Ein Index, zwei Treffer - und das in nur wenigen Wochen: Die Macher des Solactive German Mergers & Acquisitions-Index beweisen in diesem Jahr erneut ihr gutes Näschen. Während sich verschiedene Finanzinvestoren zuletzt ein Bietergefecht um Zooplus lieferten, klopfte bei Adva der US-Glasfaserspezialist Adtran an, um gemeinsam einen weltweiten Branchenführer zu schaffen. Die Gewinner dieser Deals sind eindeutig die Anleger: Die Adva-Aktie avancierte in diesem Jahr um rund drei Viertel, Zooplus konnte seinen Firmenwert sogar nahezu verdreifachen.

Die starke Performance des Duos verleiht auch dem Strategie-Index Rückenwind. Er legte in diesem Jahr um knapp ein Zehntel zu. Mittelfristig fällt die Kursentwicklung noch besser aus: Seit Einführung im Herbst 2012 weist das 20 Mitglieder starke Barometer einen Gewinn von 350 Prozent oder 18 Prozent p. a. aus.

Mit Blick auf das aktuelle Übernahmegeschehen stehen die Chancen gut, dass der Solactive German M & A Index künftig noch weitere Erfolge vorweisen kann. Allein im ersten Halbjahr zählte die Beratungsgesellschaft PwC 1292 Transaktionen. Das sind nicht nur 28 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum, sondern sie übertreffen sogar das 2019er-Niveau um ein Drittel. Den Experten zufolge könnte der gut aufgestellte deutsche Mittelstand mit seinen vielen "Hidden Champions" in Zukunft dafür sorgen, dass Investoren weiterhin den Blick auf Deutschland richten.

Der German M & A Index ist vollgepackt mit interessanten Mittelständlern. Dessen Zusammensetzung teilt sich in MDAX- und SDAX-Mitglieder sowie einige Nebenwerte auf. Bei den Titeln aus der dritten Reihe fällt zum Beispiel Elmos Semiconductor auf. Der Hersteller von Chips für das Auto könnte der laufenden Konsolidierung in der boomenden Branche zum Opfer fallen. Auch der MDAX-Titel ProSiebenSat.1 ist ein aussichtsreicher Kandidat. Die Chancen stehen gut, dass es über kurz oder lang zu einer Fusion mit Großaktionär Mediaset kommen wird. Übernahmeappeal versprüht zudem der im SDAX gelistete Online-Möbelhändler Home 24. Im florierenden E-Commerce-Sektor werden derzeit hohe Prämien, bei Zooplus waren es rund 40 Prozent, bezahlt.

Auf den Spuren der Profis

Auf eben diese Spezialsituationen zielt der Solactive German M & A Index ab. Im Barometer befinden sich nur Firmen, die mit einer hohen Wahrscheinlichkeit zum Übernahmeziel werden könnten. Wer das ist, entscheidet vierteljährlich ein Index-Komitee. Neben quantitativen Kriterien wie Mindestwerten bei Marktkapitalisierung und Handelsvolumen kommen auch qualitative Faktoren zum Einsatz. So muss ein geeigneter Kandidat auf operativer Ebene attraktiv für einen Firmenkäufer sein. Der Tracker von Unicredit auf den Strategie-Index ermöglicht Anlegern, von der Expertise der Fachleute zu profitieren.