Die Faktoren, die den Einbruch verursachten, werden verschwinden. Mit einer vorsichtigen Prognose ausgestattet, liegt das Überraschungspotenzial auf der Seite risikobereiter Anleger. Gelingt die Trendwende, gibt es einiges zu verdienen. Zum Vor-Corona-Niveau ist 60 Prozent Luft.

KPS hat sich auf die Transformation von Firmen spezialisiert. Dabei geht es um die Beratung und die Umsetzung solcher Prozesse sowie die Implementierung von IT-Lösungen. Das Unternehmen verwendet dabei Standardprodukte und passt sie der Umgebung des Kunden an. KPS verfolgt eine eigene Projektmanagementmethode, die die Transformation schneller und mit weniger Ausfallverlusten der bestehenden IT-Infrastruktur umsetzen kann. Gemessen an Kundengruppen ist KPS breit aufgestellt, hat aber einen Schwerpunkt im Konsumgüterbereich, vor allem im Handel. Und dort laufen die Geschäfte nicht überall gut.

Corona belastet Umsatz und Gewinn

Die Auswirkungen der Corona-Krise zeigen sich in den jüngsten Zahlen. Mit dem Beginn der Pandemie ist der Bedarf an digitaler Transformation - Stichwort Homeoffice und E-Commerce - eher noch gewachsen. Doch viele Firmen stellten Projekte zurück. Zudem konnten die Berater ihre Kunden teilweise gar nicht oder nur eingeschränkt besuchen. Da lassen sich Großaufträge schwer abschließen und umsetzen. Das belastet die Zahlen. Anstatt des geplanten Umsatzes von 181 Millionen Euro bei einem Betriebsergebnis von rund 28 Millionen Euro landete KPS im Geschäftsjahr 2019/20 (endete am 30. September) bei 166,7 Millionen und einem Betriebsergebnis von 22,7 Millionen Euro.

KPS hat in der Krise Kosten gesenkt und den Vertrieb sowie die Beratung selbst digitalisiert. Zunehmend gelingt es, komplette Projekte digital abzuwickeln. Natürlich entstehen dabei Prozessstrukturen, die bei folgenden Projekten Skaleneffekte erzeugen. Deshalb glaubt das Management, dass bei einem unveränderten Umsatz im neuen Geschäftsjahr 2020/21 mehr verdient werden könnte. Das ist, neben einer ansehnlichen Dividendenrendite von 3,2 Prozent, eine beruhigende Basis für die tief bewertete Aktie. Und natürlich hat sich in der Projektpipeline einiges aufgestaut. Wann das abgerufen wird, ist heute nicht klar. Wenn die lukrativen Aufträge kommen, sollte man die Aktie schon im Depot haben.