Falsche Firma

Ich interessiere mich für Aktien von Lucid (WKN: A2A N59) als Alternative zu Tesla. Wie ist Ihre Meinung?

Börse ONLINE: Vorsicht! Die Aktie mit der WKN A2A N59 gehört zu einer Diagnostikfirma namens Caliber I.D., die früher Lucid hieß. Leider besteht keine Möglichkeit, in Aktien des Elektroautoherstellers Lucid Motor zu investieren. Ein Börsengang ist bislang nicht erfolgt. BWA

Rätselhaftes Papier

Bei der Übernahme von Celgene durch Bristol-Myers Squibb bekam ich ein Wertpapier namens "Company Contingent Value Right" (WKN: A2P VJX). Es soll dem Vernehmen nach ein Zinspapier sein und wird nur in den USA gehandelt. Was hat es damit auf sich?

Börse ONLINE: Das ist kein Zinspapier im üblichen Sinne, sondern eigentlich eine binäre Option. Bei binären Optionen sind nur zwei Endergebnisse möglich: Entweder es gibt nichts oder den Maximalbetrag, in diesem Fall neun Dollar. Die Anteilseigner der Biotechfirma Celgene erhielten das Contingent Value Right bei der Übernahme als Dreingabe. Dahinter steht der Gedanke, dass die Aktionäre noch von positiven Entwicklungen der kurzfristigen Pipeline von Celgene profitieren können. Die neun Dollar gibt es, wenn die US-Gesundheitsbehörde bei mehreren Forschungsprojekten eine Zulassung erteilt. Bei Ozanimod ist das nach unserem Kenntnisstand bereits erfolgt. Die Projekte JCAR017 (Zulassung bis 31. Dezember 2020) und bb2121 (bis 31. März 2021) haben das Ziel noch nicht geschafft. Erreicht nur eines von beiden das Ziel in dem vorgegebenen Zeitrahmen nicht, verfällt das Contingent Value Right wertlos. Kein Wunder, dass das Papier im Moment nur zu einem Drittel des möglichen Maximalwerts gehandelt wird. Klar ist, dass Bristol-Myers Squibb bei einem positiven Ausgang noch einmal tief in die Tasche greifen muss. Nach unseren Berechnungen würden rund sechs Milliarden Dollar fällig. Bei einer Forschungsverzögerung könnte man sich diesen Betrag sparen. LA

Fehlende Broker

Da ich seit Ausbruch der Corona-Krise deutlich mehr Transaktionen ausführe als sonst, prüfe ich gerade noch mal genauer, ob ich meinen Onlinebroker wechseln sollte. Mir ist aufgefallen, dass in Ihrem alljährlichen Ranking (zuletzt in Ausgabe 12/2020) einige Anbieter noch nicht einmal erwähnt sind. Ich kann das nur schwer nachvollziehen.

Börse ONLINE: Bitte beachten Sie, dass es sich bei der Auswertung zum "Onlinebroker des Jahres" um eine Leser- und Kundenbefragung handelt, nicht um einen Test. Die Onlinebroker erhalten während des Umfragezeitraums die Möglichkeit, auf die Umfrage zu verlinken und ihre Kunden entsprechend darauf hinzuweisen, damit für ihr Haus eine genügend hohe Anzahl von Bewertungen (bei der diesjährigen Umfrage waren das mindestens 300 Bewertungen) zustande kommt, um in die Endauswertung der Umfrage mit aufgenommen werden zu können. Aber nicht alle Broker machen von dieser Möglichkeit Gebrauch. Hat ein Haus das Umfragequorum von 300 Bewertungen nicht erreicht, ist es im Ranking nicht enthalten. Die Ergebnisse der Umfrage sagen am Ende des Tages etwas über die Kundenzufriedenheit aus, nicht über die Qualität oder Quantität der angebotenen Dienstleistungen. Es kann daher sein, dass ein Broker, der zum Beispiel kaum Auslandsbörsenhandel ermöglicht, trotzdem sehr gut bewertet wird, weil seine Kunden mit dem angebotenen Leistungsspektrum sehr zufrieden sind. BWA