in vielen Industrieländern liegen bei null Prozent. Das eliminiert den Nachteil, den das ertraglose Gold gegenüber anderen Anlageprodukten wie Anleihen hat, fast vollständig. Gold zu halten bedeutet in diesen Tagen nicht, auf hohe Zinsen zu verzichten.

Eher ist das Gegenteil der Fall. Die umfangreichen Stützungsmaßnahmen der Notenbanken weltweit schüren die Angst, dass Inflation in absehbarer Zukunft wieder ein Thema sein könnte. Gold würde davon profitieren. "Mit der Aussage der großen Zentralbanken, dass sich am Niedrigzinsumfeld auf längere Sicht nichts ändern werde, und der Quasi-Gewissheit, dass die rapide Ausweitung der Geldmenge inflationär wirkt, werden wir auch in den nächsten Jahren mit fallenden Realzinsen konfrontiert sein", sagt Michael Blümke vom Fondsanbieter Ethenea. "Die Richtung für den Goldpreis dürfte damit geklärt sein."

Das sehen die langfristig orientierten Anleger genauso. Seit vielen Monaten stocken sie ihre Bestände auf - bevorzugt über ETFs, passive Investments, die dem Goldpreis folgen. Der Finanznachrichtendienst Bloomberg verfolgt die wichtigsten Gold-ETFs täglich. Fast 3.500 Tonnen verwalten sie mittlerweile - ein Rekordniveau. Im September wuchs ihr Bestand um 54 Tonnen, im gesamten dritten Quartal um 240 Tonnen. "Das waren der zehnte Monatszufluss und der achte Quartalszufluss in Folge", berichtet Commerzbank-Analyst Fritsch.

Empfehlenswerte Adressen

Wer Gold nicht nur im Depot gelistet haben, sondern physisch besitzen will, braucht für den Erwerb von Barren oder Münzen einen verlässlichen Händler. Um herauszufinden, wer empfehlenswert ist, hat das Deutsche Kundeninstitut zehn Anbieter auf Herz und Nieren geprüft. Insgesamt wurden 265 Einzelkriterien berücksichtigt, aufgeteilt in vier Kategorien. Eine fünfte Kategorie, der Ankauf von Altgold, wurde ebenfalls betrachtet, floss aber nicht in die Bewertung mit ein, weil nicht alle Händler diesen Service anbieten.

Als erste Kategorie nahmen die Tester die Konditionen unter die Lupe. Sie analysierten die Preisdifferenzen beim Ankauf und Verkauf gegenüber den aktuellen Notierungen an den Finanzmärkten. "Untersucht wurden die Preise eines Goldbarrens, einer Krügerrand-Goldmünze und einer Maple-Leaf-Silbermünze mit einem Gewicht von jeweils einer Unze", erklärt DKI-Experte Roth.

Außerdem wurden zusätzliche Kosten wie Versand, Preisaufschläge bei Barzahlungen oder Aufschläge bei persönlicher Abholung in der Filiale bewertet. Daneben wurden Mindest- oder Maximalbestellwerte betrachtet.

Bei den Konditionen überzeugte Philoro Edelmetalle am meisten. Auch die Anbieter MP Edelmetalle, ESG Edelmetall-Service und Anlagegold24 konnten die Note "sehr gut" einheimsen. Schlecht bewertet wurden die Konditionen bei Aschhoff-Edelmetalle. Kritisiert wurden unter anderem hohe Versandkosten und ein Mindestbestellwert.

In der Kategorie "Transparenz und Sicherheit" wurde untersucht, wie sicher und vertrauenswürdig der Handel abläuft. Berücksichtigt wurde zudem, ob der Händler öffentlich über seine wirtschaftliche Lage Auskunft gibt. Dazu betrachtete das Deutsche Kundeninstitut die im Bundesanzeiger veröffentlichten Unternehmensbilanzen und analysierte die Jahresabschlüsse auf Basis gängiger Bilanzkennzahlen wie die Höhe des Eigen- und Fremdkapitals.

Am höchsten bewerteten die Tester in dieser Kategorie den Anbieter Pro Aurum. Zwei weitere Edelmetallhändler erhielten ebenfalls Note 1. Insgesamt gab es bei diesen Punkten nicht viel auszusetzen: Kein einziger Anbieter schnitt schlechter als "befriedigend" ab.

Auswahl entscheidend

Leistungs- und Produktumfang standen in der Kategorie "Handel" im Fokus. Untersucht wurde zum einen die Breite des Sortiments: Wer nicht nur Gold, sondern auch andere Edelmetalle anbot, konnte hier glänzen. Zum anderen wurde die Tiefe des Angebots berücksichtigt. Händler sammelten Pluspunkte, wenn sie viele verschiedene Barren und Münzen sowie Zubehör offerierten.

Drei Anbieter erhielten in dieser Kategorie die Note "sehr gut", die höchste Punktzahl bekam GoldSilberShop.de. Weniger zufrieden waren die Tester mit dem Goldkontor Hamburg, Aschhoff-Edelmetalle und coininvest.com. Ihr Sortiment wurde lediglich mit "ausreichend" beurteilt.

Nur wenig auszusetzen hatte das DKI am Kundenservice. Eine Reihe von Häusern, darunter Pro Aurum, ESG Edelmetall-Service, GoldSilberShop.de, Anlagegold24 und Philoro Edelmetalle erhielten Note 1. Am schwächsten fiel das Urteil für die Anbieter Exchange AG und MP Edelmetalle GmbH aus. Doch Note 3 zeigt, dass auch bei diesen der Kundenservice zufriedenstellend ist.

Die Tester bewerteten in dieser Kategorie die Kommunikation zwischen den Unternehmen und den Kunden. "Wir haben beurteilt, wie schnell, kompetent und freundlich Anfragen bearbeitet werden", sagt Roth. Auch die Internetseiten und der Facebook-Auftritt wurden unter die Lupe genommen.

Nicht in das Gesamtranking floss der Altgoldankauf ein, da nicht alle Händler diesen Service anbieten. Das DKI untersuchte in dieser Kategorie, in welcher Form Altgold und Altsilber (etwa Schmuck und Besteck) angekauft werden und mit welchen Methoden Wert und Echtheit bestimmt werden.

Besonders zufrieden waren die Tester mit Pro Aurum, ESG Edelmetall-Service, GoldSilberShop.de und Philoro Edelmetalle. Weniger gut schnitten MP Edelmetalle GmbH und Goldkontor Hamburg ab, deren Altgoldankauf nur mit "ausreichend" bewertet wurde.

Als Gesamtsieger geht - wie im Vorjahr - Anlagegold24 aus der umfassenden Analyse hervor. Der Anbieter konnte zwar in keiner der vier relevanten Kategorien Platz 1 erringen, erhielt aber stets Note "sehr gut" und präsentiert sich damit in der Breite äußerst solide. Dieser Konstanz mussten sich die anderen Edelmetallhändler geschlagen geben. Dass aber die Hälfte der untersuchten Unternehmen Note 1 erhält, zeigt, dass Anleger bei vielen Händlern sehr gut aufgehoben sind.

 


€uro am Sonntag Goldhändlertest

Das Deutsche Kundeninstitut (DKI) hat für €uro am Sonntag zum achten Mal die Qualität von Edelmetallhändlern getestet. Bewertet wurden zehn Anbieter nach 265 Einzelkriterien, 280 Kundenkontakte fanden statt. Für die Rangliste waren vier Kategorien entscheidend. Eine Zusatzkategorie (Altgoldhandel) wurde beurteilt, ohne in die Gesamtnote einzufließen.

Preise/Konditionen (Gewichtung 30 Prozent): Verglichen wurden die Preise beim Verkauf und Ankauf eines Goldbarrens und einer Krügerrand-Goldmünze sowie einer Silbermünze Maple Leaf mit einem Gewicht von jeweils einer Unze. Zudem wurden zusätzliche Gebühren wie Versandkosten bewertet.

Sicherheit/Transparenz (30 Prozent): Untersucht wurde, wie vertrauenswürdig und sicher der Handel über den Anbieter ist. Teil der Analyse war, wie solide der Edelmetallhändler wirtschaftet (Prüfung von Bilanz und Finanzkennziffern) und ob er Informationen transparent bereitstellt.

Handel (20 Prozent): Das Deutsche Kundeninstitut bewertete den Leistungs- und Produktumfang. Entscheidend waren vor allem die Sortimentsbreite (Umfang der angebotenen Edelmetalle) und -tiefe (Anzahl der Produkte je Edelmetallart).

Kundenservice (20 Prozent): Beurteilt wurden Kompetenz, Geschwindigkeit und Freundlichkeit des Kundenservice, den die Händler per Telefon, E-Mail und Facebook sowie in ihren Onlineshops bieten.

Altgoldankauf: Das DKI untersuchte, inwiefern Altgold und Altsilber angekauft und welche Methoden genutzt werden, um Wert und Echtheit zu bestimmen.

 


Ergebnisse Kategorien

Das Deutsche Kundeninstitut untersuchte die Leistung der Edelmetallhändler in fünf Kategorien. Für die Gesamtnote wurde der Altgoldankauf nicht berücksichtigt. Das DKI befragte die Anbieter direkt und analysierte ihre Homepage. Hinzu kamen fingierte Kundenanfragen via Telefon oder Internet.

 


INVESTOR-INFO

Anlagemöglichkeiten

Physisch oder Wertpapier

Wer in Gold investieren will, dem stehen grundsätzlich zwei Wege offen. Einer davon ist der Erwerb von Münzen oder Barren. Diese Variante eignet sich für Anleger, die sich gegen Verwerfungen des Finanzsystems absichern möchten. Sparer, die mit Gold lediglich ihr Vermögen diversifizieren oder auf Preissteigerungen wetten möchten, nutzen besser ein Wertpapier. Für deutsche Anleger hat sich Xetra-Gold bewährt, eine Inhaberschuldverschreibung der Deutschen Börse. Sie bildet den Goldpreis ab und kann bequem an der Börse gehandelt werden.

Physische Gold-Varianten

Barren oder Münzen

Wer Gold in physischer Form kaufen möchte, muss eine Wahl aus Hunderten von Produkten treffen. Prinzipiell sind Münzen besser als Zahlungsmittel geeignet, Barren dienen eher zur Aufbewahrung. Letztere sind etwas kostengünstiger, weil aufwendige Prägearbeiten entfallen. Anleger sollten allzu kleine Münzen oder Barren meiden, weil bei diesen ein hoher Aufschlag gegenüber dem aktuellen Goldpreis erhoben wird. Bei Münzen gilt: Wer sich nicht als Sammler versteht, sollte gängige Prägungen wie Krügerrand, Maple Leaf oder Wiener Philharmoniker bevorzugen.

Besteuerung

Zwölf Monate oder kürzer

Der Kauf von Gold zu Anlagezwecken unterliegt nicht der Mehrwertsteuer, bei anderen Edelmetallen wird sie dagegen fällig. Bei Silber kommt aber regelmäßig die sogenannte Differenzbesteuerung zum Einsatz, die den Steuersatz zumindest auf weniger als 19 Prozent senkt. Beim Verkauf werden Gewinne mit Einkommensteuer belegt, sofern die Edelmetalle nicht länger als ein Jahr gehalten wurden. Nach Ablauf der Zwölfmonatsfrist sind Veräußerungsgewinne steuerfrei. Für Wertpapiere, die dem Goldpreis folgen, gilt die gleiche Regel, sofern sie ein Recht auf Auslieferung des Metalls verbriefen. Für Xetra-Gold wurde das bereits gerichtlich festgestellt, bei dem Angebot der Börse Stuttgart, Euwax Gold II, dürfte es genauso sein.

Andere Edelmetalle

Konjunkturabhängig

Bei Anlegern ist Gold das beliebteste Edelmetall. Gleichwohl stehen mit Silber, Platin und Palladium drei Alternativen zur Verfügung. Gut sortierte Händler bieten alle vier Edelmetalle an.

Die Preise dieser Metalle entwickeln sich nicht zwangsläufig im Gleichschritt. Das zeigte sich deutlich in den vergangenen zwölf Monaten. Während Gold um 25 Prozent zulegte, gewann Silber 35 Prozent und Palladium sogar 41 Prozent hinzu. Der Platinpreis hingegen gab um drei Prozent nach.

Silber, Platin und Palladium spielen als Geldanlage gegenüber Gold eine untergeordnete Rolle. Stattdessen werden sie häufiger in der Industrie eingesetzt. Dadurch nehmen sie eine Stellung zwischen Edelmetallen und Industriemetallen wie Kupfer oder Zink ein. Platin und Palladium werden hauptsächlich in der Autobranche verwendet, Platin für Dieselkatalysatoren, Palladium für Benzinkatalysatoren. Silber wird vor allem in der Elektro- und Solarindustrie benötigt. Die Preise der drei Metalle richten sich deshalb stärker nach der konjunkturellen Lage als Gold.

Als Spekulationsobjekt sind alle vier Edelmetalle geeignet. Wer jedoch ein Edelmetall ausdrücklich als Absicherung gegen Verwerfungen im globalen Finanzsystem kaufen will, sollte bei Gold bleiben, weil dessen Verwendung am gebräuchlichsten ist.

ETF-Bestände

Heiß begehrt

Ein wesentlicher Treiber der Gold- und Silberhausse in diesem Jahr ist die hohe Nachfrage langfristig orientierter Investoren. Das zeigt die Entwicklung der Bestände von Gold- und Silber-ETFs. Diese Produkte folgen den Preisen der Metalle und sind mit physischem Gold oder Silber hinterlegt. Nie zuvor waren die Bestände so hoch wie 2020. Selbst zwischenzeitliche Preisrückgänge bei Gold und Silber haben nicht zu einem signifikanten Rückzug der Anleger geführt. Die Grafik nennt die Gesamtzahlen der wichtigsten ETFs weltweit.