Marcus Lingel nennt zwar keine Details zum Kaufpreis der Privatbank aus Unterfranken. "Angesichts des Branchenumfelds sind die Preise eher belastet. Zudem verfügt das Haus über eine gute Ertragslage", sagt der Bankier und persönlich haftende Gesellschafter des Münchner Instituts, das als KGaA firmiert. Die Finanzierung ist demnach bereits unter Dach und Fach. Neben Lingel gehen auch die Anteilseigner Jürgen Schrempp, einstmals Chef von Daimler, sowie die HEGE Beteiligungs GmbH die Kapitalerhöhung voll mit.

Durch die Maßnahme sollen Merkur rund 13,5 Millionen Euro zufließen. "Eine ideale Ergänzung" sei Schilling. Die Franken sind mit 1,6 Milliarden Euro Depotvolumen stark in der Vermögensverwaltung, die Münchner haben ­ihren Schwerpunkt in der Zwischen­finanzierung von Bauträgern, der Leasing-Refinanzierung sowie bei Mittelstandkrediten. Die Bilanzsumme steigt auf über zwei Milliarden Euro. "Mit der Größe können wir die He­raus­forderungen des Zinsumfelds noch besser meistern", sagt Lingel, der das Jahresziel bestätigt und das Ergebnis pro Aktie 2019 weiter steigern will. Auch für 2020, wenn die Übernahme operativ wirksam wird, sei er zuversichtlich, Aktionären hier abermals ein Plus bieten zu können.

Zwar enttäuschte der jüngst von Hella gegebene Ausblick, einige Börsianer aber halten den Pessimismus für übertrieben. Der Autozulieferer geht davon aus, dass die weltweite Autonachfrage im Geschäftsjahr 2019/20 um sechs Prozent sinkt. Manch ein Beobachter aber glaubt, dass sich der Absatzrückgang 2020 nach der bisher bereits stark gefallenen Nachfrage verlangsamt. Zudem leidet der Lampenhersteller nicht unter dem Schwenk zur E-Mobilität und profitiert davon, dass seine Assistenzsysteme in immer mehr Modellen zum Einsatz kommen. Diese Marktstellung stimmte den Konzern auch auf der IAA dieses Woche zuversichtlich. Dennoch: nur für risikobereite Anleger geeignet.