Die EU-Behörde wirft Google vor, Smartphone-Hersteller zur Installierung des Browsers Chrome und der Suchmaschine zu zwingen und andere Versionen des Betriebssystems Android nicht zuzulassen. Ein Sprecher der EU-Kommission und Google wollten sich dazu nicht äußern. Das Expertengremium besteht gewöhnlich aus drei bis vier Personen, die den Fall unvoreingenommen bewerten sollen, bevor eine Entscheidung getroffen wird.

Android ist die erfolgreichste Handy-Software der Welt und sorgt bei neun von zehn Mobiltelefonen dafür, dass sie funktionieren. Das Betriebssystem ist kostenlos, gleichzeitig macht Google den Handy-Bauern aber genaue Vorgaben. Die nimmt die EU-Kommission, die in der Union als Wettbewerbsbehörde agiert, nun unter die Lupe. Beispielsweise müssen Handy-Hersteller auf den Geräten die Suchfunktion von Google und den Internet-Browser Chrome installieren, wenn sie nicht den Zugang zu anderen populären Google-Diensten verlieren wollen. Im Fokus steht zudem die Frage, ob der Internet-Riese den Herstellern wie Samsung oder Huawei verbieten darf, andere Versionen von Android zu installieren. Das Verfahren läuft seit April vorigen Jahres. Angestoßen wurde es durch eine Beschwerde der Lobbygruppe Fair Search in Brüssel.

Google hatte zuvor gesagt, dass Android auf offener Software basiere und dass die Software den Wettbewerb ankurble.

Der US-Suchmaschinenbetreiber steht derzeit bereits im Visier der EU-Kartellbehörde. Wegen des Preisvergleichsdienstes von Google hatte die EU-Kommission erst Ende Juni mit 2,4 Milliarden Euro die bisher höchste Strafe gegen ein einzelnes Unternehmen verhängt.

rtr