Die Zinsen steigen immer weiter, trotz der damit verbundenen Risiken. Doch wie wirkt sich das auf die Aktien von Deutsche Bank und Commerzbank aus? Und wie sollten Anleger hier aktuell handeln?

Eigentlich sind hohe Zinsen stets positiv für Geldhäuser, da durch eine Vergrößerung des Zinskorridors nicht nur die Risikoprämien für Kredite attraktiver sind, sondern auch weil sich allgemein in einem solchen Umfeld mit dem Geld der Einleger deutlich mehr verdienen lässt.

Allerdings sind die Zeiten schwierig und viele Anleger haben Angst vor Crashs, einer neuen Finanzkrise und einer Rezession. Wie wirken sich die Zinsen also wirklich auf die Aktien von Deutsche Bank und Commerzbank aus?

Höhere Zinsen – Immer ein Risiko

Rein volkswirtschaftlich gesehen sind höhere Zinsen aktuell ein hohes Risiko für Deutsche Bank und Commerzbank und es dürfte tatsächlich eher weniger mit ihrem eigenen Geschäftsmodell zu tun haben.

Allerdings grassiert in den USA weiterhin die große Angst vor einer Bankenkrise. Und nach dem Zinsentscheid der Fed wurde erneut bekannt, dass einige Regionalbanken der Pleite nahe sind. Dies liegt vor allem an ihrer Anleihestruktur, denn die Banken haben massive Buchverluste durch Niedrigzinsanleihen erlitten, können diese aber eventuell nicht bis zum Laufzeitende halten, wenn zum Beispiel die Kunden an ihr Geld wollen.

Was bedeutet das für Aktien von Deutsche Bank und Commerzbank?

Konkret ist eine neue Finanzkrise aufgrund der hohen Zinsen deswegen keinesfalls auszuschließen und die daraus entstehenden Dominoeffekte können jetzt ohnehin noch nicht abgesehen werden.

Absehbar ist allerdings, dass die Deutsche Bank als auch die Commerzbank in einem solchen Umfeld, unabhängig ob die Unternehmen ähnliche Finanzierungsstrukturen haben oder nicht, abverkauft werden. Das hat zum einen mit der Angst um Dominoeffekte zu tun, zum anderen aber auch mit der Intransparenz der Geldhäuser, sowie des Vertrauensverlustes seit 2008.

So sollten Anleger der Deutsche Bank-Aktie und der Commerzbank-Aktie jetzt handeln

Dementsprechend könnten die beiden deutschen Geldhäuser zwar mehr Gewinne einfahren, dadurch dass das Zinsumfeld sich geändert hat. Ob der Aktienkurs aber in dieselbe Richtung geht, steht auf einem anderen Papier. Panik müssen Anleger der Deutschen Bank und der Commerzbank allerdings nicht haben. Dennoch ist weiterhin mit viel Volatilität zu rechnen. Wer diese nicht aushält, der sollte die Positonen reduzieren oder verkaufen. Langfristig können sich allerdings auch interessante Chancen - mit entsprechenden Risiken - bieten.

Es kann nie schaden, angelaufene Gewinne mitzunehmen. Grundsätzlich rät BÖRSE ONLINE aber weiter zum Kauf der beiden Geldhäuser. Bei der Commerzbank-Aktie raten wir zum Kauf mit einem Kursziel von 14,50 Euro und einem Stoppkurs bei 7,80 Euro. Bei der Deutschen Bank-Aktie haben wir das Kursziel von 15,00 Euro auf 11,90 Euro gesenkt, raten aber weiter zum Kauf. Stopp: 7,00 Euro.

Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Commerzbank.