So viel Geld hat Intel noch nie in die Hand genommen, um eine Übernahme zu finanzieren: Rund 17 Milliarden Dollar ist dem Chipgiganten der US-Technologiekonzern Altera wert. Um den Deal zu stemmen, nutzt Intel-Chef Brian Krzanich Barreserven in Höhe von sechs Milliarden Dollar und legt zugleich in mehreren Ländern Anleihen auf.

Trotz der Summe ist die Bonitätsnote nicht in Gefahr. Moody’s beurteilt den Konzern weiterhin mit "A1", der Ausblick bleibt stabil. Die Ratingagentur ist der Überzeugung, dass Intel seine starke Stellung im Chipgeschäft verteidigen kann. Erst wenn das Management von seiner bislang vorsichtigen Finanzpolitik abweichen und Intels Marktanteil mittelfristig unter 70  Prozent fallen sollte, wäre ein Downgrade vorstellbar, schreibt Moody’s in einer Studie.

Geld ist kein Problem



Danach sieht es aber nicht aus. Zum einen schwimmt Intel im Geld. Ende März hielt das Unternehmen noch über 14 Milliarden Dollar an Cash und verfügte über kurzfristige Einlagen in Höhe von rund zehn Milliarden Dollar.

Auch Altera steht finanziell gut da. Die Cashreserven belaufen sich laut Moody’s auf 2,4 Milliarden Dollar, das Unternehmen ist mit "Baa1" eingestuft. Zum anderen dominiert Intel den Servermarkt derzeit noch mit 98 Prozent. Allerdings nutzen Unternehmen wie Facebook oder die chinesische Suchmaschine Baidu in ihren Rechenzentren vermehrt stromsparende programmierbare Chips, sogenannte Field-Programmable Gate Arrays (FPGA). Diese hat Intel bislang nicht im Angebot, aber Xilinx und eben Altera. Durch die Übernahme integriert Intel einen Konkurrenten und spart sich die Kosten, die mit der Entwicklung einer eigenen Technologie verbunden gewesen wären.

Zudem kann Intel mit Altera Umsatzrückgänge im PC-Geschäft kompensieren. Die Sparte leidet unter der zunehmenden Nutzung von Smartphones und Tablets. Die entsprechenden Chips werden vom britischen Unternehmen ARM entwickelt. Intel will zwar Boden gutmachen, hinkt aber noch weit hinterher.