Das IPO des Schuhherstellers Birkenstock entpuppt sich an der Börse als totaler Flop. Am Mittwoch geht es für die Aktie darum auch kräftig nach unten. Das müssen Anleger jetzt wissen:

Das Börsendebüt des Sandalen-Herstellers Birkenstock in New York ist gefloppt. Der erste Kurs lag am Mittwoch mit 41 US-Dollar (38,70 Euro) um mehr als zehn Prozent unter dem Ausgabepreis. Dabei hatte Birkenstock die Aktien mit 46 Dollar bereits vorsichtig im Mittelfeld der zuvor festgelegten Spanne von 44 bis 49 Dollar verkauft.

IPO schlägt total fehl

Es ist eher ungewöhnlich, dass der Kurs beim Börsenstart unter den Ausgabepreis fällt, statt zu steigen. Es bedeutet meistens, dass sich das Unternehmen und die Anteilseigner bei der Nachfrage nach den Papieren verschätzten. Ein ähnliches Malheur passierte im Mai 2019 zum Beispiel dem Fahrdienst-Vermittler Uber, dessen Aktie beim Börsendebüt um sieben Prozent unter dem Ausgabepreis von 45 Dollar startete. Später erholte sich der Kurs.

Das liegt vor allem daran, dass die Börse nicht mehr bereit scheint die hohen Bewertungen für die Neulinge zu bezahlen. Denn während in der Vergangenheit IPOs zu einem Abschlag auf den inneren Wert anliefen, so sind diese vor allem im Jahr 2023 deutlich überpreist. Das wird nicht zuletzt an ARM und Instacart, zwei anderen Neulingen an den Kapitalmärkten, deutlich. Diese gaben nämlich nach dem Ende der Euphorie fast alle Gewinne wieder ab.

Börsengang in Zahlen

In Zahlen brachte die Birkenstock-Aktienplatzierung trotzdem knapp 1,5 Milliarden Dollar (rund 1,4 Mrd Euro) ein. Etwa zwei Drittel davon gehen an den Haupteigentümer L Catterton, der mit dem Luxuskonzern LVMH und dessen milliardenschwerem Chef Bernard Arnault verbandelt ist. Birkenstock will seinen Anteil am Erlös vom Börsengang zum Schuldenabbau nutzen.

Im Ende März abgeschlossenen ersten Halbjahr des laufenden Geschäftsjahres steigerte Birkenstock den Umsatz um 18,7 Prozent auf rund 644,2 Millionen Euro. Unterm Strich blieb ein Gewinn von 40,2 Millionen Euro in den Büchern, nach rund 73,5 Millionen Euro ein Jahr zuvor. Der Rückgang ging vor allem auf ungünstige Wechselkurse zurück. Das vergangene Geschäftsjahr beendete Birkenstock mit 1,24 Milliarden Euro Umsatz und 187 Millionen Euro Gewinn.

Das müssen Anleger jetzt wissen

Durch den gescheiterten Börsengang zeigt sich also ein weiteres Mal: die Stimmung an der Börse wird immer negativer und auch echte IPO Euphorie mag nicht aufkommen.

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Mit Material von dpa-afx

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