Der harte Lockdown ist überstanden. Seit dem 28. November sind in Frankreich und Belgien die Läden wieder geöffnet. Das traditionell starke Geschäft vor Weihnachten ist zumindest teilweise gerettet. Maisons du Monde berichtete bereits von einem starken Eröffnungswochende. Die Kunden haben sich nicht nur mit weihnachtlicher Dekoration eingedeckt, sondern nach der Ausgangssperre wohl auch von den ausgestellten Wohnwelten inspirieren lassen, für die die französische Firma steht. Rund 55 Prozent seines Umsatzes erzielt der Möbeldesigner in den 255 Filialen im Heimatmarkt und den Benelux-Ländern.

Die Schließungen im ersten Halbjahr hatten den Umsatz stark belastet, aber auf der anderen Seite auch den Online-Handel befeuert. So sanken die Erlöse in den Filialen um 27 Prozent. Die Umsätze im Online-Handel legten dagegen um knapp 25 Prozent zu. Insgesamt verzeichnete Maisons du Monde im ersten Halbjahr ein Umsatzminus von 13,3 Prozent auf 489 Millionen Euro. Im Zeitraum von Juli bis September meldeten die Franzosen ein Umsatzplus von 13,3 Prozent auf 321 Millionen Euro. Mit einem starken Schlussquartal könnte das Vorjahresniveau von 1,2 Milliarden Euro beim Umsatz erreicht werden.

Als Wachstumstreiber gilt vor allem der Online-Handel, der von Quartal zu Quartal zulegt und im dritten Jahresviertel bereits 28 Prozent zum Gesamtumsatz beitrug. Deshalb bauen die Franzosen diesen Bereich mit ausgewählten starken Partnern aus. Seit dem 9. November ist der Marketplace von Maisons du Monde aktiv. Rund 150 Partner bieten nun 25000 Artikel, die das eigene Angebot erweitern und abrunden sollen, über die Plattform an. Insgesamt strebt Maisons du Monde an, in den kommenden Jahren einen Bruttowarenwert von bis zu 180 Millionen Euro über die Plattform abzuwickeln. Die Analysten der Privatbank Berenberg schätzen die Provision anfänglich auf 17 Prozent. Sollte sich die Strategie bewähren, wären Bruttomargen von bis zu 40 Prozent schnell erreichbar.

Das Gesamtpaket überzeugt auch Ankeraktionäre sowie das Management. Beide haben zuletzt die Aktienpositionen aufgestockt. Mit dem stationären Handel, dem starken Online-Auftritt und der neuen Plattform für Partner rückt Maisons du Monde näher an die die Geschäftsmodelle von beispielsweise Home24 oder auch Westwing, die reine Plattformbetreiber sind. Der große Unterschied, Maisons du Monde hat mit dem eigenen Stil und Design eine starke Marke aufgebaut, betreibt eigene Produktionsstätten und eigene Läden. Der Marketplace rundet das Geschäftsmodell ab.

Fazit: Die Aktie ist günstig bewertet. Das Kurspotenzial gründet auf das Beste aus zwei Welten: die Erholung des stationären Handels und das Wachstum in der Online-Sparte. Die Analysten von Berenberg haben das Potenzial des Marketplace in ihrem Kursziel von 17 Euro noch nicht berücksichtig. Luft nach oben ist vorhanden. 2017 notierte der französische Titel bei über 37 Euro.

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Kursziel: 17,00 Euro
Stoppkurs: 9,80 Euro