Das Milliardendebakel mit strukturierten Fondsprodukten der US-Tochter Allianz Global Investors (AGI) könnte noch weitreichende Konsequenzen für den Münchner DAX-Konzern haben. Nachdem AGI Wertpapierbetrug eingeräumt hatte, einigte sich die Allianz mit US-Behörden auf eine Geldstrafe von 849 Millionen Dollar. Einschließlich Rückstellungen für Entschädigungen summiert sich der Schaden für den Versicherungsriesen auf sechs Milliarden Euro. AGI muss sich zudem für zehn Jahre aus dem Geschäft mit US-Fonds zurückziehen.

Zwar betont man bei AGI und Allianz, nur wenige AGI-Mitarbeiter hätten von den Betrügereien gewusst. Vor allem in München weist man jede Verantwortung von sich. Dennoch kratzt der ­Gesetzesbruch auch am Allianz-Image.

Am Markt wird zudem bereits über die Zukunft von AGI spekuliert. Der laufende  Umstrukturierungsprozess der US-Fondstochter könnte nun beschleunigt werden und in eine Übernahme durch einen Konkurrenten münden. Laut "Handelsblatt" wird bereits eine Fusion mit der Deutsche-Bank-Tochter DWS durchgespielt.

Die Allianz-Aktie reagierte auf die Einigung mit den US-Behörden mit einem Kurssprung. Analysten sehen diesen Fall als geklärt an.