Schon im März ging es mit der Aktie nach unten, ab Oktober 2018 wurde Hornbach Baumarkt dann an der Börse richtig zusammengefaltet. Der Kurs hat sich inzwischen halbiert. Dabei läuft es beim Betreiber von 158 Bau- und Gartenmärkten rund. Im vergangenen Jahr steigerte die Handelskette ihren Umsatz um 5,3 Prozent auf 4,1 Milliarden Euro. Auf bereinigter Fläche, also ohne Verkaufsflächenänderungen, gab es ein Umsatzplus von 4,2 Prozent. Der Gewinn allerdings stand unter Druck, das operative Ergebnis rutschte um 34,5 Prozent nach unten. Grund waren höhere Einkaufspreise, aber auch überproportionale Steigerungen von Personal- und Sachkosten. Der Gewinn je Aktie fiel von 1,84 auf 1,29 Euro.

Das Management zeigt sich selbstkritisch. Chef Steffen Hornbach sieht Übertreibungen bei den Ausgaben und fordert Kostendisziplin. Zwar geht sicher ein Teil des Kostenschubs auf das Konto des Onlineshops. Aber der Anteil der Kosten beispielsweise der zentralen Verwaltung kletterte in den vergangenen zehn Jahren von 4,1 auf 5,4 Prozent vom Umsatz. Der Anstieg dieser Quote um ein Drittel entspricht einem jährlichen Volumen von über 50 Millionen Euro. Zum Vergleich: Der Gewinn von Hornbach Baumarkt lag 2018/19 bei 41 Millionen Euro. Manager Hornbach will nun die Strukturen überprüfen und die Profitabilität.

Der Gewinn könnte deshalb schon in diesem Jahr wieder zulegen. Bei Kursen auf dem tiefsten Stand seit der Finanzmarktkrise sehen Anleger derzeit offensichtlich lediglich negative Aspekte. Dabei steigerte Hornbach Baumarkt den Umsatz in den vergangenen zehn Jahren um 52,5 Prozent, in den letzten 20 Jahren gab es kein Verlustjahr, dafür hohe Dividenden - aktuell 4,2 Prozent. Und: Die ­Aktie notiert 50 Prozent unter Buchwert.

Starke Marktstellung, Wachstum, nachhaltig hohe Dividenden und Kurse 50 Prozent unter Buchwert. Klarer Kauf.

ISIN: DE 000 608 440 3
Gew./Aktie 20/21e: 1,80 €
KGV 20/21/Dividende: 9,1/4,2 %
EK* je Aktie/KBV: 33,60 €/0,5
EK*-Quote: 45,7 %
Kurs/Ziel/Stopp: 16,35/27,50/11,20 €

*Eigenkapital, eigene Schätzungen.