Ich bin Aktionär von Constantin Medien (ISIN: DE 000 914 720 7). Wegen dieser Papiere, die seit Monaten bei etwa 2,20 Euro notieren, erhielt ich einen Anruf aus der Schweiz von einer Central Financial AG. Der Anrufer sagte, als Kleinaktionär mit 2.000 Aktien könne ich nicht mehr verkaufen. Con­stantin werde einen Squeeze-out durchführen, also einen zwangsweisen Ausschluss von Minderheitsaktionären. Deshalb biete er mir Folgendes an: Er schnüre "ein Paket aus drei Klein­aktionären", sodass insgesamt 100.000 Aktien zusammenkämen. Um dabei zu sein, müsse ich nur 8.000 Aktien für je 1,30 bis 1,50 Euro zukaufen, und zwar in London bei einer Berlitsch Group. Sobald ich 10.000 Aktien besäße, kaufe er mir diese zum Stückpreis von 4,70 Euro ab. Alles werde schriftlich geregelt. Ich lehnte ab, da ich Betrug vermute. Nach meinen Recherchen gibt es weder eine Central Financial AG in der Schweiz noch eine Berlitsch Group in London. Liege ich da richtig?

€uro am Sonntag

Vielen Dank für Ihren Hinweis und dass Sie uns auch die Telefonnummer der vermeintlichen Central Financial AG haben zukommen lassen (die wir aus Datenschutzgründen nicht veröffentlichen können). Die Nummer gehört zu einer Firma mit Sitz in Luzern, die ganz anders heißt und neben Vermögensverwaltung und Brokerdienstleistungen auch Geldtransporte und Personenschutz (bewaffnet/unbewaffnet) anbietet. Dort hat man auf unsere Anfrage hin dementiert, etwas mit der Constantin-Sache zu tun zu haben. Eventuell war die Nummer, die Sie im Display gesehen haben, manipuliert. Sicherlich gibt es keinen Grund, warum Ihnen jemand Aktien weit unter dem aktuellen Börsenkurs beschaffen und dann zum dreifachen Preis abkaufen sollte. Davon abgesehen, dass man als Privatanleger Aktien von Constantin Medien jederzeit über die Börse Hamburg kaufen und verkaufen kann. Bei solchen Anrufen bleibt nur eins: auflegen!