Apple-Chef Tim Cook hat 50.000 Aktien eines Unternehmens gekauft, in dessen Aufsichtsrat er sitzt – und sein Investment damit verdoppelt. Weiß der Apple-Chef mehr als die Börse?
Im ersten Halbjahr des Jahres hatte der Sportartikel-Konzern Nike Hoffnungen auf einen Turnaround geschürt. Doch die waren nach schlechten Quartalszahlen im Sommer schnell wieder verflogen. Seitdem fiel der Kurs. Doch jetzt geben Akrtienkäufe eiens Insiders der Börse neu Nahrung.
Es handelt sich um keinen geringeren als Tim Cook, den Chef des iPhone-Konzerns Apple. Laut einer Meldung bei der Wertpapieraufsicht SEC erwarb Cook am 22. Dezember 2025 50.000 Nike-Aktien zum Durchschnittspreis von 58,97 US-Dollar. Das entspricht einem Ordervolumen von 2,95 Millionen US-Dollar entspricht. Damit hat der Apple-Chef seinen Anteil an Nike nun auf rund 105.000 Nike-Aktien fast verdoppelt. Das Paket hat einen Gesamtwert von etwa 6 Millionen US-Dollar.
Nike-Kauf erfolgt in einer heiklen Phase
Bemerkenswert ist, dass der Kauf in einem schwachen Kursumfeld für Nike stattfand: Nach enttäuschenden Quartalszahlen Mitte Dezember geriet die Aktie unter Druck und fiel in der Folge deutlich. Viele Investoren schreckt ab, dass Nike unter anderem mit rückläufigen Umsätzen in China, Margendruck durch höhere Zölle und einer herausfordernden weltweiten Konsumnachfrage kämpft.
In so einer, von Pessimismus geprägten Phase ist ein derart signifikanter Insiderkauf eines hochkarätigen Directors an der Börse kein alltägliches Ereignis. Branchenkenner werten Cooks Schritt als starkes Vertrauenssignal in die laufenden Restrukturierungs- und Turnaround-Bemühungen unter dem neuen Nike-CEO Elliott Hill. Die Strategie des Managements zielt darauf ab, Marke und Nachfrage durch stärkere Bindung an Großhändler, Innovationen in der Produktpalette und eine Rückkehr zum Fokus auf Kerngeschäfte zu beleben – und dabei eine nachhaltige Erholung einzuleiten.
Ist jetzt die Zeit zum Einstieg gekommen?
Institutionelle Investoren und Analysten sehen in der Transaktion mehr als nur einen einfachen Insiderkauf: Es ist nämlich zugleich der größte gemeldete Aktienankauf eines Nike-Top-Managers oder Aufsichtsrats seit über einem Jahrzehnt. Die Marktreaktion fiel deshalb deutlich aus: Unmittelbar nach der Meldung sprang der Kurs der Nike-Aktie um bis zu fünf Prozent in die Höhe und konnte damit einen Teil der Dezember-Verluste ausgleichen.
Trotzdem ist für große Euphorie noch kein Anlass: Seit Jahresbeginn hat die Nike-Aktie deutliche Verluste verzeichnet. Sie notiert weiterhin deutlich unter ihren früheren Höchstständen und ist im Tagesgeschäft im Wettbewerb mit Rivalen wie Adidas, Under Armour oder neueren Premium-Anbietern wie On Running sowie Lululemon unter Druck geraten. Wachstumsschwächen in wichtigen Regionen wie China sind da nur ein Teil des Problems.
Auch wenn Cooks Kauf ein psychologisch starkes Signal darstellt, ändert ein einzelner Insiderkauf nicht automatisch den langfristigen Abwärtstrend eines Titels. Geduldige Anleger könnten ihn aber als erstes Indiz für einen Erfolg der Restrukturierung und in der Folge wieder steigende Kurse sehen und erste Positionen eröffnen.
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