Der Softwarekonzern Microsoft hat am Dienstag einen milliardenschweren Zukauf angekündigt. Für 95 US-Dollar pro Aktie möchte der Technologieriese den Spieleentwickler Activision Blizzard übernehmen. Das Gaming-Unternehmen ist für Spiele wie etwa "Call of Duty", "Warcraft" und "Candy Crush" bekannt. Die Übernahme soll 68,7 Milliarden Dollar betragen. "Gaming wird eine große Rolle in der Entwicklung von Metaverse Plattformen spielen", kommentierte Microsoft-Chef Sadya Nadella, die Übernahme. Die Activision-Aktie reagierte an der Wallstreet nach der Übernahmemeldung mit einem Kursplus von über 30 Prozent.

Der Windows-Konzern wäre mit dem Zukauf nach Umsatz das drittgrößte Gaming-Unternehmen hinter Tencent und Sony. Zudem würde die Übernahme auch den Microsoft-Game-Pass stärken. Die Activison Spiele sollen in das Portfolio des Videospiel-Abonnement aufgenommen werden. Das Spiele-Abo hat inzwischen den Meilenstein von 25 Millionen Abonnenten erreicht. Mit den knapp 400 Millionen aktiven monatlichen Nutzern von Activision Spielen würde sich der Game-Pass zu einem der vielfältigsten Abo der Industrie entwickeln.

Missbrauchsskandal bei Activision


Microsoft zufolge soll Bobby Kotick, der aktuelle Activision-Chef, weiterhin Leiter des Unternehmens bleiben. Kotick stand vergangenen Monat aufgrund von sexueller Belästigung und Diskriminierung in der Kritik. Die Tagesschau berichtete, dass 37 Mitarbeiter, die in Verbindung mit dem Missbrauchsskandal standen, entlassen wurden. Zudem enttäuschte der Videospiel-Konzern seine Anleger Anfang Januar mit einem schwachen Ausblick für das vierte Quartal 2021.

Das machen die Aktien


Die Activision-Aktie befand sich in den vergangenen zwölf Monaten in einem Abwärtstrend. Vom Hoch im Februar 2021 bei rund 85 Euro ist die Aktie bis zum Jahresende auf 50 Euro gefallen. Nach der Übernahmemeldung am gestrigen Dienstag schoss der Kurs in die Höhe. Derzeit notiert die Activision-Aktie bei rund 82 Dollar. Bis zum angepeilten Kaufpreis von 95 US-Dollar gibt es noch Raum für weitere Kursgewinne.

Die Microsoft-Aktie hat sich dagegen sehr gut entwickelt. Innerhalb der vergangenen zwölf Monate konnte sie ein Kursplus von rund 50 Prozent verzeichnen. Betrachtet man den vergangenen Monat befindet sich die Aktie aber fünf Prozent im Minus. Dies ist insbesondere dem Ausverkauf bei Technologie-Werten zuzuschreiben. Am Mittwoch notiert das Papier des Softwareentwicklers bei rund 268 Euro.