Ausgangssituation und Signal



Die Stammaktien der Hornbach Holding AG machten am Donnerstag mit einer ausgesprochen hohen Volatilität auf sich aufmerksam. Nach Bekanntgabe von Geschäftszahlen und einem Jahresausblick rutschten die Papiere bis auf 83,60 Euro (-7,7%) abwärts und lagen damit zeitweilig sogar unterhalb ihrer 200-Tagelinie. Im weiteren Handelsverlauf jedoch konnten sich die Hornbach-Kurse stabilisieren und gingen sogar mit einem leichten Plus in den Feierabend. Die vorletzte Kerze im Tageschart mit ihrem langen, unteren Docht zeugt noch heute von der hohen Schwankungsbreite der Kursnotierung.

Im kurzfristigen Bereich zeigt sich die 21-Tagelinie bei 85,03 Euro (grüne Linie) als Unterstützung. Mit ihrem steil ansteigenden Verlauf spricht dieser gleitende Durchschnitt von einem grundsätzlich intakten, kurzfristigen Aufwärtstrend. Auch die Schwächephase vom Donnerstag konnte daran nichts ändern. Im Gegenteil: dieser gleitende Durchschnitt wurde, wie auch die 200-Tagelinie, als solide Unterstützung bestätigt. Darauf lässt sich bauen.

Zum Hintergrund: Die Hornbach Holding AG hat am Donnerstag Zahlen für das abgelaufene Geschäftsjahr 2020/21 präsentiert und einen Ausblick nach vorne gewagt. Dabei vermochte der operative Ergebnisausblick nicht alle Anleger überzeugen. Zumindest im ersten Schockmoment.
Das Unternehmen mit Sitz in Neustadt an der Weinstraße ist eine Dachgesellschaft, unter die auch die Hornbach Baumarktkette fällt.

Die Charts im Detail



Was die längerfristige Aussicht bei der Hornbach-Aktie anbelangt, so hilft ein Blick auf den Wochen- / Monatschart weiter. Gerade der Monatschart ist sehr interessant. Dieser nämlich offenbart das mittelfristige Trendverhalten der Aktie, und das über mehrere Jahre hinweg. Denn beim Monatschart basiert die Betrachtungsweise auf monatlichen Kursdaten. Im Falle von Kerzencharts etwa bildet jede Kerze (engl.: "Candle") das Kursverhalten eines Handelsmonats ab: Monatseröffnungs- und -schlusskurs; Monatshoch und -tief.

Im Monatschart (Chart 3) der Hornbach-Aktie zu sehen: Die 200-Tagelinie (blaue Kurve). Im Monatschart entspricht sie in etwa der 9-Monatslinie. Mit ihrem nahezu waagerechten Verlauf zeugt diese aktuell von einem vorherrschenden Seitwärtstrend. Dieser gleitende Durchschnitt verläuft bei derzeit 84,39 Euro. Eine Hornbach-Aktie kostet also mehr als im Durchschnitt ihrer vergangenen 200-Handelstage - ein Zeichen von Stärke. Gleichzeitig dient dieser gleitende Durchschnitt den Kursen als Unterstützung im Falle etwaiger Kursverwerfungen, wie bereits am Donnerstag gesehen und erlebt (grüner Pfeil im Tageschart).

Tageschart





Wochenchart




Monatschart





Empfehlung der Redaktion



Hornbach Holding AG: Ein interessanter Nebenwert mit grundsätzlich weiterem Aufwärtspotenzial. Am Freitag präsentiert sich das Papier weiter sehr stark und die Notierungen gewinnen zu Handelsbeginn 1,5 Prozent an Wert. Kurs am Freitagmorgen: 91,85 Euro. Damit rückt das bisherige Allzeithoch bei 93,55 Euro immer näher. Ein zeitnaher Ausbruch nach oben erscheint möglich. Unser nachfolgendes Kursziel sähen wir anschließend im Bereich um 100 Euro, wo mit ersten Gewinnmitnahmen gerechnet werden darf. Ein längerfristiges Kursziel von 110 Euro erscheint uns realistisch. Andererseits bietet sich das Tagestief vom Donnerstag (83,60 Euro) als Orientierungshilfe zum Setzen eines Stop-Losskurses an.



Unterstützungen und Widerstände

Chartmarken Niveau
Oberes Ziel 2 110,00
Oberes Ziel 1 101,40
Unteres Ziel 1 75,00
Unteres Ziel 2 69,70


Empfehlungen auf Basis charttechnischer Signale. In Einzelfällen sind Abweichungen zur fundamentalen Einschätzung möglich.


AUTOR Manfred Ries vom Index Radar-Magazin ist ausgebildeter Bankkaufmann. Nach seinem Studium der Volkswirtschaftslehre arbeitete er über viele Jahre hinweg in den Bereichen Vermögensanlage und Devisenhandel bei Großbanken. Seit mehr als 15 Jahren ist Manfred Ries als Wirtschaftsjournalist tätig. Für Börse Online analysierte er bereits 1999 die Märkte aus charttechnischer Sicht. www.index-radar.de