Eine neue Regel an der Terminbörse in Chicago zeigt offensichtlich Wirkung. Nachdem die CME am Montag die Margin auf Silber-Futures anhob, stürzt der Silberkurs zweistellig ab. Auch der Goldpreis kommt unter die Räder.
Es sah aus wie der perfekte Short-Squeeze. Nachdem China während der Weihnachtsfeiertage in den christlich geprägten Industriestaaten Exportbeschränkungen auf Silber erlassen hatte, die ab dem 1. Januar 2026 gelten sollen, machte die Sorge vor einer neuen Silberknappheit die Runde. Industrieunternehmen, die Silber verarbeiten, aber auch Investoren und Spekulanten begann, sich mit Silber-Futures einzudecken.
Prompt schoss der Silberpreis am Montagmorgen in Asien bis auf 84 Dollar in die Höhe.
CME erhöht die Margin ...
Doch eine scheinbar winzige Regeländerung an der Chicagoer Terminbörse CME bringt die Spekulationswelle nun zum Erliegen: Die CME hatet die Margin auf Silber-Fuue4rs angehoben – und zwar für alle „Nicht-Mitglieder“. Soll heißen: Banken und große Industriekonzerne, die die Terminbörse zur Absicherung ihrer Geschäfte benötigen, handeln wie bisher weiter. Aber alle die, die allein in der Hoffnung auf steigende Kurse angelockt wurden, müssen nun größere Sicherheiten hinterlegen – und haben damit weniger Spielgeld für neue Trades zur Verfügung.
... und Silber und Gold stürzen ab
Das Ergebnis ist heftig: der Silberpreis fiel nach dem Handelsbeginn um 15.30 Uhr deutscher Zeit auf 71 Dollar und damit um 13 Prozent gegenüber den Eröffnungskursen in Asien am Montagmorgen.
Auch der Goldpreis wurde vom Abwärtssog erfasst und verlor 4,3 Prozent auf 4331 Dollar je Feinunze, obwohl Gold – bisher – nicht von Einschränkungen im Handel betroffen ist. Doch offenbar fürchten Händler genau das und trennen sich daher lieber von einigen Goldbeständen.
Ist der heutige Absturz eine neue Kaufchance?
Anleger, die erst am Morgen auf den fahrenden Silberzug aufgesprungen waren, erleiden nun heftige Verluste. Ob der heutige Kursrutsch nur eine – aus Sicht vieler traditioneller Marktteilnehmer – notwendige Bereinigung des Marktes von unliebsamen Spekulanten war, oder gar eine letzte Kaufgelegenheit, bevor die 100 Dollar-Marke in Angriff genommen werden kann, lässt ich aktuell nicht sagen.
Sicher ist dagegen eines: Die CME hat den Anlegern am Montag ihre Folterwerkzeuge gezeigt. Die Terminbörse sendet ein eindeutiges Signal, dass sie dem Treiben am Silbermarkt nicht tatenlos zusehen wird, wenn sich nach ihre Ansicht Realität und Futures-Märkte voneinander abkoppeln. So hat die Chicagoer Börse in ihrer Geschichte schon zweimal Silber-Höhenflüge beendet. Anleger sollten, bei allen guten Kaufargumenten für Silber, jederzeit damit rechnen, dass sie es wieder tut.
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Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Autor hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Silber, Gold.