Ein wenig beachteter Profiteur dürfte Ifa Systems sein. Die kleine IT-Firma hat sich auf Augenärzte und Augenklinken spezialisiert. Kernprodukt ist die elektronische Patientenakte, in der etwa Untersuchungen und Behandlungen dokumentiert werden. In seiner Nische ist es Ifa Systems gelungen international präsent zu sein, Anwender kommen aus 20 Ländern.

An der Börse ist Ifa Systems bisher eher durch starke Schwankungen aufgefallen. Mit dem richtigen Timing konnten Anleger ihr Geld vervielfachen. Wer jedoch zum falschen Zeitpunkt einstieg, sitzt immer noch auf hohen Verlusten. Einiges spricht dafür, dass im Moment eher eine günstige Kaufgelegenheit sein könnte.

Seit dem Einstieg des japanischen Konzerns Topcon im Jahr 2015 konnte das Unternehmen die hohen Erwartungen bislang nicht erfüllen. Den Anteil der Japaner von 52,6 Prozent hat im vergangenen Jahr die ebenfalls notierte Nexus übernommen. Das um ein Vielfaches größere IT-Unternehmen ist auf Kliniken und Senioreneinrichtungen spezialisiert, die Augenheilkunde bietet eine Ergänzung.

Großaktionär bringt doppelte Chance

Aus dieser Konstellation ergeben sich zwei Investmentchancen. So wurden auf der Hauptversammlung von Ifa Systems am 25. September zwei Vertreter von Nexus in den Aufsichtsrat gewählt. Und es sieht danach aus, also ob sie das Wachstum ihrer neuen Tochter forcieren wollen.

Ifa Systems hat gerade 80 Prozent an der Sophrona Solutions übernommen. Die US-Firma ist mit fast 2000 Installationen eine führende Portalplattform in den USA für die Onlinekommunikation zwischen Patienten und Augenärzten. Ifa baut mit dem Deal das US-Geschäft aus. Gleichzeitig kann die Sophrona-Lösung in Europa vermarktet werden. Auf jeden Fall wird die Tochter zum Wachstum beitragen. Kann es Ifa gelingen den Wachstumstrend zu verstetigen, wird die Aktie folgen.

Chance Nummer 2 liegt in einer Übernahme. Auf der Hauptversammlung wurde zwar dementiert, dass eine weitere Aufstockung oder ein Delisting geplant sei. Das kann sich aber schnell ändern, etwa wenn Nexus das Wachstumstempo von Ifa beschleunigen will. Für Nexus wäre ein Deal nur ein kleiner Schluck aus der Pulle. Ifa Systems wird mit rund 17 Millionen Euro bewertet. Das sind nicht einmal drei Prozent des Börsenwerts von Nexus. Dass im Fall einer Übernahme höhere Kurse drin sein könnten, hat Topcon gezeigt. Die Japaner boten 2015 bei ihrem Einstieg 15,20 Euro pro Aktie.