Nach der allgemeinen Coronavirus-Baisse hatte der deutsche Aktienmarkt anschließend dynamisch wieder verloren gegangenen Boden gutgemacht. Doch zuletzt verloren die Notierungen merklich an Dynamik. Dadurch tritt beispielsweise der Leitindex DAX seit nunmehr bereits einigen Monaten nur noch auf der Stelle.

Wie alle drei Monate startet demnächst wieder die Berichtssaison. Die Bullen unter den Börsianer erhoffen sich davon positive Impulse für den Aktienmarkt, während die Bären auf enttäuschende Nachrichten setzen. Wie die Quartalsberichte zum abgelaufenen Quartal dieses Mal ausfallen, bleibt abzuwarten.

Die Analysten bei Warburg Research haben dabei konkrete Vorstellung, bei welchen ausgewählten Aktien es in den nächsten Wochen gute Nachrichten geben dürfte, und damit einhergehend die Chance auf kurzfristige Kursgewinne. Wie jeden Monat hat das Research-Haus jedenfalls auch für den Monat Oktober wieder eine Liste mit den so genannten High Conviction Stocks erstellt.

Ziel dieser Empfehlungsliste ist es, die eigenen institutionellen Kunden mit Anlageideen zu versorgen, mit denen sich Investments zeitnah bezahlt machen. Damit es ein Einzeltitel in die Auswahlliste schafft, müssen die zuständigen Analysten überzeugt davon sein, dass es aufgrund anstehender Ereignisse schon bald zu Kursbewegungen in die hausintern erwartete Richtung kommt.

Es geht somit um Werte, bei denen potenzielle Kurskatalysatoren anstehen, welche die Notierungen nach oben oder nach unten zu schieben versprechen. Chancen bekommen vereinzelt aber auch Aktien, bei denen die zuständigen Analysten einfach eine Fehlbewertung bei den betroffenen Unternehmen wittern. Zu den Auswahlkriterien zählen dabei Bewertung, Wachstum, Qualität, Momentum und Nachrichtenfluss.

Bis jetzt ist es, dass die vorgeschlagenen Wetten im Zeitablauf gut aufgegangen sind. Den eigenen Angaben zufolge kommen die High Conviction Stocks seit der Auflage dieses Konzepts im Januar 2017 auf ein Plus von 204,09 Prozent. Der als Vergleichsmaßstab dienende MDAX kam dagegen gleichzeitig Ende September auf ein deutlich niedriges Plus von 11,95 Prozent.

BÖRSE ONLINE stellt nachfolgend jene fünf deutschen Aktien vor, von denen sich die Analysten im laufenden Monat in Sachen positiver Kursaussichten besonders viel versprechen. Theoretisch wird mit Jungheinrich von Warburg Research auch noch ein sechster Titel positiv beurteilt. Hier ist es aber so, dass das Kursziel von 30,00 Euro nach zuletzt deutlichen Gewinnen bereits unter der aktuellen Notiz von 33,96 Euro liegt.

Hella-Aktie



Bei den Aktien von Hella hat Warburg Research im Zuge einer Kaufempfehlung ein Kursziel von 51,00 Euro vorgegeben. Das ist eine Vorgabe, die dem Automobilzulieferer gemessen an der aktuellen Notiz von 45,04 Euro noch 13,2 Prozent Luft nach oben lässt.

Der zuständige Analyst Marc-René Tonn verweist zur Begründung für sein positives Anlageurteil unter anderem darauf, dass Hella am 24. September solide Zahlen zum ersten Quartal 2020/21 präsentierte. Trotz eines organischen Umsatzrückgangs von mehr als zehn Prozent gegenüber dem Vorjahr habe die bereinigte EBIT-Marge mit 4,2 Prozent bereits das untere Ende des diesjährigen Zielkorridors von vier bis sechs Prozent erreicht.

Bei der Vorlage des Geschäftsausblicks am 28. Juli habe der Vorstand noch gesagt, dass sie Prognose des Research-Hauses IHS vom Juni für die weltweite Produktion von Leichtfahrzeugen als ein "Best-Case"-Szenario für die Marktentwicklung einzustufen sei. Die eigene Geschäftsprognose basierte dabei auf den Mittelwert dieser IHS-Vorhersage. Das heißt, man unterstellte einen Rückgang der weltweiten Automobilproduktion im Jahresvergleich im Geschäftsjahr 2020/21.

Seit der im Juni abgegebenen Prognose habe IHS aber die Vorhersage zur weltweiten Automobilproduktion im Leichtfahrzeugbau für den genannten Zeitraum um drei Millionen auf 80,3 Millionen Einheiten erhöht. Angesichts der somit verbesserten Branchenaussichten und vor dem Hintergrund eines soliden Starts in das eigene Geschäftsjahr besteht bei Hella laut Tonn der Geschäftsprognose im weiteren Verlauf des Geschäftsjahrs die Chancen auf eine Erhöhung des bisherigen Ergebnisausblicks.

Die Schätzreihe von Warburg zum Gewinn je Aktie sieht von 2020/21 bis 2022/23 wie folgt aus: 0,95 Euro, 2,89 Euro und 3,69 Euro. Auf letztgenannter Basis ergibt sich damit ein geschätztes KGV von 12,2.

Charttechnik


Die Aktien von Hella kamen im November 2014 zu Kursen von 26,50 Euro an die Börse. Gemessen daran ergeben sich derzeit klare Gewinne. Allerdings war die Notiz bereits bis März 2020 auf 47,50 Euro gestiegen und damit auf ein Niveau, dass etwas über dem aktuell gültigen Kurs liegt. In der Zwischenzeit ging es ziemlich volatil zu. Seit Mitte März ist ein bestehender Aufwärtstrend zu konstatieren, der übergeordnete mehrjährige Seitwärtstrend ist aber ebenfalls noch intakt.

Profil


Hella GmbH & Co. KGaA (ehemals Hella KGaA Hueck & Co) ist ein weltweit führender Automobilzulieferer. Der Konzern ist auf Lichtsysteme und Fahrzeugelektronik spezialisiert. Das Unternehmen agiert in den Bereichen Automotive, Aftermarket und Special Applications. Im Bereich Automotive entwickelt, produziert und vertreibt Hella verschiedene Artikel für die Lichttechnik und Elektronik für Fahrzeughersteller oder weitere Zulieferbetriebe.

Zum Angebot zählen dabei Batteriesensoren, radarbasierte Fahrerassistenz-Systeme oder adaptive Licht-Systeme. Außerdem bietet der Konzern im Bereich Aftermarket weitere Artikel für den unabhängigen Teilehandel und Werkstätten an. Special Applications hingegen konzentriert sich auf die Bedürfnisse von Baumaschinen- und Bootsherstellern sowie Kommunen und Energieversorgern.

Jenoptik-Aktie



Bei den Anteilsscheinen von Jenoptik beträgt das Kursziel von Warburg Research 30,00 Euro. Mit dieser Vorgabe ging es erst Ende September um einen Euro nach oben. Das heißt, man traut diesem Wert bei einem aktuellen Kurs von 23,28 Euro einen Anstieg von fast 29 Prozent zu.

Laut dem zuständigen Analysten Malte Schaumann ist der Optoelektronik-Konzern auf einem guten Weg, die eigenen organischen Ziele zu erreichen. Zuletzt habe ein automobilbezogener Großauftrag für positive Stimmung rund um den Titel gesorgt.

Da die übernommene TriOptics im 4. Quartal einen signifikanten Umsatz- und Ergebnisbeitrag leisten werde, erwartet Schaumann, dass Jenoptik mit der Quartals-Berichterstattung Anfang November die Vorhersage für das Gesamtjahr in positiver Hinsicht revidieren wird.

Außerdem sei zu erwarten, dass die Rentabilitätsziele für 2022 übertroffen werden. Das wiederum lasse es sehr wahrscheinlich erscheinen, dass das Unternehmen Anfang 2021 neue und höhere mittelfristige Ziele vorlegen wird, die den Investmentfall bei dieser Aktie unterstützen.

Den Gewinn je Aktie sieht Warburg in 2020 bei 0,97 Euro, in 2021 bei 1,24 Euro und in 2022 bei 1,41 Euro. Auf letztgenannter Basis ergibt sich damit ein geschätztes KGV von 16,5.

Charttechnik


Bei Jenoptik ging es von 2000 bis 2009 stetig bergab und von 2009 bis Mitte 2018 stetig bergauf. Von dem am 13. Juni 2018 markierten Schlusskursrekord von 39,48 Euro hat sich der Titel anschließend nach unten hin abgesetzt. Im Zuge der allgemeinen Coronavirus-Baisse erreicht der Wert im März bei 13,82 Euro ein Zwischentief. Davon hat sich der Kurs zuletzt wieder gelöst, wie am Gesamtmarkt hat sich in den vergangenen Wochen und Monaten aber ein nach wie vor intakter Seitwärtstrend breit gemacht.

Profil

Die Jenoptik AG ist ein integrierter Optoelektronik-Konzern. Zu den Kunden weltweit gehören vor allem Unternehmen der Halbleiter- und Halbleiterausrüstungsindustrie, der Automobil- und Automobilzulieferindustrie, der Medizintechnik, der Sicherheits- und Wehrtechnik sowie der Luft- und Raumfahrtindustrie.

Das Unternehmen ist in den fünf Sparten Optische Systeme, Laser und Materialbearbeitung, Industrielle Messtechnik, Verkehrssicherheit sowie Verteidigung und zivile Systeme tätig. Zu den Produkten aus den Gebieten der Laser- und optischen Technologie kommen Komponenten und Systeme für die Verkehrssicherheitstechnik wie Geschwindigkeits-, Ampel- und Mautüberwachungsanlagen sowie für die Fahrzeug- und Flugzeugausrüstung, darunter Antriebs- und Stabilisierungstechnik, optoelektronische Instrumente und Systeme sowie Software, Mess- und Regeltechnik für die Sicherheits- und Raumfahrtindustrie.

SFC Energy-Aktie



Ein Baustein in der Monthly Conviction Stocks List von Warburg Research sind im Oktober auch die Aktien von SFC Energy. Hier hat das Research-Haus das Kursziel auf 18,00 Euro festgezurrt. Damit ergibt sich für den Anbieter mobiler Energielösungen und Power Management gemessen an der aktuellen Notiz von 16,10 Euro die Chance auf einen Anstieg von gut 16 Prozent.

Für den zuständigen Analysten Malte Schaumann hat sich bei SFC Energy bereits mit der Vorlage des Zweitquartalsberichts im August angekündigt, dass das Unternehmen im Herbst neue Mittelfristziele vorlegen werde. Ausgehend von einem unterstützenden Umfeld sollte mit Hilfe der unternehmenseigenen wasserstoffbasierten Technologien in den nächsten Jahren höhere Wachstumsraten nachhaltig möglich sein.

Bei der Gewinnspanne sollte dabei dadurch auf EBIT-Basis eine Marge von rund 15 Ptozent zu erreichen sein. Ziele dieser Art, die schon bald bekanntgegeben werden könnten, sollten an der Börse positiv wahrgenommen werden und diese Aussicht sichert dem Titel einen Platz in der Warburg-Favoritenliste.

Mittelfristig könnte SFC aus der Sicht von Schaumann auch zu einem Übernahmeziel werden, da Brennstoffzellenunternehmen mit nachgewiesener Erfolgsgeschichte noch rar seien. Dies sei jedoch eher eine Perspektive auf Sicht von drei bis vier Jahren. In einer Peer Group von Brennstoffzellen-/Wasserstoffunternehmen komme SFC auf eine der niedrigsten Bewertungen. In einem Bullen- und Bären-Szenario ergehe sich eine Bewertungsbandbreite, die von 9,00-26,00 Euro reicht.

Beim Ergebnis Aktie kalkuliert Warburg hier für 2020 mit einem Minus von 0,51 Euro. 2021 soll daraus dann aber ein Plus von 0,15 Euro werden und in 2022 sollen dann 0,40 Euro je Anteilsschein herausspringen. Auf letztgenannter Basis ergibt sich ein geschätztes KGV von gut 40.

Charttechnik


Nach Jahren des kontinuierlichen Abstiegs fand der Aktienkurs von SFC Energy Ende 2016 bei 1,95 Euro endlich einen Boden. Seitdem hat sich die Notiz Stück für Stück nach oben gearbeitet. Trotz einer Konsolidierung seit Mitte Juni ist der seitdem aufgebaute Aufwärtstrend intakt. Theoretisch ist bei einer Rückeroberung des Jahreshochs von 18,00 Euro rein theoretisch noch sehr viel Luft nach oben. Denn das Rekordhoch betrug 142,00 Euro und stammt aus dem Jahr 2006.

Profil


Die SFC Energy ist eine weltweit führende Unternehmensgruppe für mobile Energielösungen und Power Management für Industrie-, Verteidigungs- und Freizeitmärkte mit Fokus auf die Öl & Gas Industrie. Die Gesellschaft entwickelt, produziert und vertreibt Energieversorgungssysteme und deren Komponenten unter anderem auf Basis der Brennstoffzellentechnologie.

Zum Angebot gehören außerdem Zubehör und Ersatzteile, insbesondere Tankpatronen, sowie Lösungen für die Kombination von Brennstoffzellenprodukten mit anderen Stromquellen und -verbrauchern. Das Unternehmen verfügt des Weiteren über eine etablierte Tankpatroneninfrastruktur für den Treibstoff Methanol und produziert kommerzielle Serienprodukte im Bereich von Methanol-Brennstoffzellen.

SFC Energy kooperierte bislang mit der Hymer Gruppe, Trigano, Webasto, der Deutschen Bundeswehr, der U.S. Army und der U.S. Air Force. Mit der Einführung des EFOY ProCube und SFC Power Manager in den Märkten Industrie und Verteidigung hat SFC bereits erste Gesamtsystemlösungen erfolgreich auf den Markt gebracht. Dabei werden die Produkte vermehrt als Systemlösung zur Stromversorgung gemäß den Kundenbedürfnissen geliefert. Der Konzern besteht aus der SFC Energy AG, der SFC Energy Inc. in den USA, der PBF Group B.V. in den Niederlanden und deren Tochterunternehmen sowie der Simark Controls Ltd. in Kanada.

Stabilus-Aktie



Bei den Aktien von Stabilus hat Warburg Research ein Kursziel von 55,00 Euro ausgegeben. Vergleicht man das mit der Xetra-Schlussnotiz vom Mittwoch von 50,40 Euro, errechnet sich daraus theoretisch ein Aufwärtspotenzial von gut neun Prozent.

Der zuständige Analyst Marc-René Tonn erinnert daran, dass der luxemburgische Hersteller von Gasdruckfedern und hydraulischen Dämpfern am 13. November vorläufige Zahlen für das Geschäftsjahr 2019/20 vorlegen will. Im August habe das Unternehmen bereits mitgeteilt, dass der Umsatz im vierten Quartal gegenüber dem Vorjahr um 19 Prozent zurückgehen und die bereinigte EBIT-Marge auf dem Niveau der Neunmonatszahlen von rund elf Prozent liegen dürfte.

Tonn geht davon aus, dass dieser Ausblick eine eher vorsichtige Herangehensweise an das Produktionsumfeld im dritten Quartal des Geschäftsjahres widerspiegelt, das sich letztlich aber als positiver als gedacht herausgestellt habe. Somit könnte eine positive Überraschung in Bezug auf Umsatz und Gewinn beim Ergebnisausweis bevorstehen.

Allgemein betrachtet habe der Spezialist für Gasdruckfedern zuletzt die Widerstandsfähigkeit der eigenen Profitabilität demonstriert. Als Stütze hab e sich dabei das weniger stark schwankende Industriesegment erwiesen und auch die strikte Kostenkontrolle habe sich positiv bemerkbar gemacht.

Die von Warburg erwartete Gewinnreihe gestaltet sich nach den im Vorjahr verdienten 3,26 Euro für die Geschäftsjahre 2019/20 bis 2021/22 wie folgt: 1,83 Euro, 3,00 Euro und 3,55 Euro je Aktie. Auf letztgenannter Basis ergibt sich damit ein geschätztes KGV von gut 14.

Charttechnik


Blickt man nur auf den Ausgabepreis von 21,50 Euro beim Börsengang im Mai 2014, dann hat sich der Aktienkurs von Stabilus unter dem Strich sehr passabel geschlagen. Zu konstatieren ist aber auch, dass der Wert auf dem aktuellen Niveau seit Oktober 2016 unter dem Strich nicht mehr vorwärts gekommen ist. Vom März-Tief im Soge der Coronavirus-Baisse hat sich die Aktie klar erholt und der seitdem ausgebildete Aufwärtstrend ist intakt. Bei 54,00 Euro gibt es aber eine Widerstandszone und erst ein Sprung darüber eröffnet die Chance auf eine Rückeroberung des Zwischenhochs vom Dezember 2019 von 64,40 Euro.

Profil


Stabilus S.A. ist ein Hersteller von Gasdruckfedern und hydraulischen Dämpfern mit Sitz in Luxemburg. Das Unternehmen wurde 1934 gegründet und beschäftigt weltweit über 4.000 Mitarbeiter an neun Produktionsstandorten. Das bekannteste Produkt der Firma Stabilus ist der Lift-O-Mat. Dieser kommt zum größten Teil bei Heckklappen und Motorhauben von PKW zum Einsatz, aber auch in der Medizin- und Rehatechnik und in der Seefahrt.

Auch in Drehstühlen oder anderen Möbeln kommen Gasfedern oder Dämpfer von Stabilus zum Einsatz. Am 23. Mai 2014 erfolgte der Börsengang der Holdinggesellschaft an der Frankfurter Wertpapierbörse im Prime Standard des regulierten Marktes.

VIB Vermögen-Aktie



Im Falle der Aktien von VIB Vermögen die Kaufempfehlung von Warburg Research mit einem Kursziel von 33,00 Euro versehen. Wobei es so ist, dass ist mit dieser Vorgabe am 09. September um 4,20 Euro nach oben gegangen ist. Auf Basis dieser Vorgabe ergibt sich bei einer aktuellen Notiz von 29,55 Euro bei der Immobilienholding mit Investitionsfokus auf gewerbliche Immobilien noch die Chance auf einen Anstieg von 11,7 Prozent.

Die Auswirkungen von COVID-19 auf das operative Geschäft von VIB waren laut dem zuständigen Analysten Andreas Pläsier mit einem Mietverzichtsvolumen von rund 330.000 Euro und gestundeten Mietzahlungen von 650.000 Euro Ende Juli, was ein Prozent der erwarteten Gesamteinnahmen ausmachte, sehr begrenzt.

Die Mieterbasis des Unternehmens sei gut diversifiziert. Auf die Top-10-Mieter entfalle ein Anteil von nur 45 Prozent der gesamten Mieteinnahmen. Der Anstieg des Leerstands im zweiten Quartal auf 2,7 Prozent sei ist hauptsächlich ein vorübergehender Effekt der Covid-19-Sperrungen aufgrund eines späteren Beginns der Vermarktung der Restflächen im eigenen Neubau in Ehningen.

Die Wettbewerbsstärke der Gesellschaft liege in ihrer Kompetenz bei der Entwicklung von Immobilien im Bereich der Leichtindustrie und Industrie. Aus diesem Grund sei das Unternehmen in der Lage, auf dem Investmentmarkt Renditen zu erzielen, die deutlich über jenen bei Akquisitionen lägen, die im Segment der Logistik- und Leichtindustrie typischerweise eine Nettoanfangsrendite von vier bis fünf Prozent bieten.

Die Gesellschaft sei mit Hilfe der eigenen Vorgehensweise wie der Verdichtung und Neuentwicklung aber in der Lage, sehr attraktive Renditen von sieben bis acht Prozent zu erzielen Für 2021 erwartet Pläsier dank abgeschlossener neuer Projekte ein starkes zweistelliges Umsatzwachstum. Zusätzliche positive Beiträge aus der bestehenden Pipeline und dem Joint-Venture mit WDP sowie weitere Akquisitionen (Standorte) sollten in den kommenden Jahren zu einem attraktiven profitablen Wachstum führen. Den Nettoinventarwert je Aktie taxiert Warburg für 2020 auf 24,02 Euro und für 2021 auf 26,30.

Charttechnik


Der Aktienkurs von VIB Vermögen hat sich von Januar 2012 bis Februar 2020 äußerst stetig nach oben gehangelt. Konkret reichte es im genannten Zeitraum zu einem Anstieg von 6,71 Euro auf 32,95 Euro. Covid-19 hat das schöne Chartbild dann aber einen deutlichen Kratzer zugefügt. Denn die Notiz stürzte in kurzer Zeit bis auf 17,20 Euro ab. Viel der dabei erlittenen Verluste hat der Titel bereits wieder wettgemacht. Zu einer Rückeroberung der alten Bestmarke hat es aber noch nicht wieder gereicht. Demnächst könnte aber auch das klappen, nachdem der Wert gerade einen seit Juni bestehenden Seitwärtstrend mit einem Ausbruch nach oben hin verlassen hat.

Profil


Die VIB Vermögen AG ist eine mittelständische Immobilienholding mit Investitionsfokus auf gewerbliche Immobilien in Süddeutschland. 1993 als Personengesellschaft gegründet, wurde die VIB Vermögen AG im Jahr 2000 in eine Aktiengesellschaft umgewandelt. Seitdem entwickelte die Gesellschaft ihre Kernkompetenzen im Bereich des Erwerbs und der Verwaltung eigener Immobilien und der Beteiligung an Gesellschaften mit Immobilienvermögen.

Die VIB Vermögen AG betreibt eine "Buy-and-hold-Strategie". Sie entwickelt dabei Immobilien für das eigene Portfolio und erwirbt auch Bestandsimmobilien. Zum Immobilienportfolio des VIB-Konzerns zählen verschiedene Logistikimmobilien und Industrieanlagen, Shopping- und Fachmarktzentren sowie Gewerbe- und Dienst-leistungszentren. Mit einer vermietbaren Gesamtfläche von ca. 1 Mio. m² erzielt der VIB-Konzern nachhaltige Mietrenditen.