* VIRUS - Deutschland geht in der Corona-Krise einen ersten vorsichtigen Lockerungsschritt. Bund und Länder verständigten sich darauf, dass etwa Einzelhandelsgeschäfte bis zu 800 Quadratmeter Verkaufsfläche unter strengen Hygieneauflagen ab kommender Woche wieder öffnen können. Schulen sollen ab dem 4. Mai für die jeweiligen Abschlussklassen geöffnet werden können. Die Kontakt- und Reisebeschränkungen sollen aber bis zum 3. Mai aufrecht erhalten werden. "Wir haben nicht viele Spielräume", sagte Kanzlerin Angela Merkel. Sie warnte, die erzielten Erfolge dürften nicht durch eine zu schnelle Lockerung aufs Spiel gesetzt werden.

* US-WIRTSCHAFT - Die Coronavirus-Pandemie hat der US-Konjunktur der Fed zufolge in den vergangenen Wochen quer durchs Land einen schweren Schlag versetzt. Die Wirtschaftsaktivitäten seien "scharf und abrupt in allen Regionen" eingebrochen, hieß es im Konjunkturbericht "Beige Book". Am härtesten seien die Freizeitindustrie, das Gastgewerbe und der Einzelhandel getroffen.

* WSF - Der zur Bewältigung der Corona-Krise geschaffene Wirtschaftsstabilisierungsfonds (WSF) wird in Kürze genutzt werden können. Die Abstimmungen dazu mit der EU-Kommission seien in der Schlussphase, sagte Bundesfinanzminister Olaf Scholz der Nachrichtenagentur Reuters. "Ich rechne in der allernächsten Zeit mit dem Start." Wegen der immensen Folgen der Coronavirus-Pandemie musste Scholz zuletzt einen Nachtragshaushalt in Höhe von 156 Milliarden Euro vorlegen. Daneben wurde der WSF mit einem Volumen von 600 Milliarden Euro gestellt. Damit wird die Förderbank KfW gestärkt, bei der sich Unternehmen Kredite besorgen können, um liquide zu bleiben. Auch Garantien für Firmen sind vorgesehen, damit sich diese am Kapitalmarkt weiter Geld besorgen können. Im Notfall soll der Staat über den WSF auch bei Unternehmen einsteigen können.

* USA - US-Präsident Donald Trump will am Donnerstag seinen Fahrplan zur Wiedereröffnung der Wirtschaft vorstellen. Die US-Daten würden darauf hindeuten, dass das Land "den Höhepunkt bei neuen Fällen überschritten" habe, erklärte Trump bei einer Pressekonferenz.

* DRÄGERWERK - Der Lübecker Medizintechnik-Hersteller hat im Zuge der Virus-Krise seinen Auftragseingang drastisch steigern können und erwägt deshalb eine Anhebung seiner Jahresprognosen. Zudem prüft das Unternehmen die Kündigung weiterer Genussscheine. Dazu würden verschiedene Finanzierungsoptionen geprüft. "Diese schließen eine Erhöhung des Vorzugsaktienkapitals ein."

* IWF/ASIEN - Asiens Wirtschaftswachstum wird in diesem Jahr laut einem Bericht des Internationalen Währungsfonds (IWF) zum ersten Mal seit 60 Jahren infolge der Corona-Epidemie ein Nullwachstum erleiden. Das Virus fordere einen "beispiellosen Tribut" an den Dienstleistungssektor der Region und die wichtigsten Exportziele, teilte der IWF mit. Chinas Wirtschaft werde in diesem Jahr aufgrund schwacher Exporte und Verluste in der Inlandstätigkeit voraussichtlich um 1,2 Prozent wachsen. Die Prognose lag im Januar noch bei sechs Prozent.

* LEERVERKÄUFE - Die fünf EU-Staaten Österreich, Frankreich, Belgien, Griechenland und Spanien haben ihr Verbot von Leerverkäufen am Finanzmarkt bis zum 18. Mai verlängert. Die im März eingeführten Maßnahmen zur Einschränkung von Wetten auf Kursverluste am Aktienmarkt sollten ursprünglich im Laufe dieses Monats auslaufen. Die deutsche Finanzaufsicht Bafin sieht bislang für derartige Schritte keinen Anlass, die Deutsche Börse lehnt sie ab.

* DEUTSCHLAND - Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) verteidigt die Entscheidung der Bundesregierung, die Corona-Beschränkungen nur für wenige Wirtschaftszweige zu lockern. "Ich verstehe, dass jeder Bereich, der noch Einschränkungen unterliegt, möglichst schnell Lockerungen möchte", sagt Altmaier der "Saarbrücker Zeitung" (Donnerstagsausgabe). Man könne aber "den Gürtel nur stufenweise weiter schnallen, um das Gesundheitssystem nicht zu überlasten und die Neuinfizierten-Rate möglichst gering zu halten.

* DEUTSCHLAND - Bundesbildungsministerin Anja Karliczek (CDU) sieht die Schulen in der Corona-Krise in den Wochen vor der geplanten schrittweisen Öffnung vor großen Aufgaben. Es seien viele komplexe Fragen zu lösen, ohne eine Erhöhung der Infektionsrate zu riskieren, sagte sie dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland".

* USA - In Los Angeles werden große Zusammenkünfte wie Konzerte und Sportveranstaltungen wegen des Ausbruchs des Coronavirus voraussichtlich erst 2021 wieder erlaubt sein. "Nichts, was ich gehört habe, deutet darauf hin, dass wir zu solchen Massenveranstaltungen wieder zusammenkommen können, wahrscheinlich nicht für den Rest dieses Jahres", sagt Bürgermeister Eric Garcetti in einem Interview auf CNN.

* EU/GROßBRITANNIEN - Nach dem Ausstieg Großbritanniens aus der EU wollen beide Seiten ab der kommenden Woche weiter über die künftigen Beziehungen verhandeln. Man habe sich auf drei jeweils einwöchige Gesprächsrunden per Videokonferenz geeinigt, teilten die Chefunterhändler beider Seiten mit. Sie sollten am 20. April, dem 11. Mai und dem 1. Juni beginnen.

* Die asiatischen Aktienmärkte sind am Donnerstag weiter abgerutscht. Schwache Einzelhandelsumsätze und ein Einbruch der Fabrikproduktion in den USA sowie zunehmend düstere Konjunkturaussichten in Asien verunsicherten die Anleger.

* Erste Vorboten der womöglich schwersten Rezession seit den 30er Jahren im Zuge der Corona-Krise haben den US-Aktienmarkt am Mittwoch belastet.

rtr