Siltronic ist der weltweit drittgrößte Hersteller von Siliziumscheiben sogenannter Wafer zur Herstellung von Chips mit großen, 300 Millimeter Durchmesser. Die Bayern, die in Singapur eine Waferfertigung als Joint-Venture mit dem weltweit größten Chipauftragsfertiger Taiwan Semiconductor Manufgacturing (TSMC) betreiben, verfügen als einziges Unternehmen außerhalb Japans, wo die Nummer 1 und Nummer 2 der Branche zu Hause sind, über eine Zertifizierung seiner großen Wafer für TSMC. Für Global Wafers dürfte das ein wesentlicher Grund für die Übernahme sein.

Next Generation Technology
Anmerkung der Redaktion: Anleger können mit dem Euro am Sonntag Next Gen Tech -Zertifikat (ISIN DE000LS9SHB0) in überdurchschnittlich innovative Unternehmen wie Siltronic, Aixtron, Infineon und Wolfspeed investieren. Weitere Details zum Euro am Sonntag Next Gen Tech gibt es bei Wikifolio .

Wenige Tage vor Ablauf der Frist für den milliardenschweren Deal hat Global Wafers ein weiteres Angebot mit Zugeständnissen an die Bundesregierung eingereicht um aus Berlin die ausstehende Unbedenklichkeitsbescheinigung nach der Außenwirtschaftsverordnung zu erhalten. Es "bestehen weiterhin rechtliche Optionen, um etwaige Bedenken auszuräumen", heißt es in einer Mitteilung von Global Wafers. Die Asiaten bieten "eine Freigabe unter Bedingungen oder ein Schreiben mit freiwilligen, einseitigen Verpflichtungen seitens Global Wafers" an.

Der "Börsenzeitung" sagte Doris Hsu, CEO von Global Wafers, die weitreichenden Absicherungen, die Globale Wafers anbiete, zeigten "deutlich, dass wir kein ausländischer Käufer von Schlüsseltechnologien sind, sondern - ebenso wie Taiwan - ein starker Partner für die europäische Halbleiterindustrie" und machte gleichzeitig deutlich, dass Global Wafers bei einem Scheitern der Übernahme außerhalb Europas investieren werde. Ebenfalls im Gespräch mit der "Börsenzeitung" verteidigte Christian Hartel, Chef des Siltronic-Mutterkonzerns Wacker Chemie die Übernahme. Der Zusammenschluss sichere die Zukunft der deutschen Siltronic-Standorte und "bindet die führende Halbleiternation an Europa, statt sie zu entfremden".

Unsere Einschätzung zur Siltronic-Aktie


Wir gehen davon aus, dass die Zahlen deutlich besser als erwartet sein werden und dass die Übernahme mit dem Ablauf der Frist scheitern wird. Siltronics voraussichtlich positive Überraschung am 2. Februar durch starke Jahreszahlen - bedingt durch die weiterhin hohe Chipnachfrage und eine hohe Auslastung der Fertigungskapazitäten - sollte die Enttäuschung der Anleger über den gescheiterten Deal überkompensieren. Wir erwarten also höhere Kurse. Für den Münchner Wafer-Hersteller haben sich die Perspektiven im Markt seit der auf 145 Euro pro Aktie erhöhten Offerte der Taiwanesen im Januar 2021 weiter verbessert.