Außerdem hat sich erstmals seit sieben Wochen die Anzahl offener Kontrakte (Open Interest) wieder nach oben entwickelt. In der Woche zum 14. April hat sie sich von 480.050 auf 490.000 Kontrakte (+2,1 Prozent) erhöht. Im Berichtszeitraum sind sowohl große Terminspekulanten (Non-Commercials) als auch Kleinspekulanten (Non-Reportables) optimistischer geworden. Bei der kumulierten Netto-Long-Position (Optimismus überwiegt) großer und kleiner Terminspekulanten machte sich dies in einem Zuwachs von 276.600 auf 280.400 Kontrakte (+1,4 Prozent) bemerkbar. Damit scheint die corona-bedingte Verkaufsphase, in der sämtliche Anlageklassen (Ausnahme: TripleA-Staatsanleihen) liquidiert wurden, erst einmal beendet zu sein.

Große Terminspekulanten haben im Berichtszeitraum ihre Long-Seite (plus 6.700 Kontrakte) stärker erhöht als ihr Short-Exposure (plus 3.200 Futures). Dadurch ist deren Netto-Long-Position von 248.900 auf 252.500 Futures (+1,4 Prozent) angestiegen. Unter kleinen Terminspekulanten hat sich hingegen zum vierten Mal in Folge der Optimismus verstärkt. Ihre Netto-Long-Position hat auf Wochensicht einen marginalen Anstieg von 27.700 auf 27.900 Kontrakte (+0,7 Prozent) erfahren. Vor dem Wochenende sorgten massive Gewinnmitnahmen beim Goldpreis für einen leichten Rücksetzer. Der Monat April erwies sich mit einer Wertsteigerung um über sieben Prozent bislang aber als ausgesprochen renditeträchtig. Ähnlich steil bergauf ging es letztmals im Juni vergangenen Jahres. Aus charttechnischer Sicht muss man sich beim Krisenschutz Gold derzeit absolut keine Sorgen machen, schließlich blieb der langfristige Aufwärtstrend in den vergangenen Wochen intakt - trotz temporärer Kursschwäche im März.

Goldbarren via Euwax Gold II erwerben


Die Aufgelder bei Goldbarren und Goldmünzen haben sich zuletzt zwar etwas zurückgebildet, doch Anleger sollten nach den Lieferproblemen der jüngsten Vergangenheit nicht zu schnell zur Tagesordnung übergehen. Sobald sich die Prämien wieder in Richtung 10 Prozent oder darüber hinausbewegen, sollten Anleger darüber nachdenken, physisches Gold aus Kostengründen über das börsennotierte Wertpapier Euwax Gold II (ISIN: DE000EWG2LD7) zu beziehen. Wer nämlich 100 Papiere oder ein ganzzahliges Vielfaches davon besitzt, könnte sich via Ausübungserklärung die entsprechende Anzahl an 100-Gramm-Goldbarren zuschicken lassen (erster Zustellversuch kostenlos) oder in der Nähe von Pforzheim persönlich abholen. Aktuell müsste man pro Euwax Gold II, welches den Wert von einem Gramm Gold repräsentiert, 51,01 Euro (zzgl. Transaktionsgebühren) bezahlen. Für einen 100-Gramm-Goldbarren wäre somit bei einer unterstellten Transaktionsgebühr von 0,3 Prozent 5.116,00 Euro zu bezahlen. Bei Degussa Goldhandel wäre ein solcher Barren inklusive Versandkosten mehr als 270 Euro teurer.

Beim Kauf von Euwax Gold II sollte man allerdings eines auf keinen Fall außer Acht lassen: Obwohl EUWAX Gold II laut Emittentin zu 100% mit physischem Gold hinterlegt und das Gold nach hohen Sicherheitsstandards in Tresoren in Deutschland gelagert wird sowie pro Kalenderjahr gegen einen Verlust in Höhe von 150 Millionen Euro versichert ist, bleibt es "lediglich" Papiergold mit Lieferanspruch. Ein gewisses Restrisiko würde also bestehen, wenn man ein solches Goldinvestment nicht ausüben und stattdessen die Wertpapiere im eigenen Depot und das fiktive Gold in den jeweiligen Tresoren belassen würde. Als Anleger muss man also abwägen, was einem eher behagt - die kostenlose Verwahrfunktion des Emittenten oder das Lagern der ausgelieferten Goldbarren in Eigenregie. Beides hat Vor- aber auch Nachteile.