Sicherlich heute noch eine zu gewagte Prognose. Eine deutliche Gegenreaktion des Kurses um 40 bis 50 Prozent sollte aber möglich sein, wenn die Tests beginnen. Dann steigt auch die Wahrscheinlichkeit einer Zulassung.

Magforce hat eine Methode entwickelt, um Tumore zu behandeln. Dabei werden Nanopartikel in den Tumor injiziert. Durch die Zuführung von Hitze soll der Tumor zerstört oder für andere Behandlungsformen sensitiviert werden. Die Therapie ist in Europa für die Behandlung von Hirntumoren zugelassen, wird vor allem aber bei sehr aggressiven Formen in kleinerem Umfang angewandt. Auch wenn es für Patienten deutlich geringere Nebenwirkungen gibt, erstatten die Krankenkassen noch nicht. Magforce versucht, sich regional breiter für Selbstzahler aufzustellen, eine Erstattung ist für den Durchbruch jedoch unabdingbar.

Aktie vor dem Durchbruch


Weil die Technologie geringe Nebenwirkungen hat, ist sie auch eine Alternative bei Prostatakrebs. Hier bedeutet eine Operation in vielen Fällen Inkontinenz und Erektile Dysfunktion. Prostatakrebs ist im Gegensatz zu aggressiven Hirntumoren zudem eine sehr häufige Krebsdiagnose. Das Fortschreiten ist langsam und die Patienten könnten eine Therapie mit geringeren Nebenwirkungen bevorzugen.

Magforce strebt hier eine Zulassung für die USA an. Dabei wurde eine US-Tochter gegründet, die teilweise auch mit fremden Mitteln finanziert wird. Der Anteil von Magforce beträgt 67,9 Prozent. Eigentlich rechneten Investoren mit einem Markteintritt schon 2019. Die Entwicklung hat sich aber verzögert, weil Magforce in seinen ersten Tests vor allem den Aspekt der Nebenwirkungen bei der gezielten Injek­tion der Nanopartikel in den Vordergrund gestellt hat. Die Tests haben deshalb zu guten Ergebnissen geführt.

Das Unternehmen ist nun dabei, die zulassungsrelevante Studie aufzusetzen. Es ist damit zu rechnen, dass sie bald beginnen wird. Dann sollten die Investoren eine mögliche Zulassung noch gegen Ende 2020 in ihre Bewertungen einpreisen. Den Barwert der Technologie in dieser Indikation stufen die Analysten von Berenberg bei mehr als zwölf Euro ein. Gibt man ihr bei Start der Zulassungsstudie eine Wahrscheinlichkeit von 50 Prozent, müsste die Aktie über sechs Euro notieren.