Heute meldete der Baustoffkonzern Heidelberg Materials Ergebnisse für das IV. Quartal und das Gesamtjahr. Die Aktie erreichte ein neues Jahreshoch.

Die Absatzmengen von Heidelberg Materials sind 2022 gesunken, da die höheren Energie- und Rohstoffpreise die Nachfrage nach Baustoffen wesentlich beeinträchtigt haben. Preiserhöhungen konnten den Mengenrückgang bezogen auf das Gesamtjahr nicht vollständig ausgleichen.

Der Umsatz erhöhte sich im vierten Quartal 2022 gegenüber dem Vorjahr auf vergleichbarer Basis um 12,1 Prozent auf 5,3 Milliarden Euro. Damit wurden die Markterwartungen von im Schnitt EUR 5,2 Milliarden Euro leicht übertroffen. Das führte im vierten Quartal zu einem überraschenden Gewinnanstieg. Der operative Gewinn erreichte 694 Millionen Euro, ein Plus von 4,9 Prozent. Analysten hatten im Schnitt nur mit 664 Millionen Euro gerechnet.

Das war das beste vierte Quartal, das wir in der Unternehmensgeschichte hatten", sagte Vorstandschef Dominik von Achten. Die stark gestiegenen Energiepreise seien mit dem zu Jahresbeginn aufgesetzten Customer Excellence Programms in den drei Schlussmonaten erstmalig überkompensiert worden. 

Gewinn für Gesamtjahr etwas rückläufig

Im Gesamtjahr 2022 kletterte der Umsatz gegenüber 2021 um 12,7 Prozent auf 21,1 Milliarden Euro. Der Gewinn für das Gesamtjahr ist mit 1,6 Milliarden Euro etwas rückläufig gegenüber dem Vorjahr mit 1,76 Milliarden Euro. Die gestiegenen Energie- und Rohstoffkosten konnten im Vorjahr nicht zur Gänze an die Kunden weitergegeben werden. Allerdings zeigte das Sparprogramm des Konzerns Wirkung.

Das Ergebnis des laufenden Geschäftsbetriebs sank 2022 um 5,3 Prozent auf 2,5 Milliarden Euro. Die Rendite auf das eingesetzte Kapital hielt sich 2022 mit 9,1 Prozent (2021: 9,3 Prozent) fast stabil. Das bereinigte Ergebnis je Aktie kletterte von 7,91 Euro auf 9,47 Euro.

Guter Start ins Jahr

Für das Gesamtjahr 2023 rechnet Heidelberg Materials mit weiterem Umsatzwachstum. Für das Ergebnis des laufenden Geschäftsbetriebs wird eine Bandbreite zwischen 2,35 und 2,65 Milliarden Euro prognostiziert. Auch sei das Unternehmen gut ins neue Jahr gestartet. "Wir schauen zuversichtlich auf den weiteren Jahresverlauf", sagte von Achten.

Trotz der guten Zahlen und einem Ausblick über dem Konsens sind viele Analysten nur moderat optimistisch, da die Aktie seit Jahresbeginn schon hervorragend gelaufen ist. Viele positive Nachrichten seien schon im Kurs von 65 Euro enthalten. Auf dem gegenwärtigen Niveau, das einem Jahreshoch entspricht, dürfte die Luft nach oben langsam dünn werden. Seit Oktober ist die Aktie um gut 60 Prozent geklettert.

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