* DEUTSCHLAND/CORONAVIRUS - Der Präsident des Robert-Koch-Instituts, Lothar Wieler, schließt in der Corona-Pandemie drastische Zustände wie in Italien auch für Deutschland nicht aus. "Wir müssen jedenfalls damit rechnen, dass die Kapazitäten nicht ausreichen, ganz klar", sagte er der "FAS". "Wir können nicht ausschließen, dass wir hierzulande ebenfalls mehr Patienten als Beatmungsplätze haben. Ob es so kommt, ist Spekulation." Wieler mahnte ebenso wie Bundeskanzlerin Angela Merkel zur Geduld. Frühestens nach Ostern sei zu beurteilen, wie die Maßnahmen wirkten, sagte er. Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet mahnte, schon jetzt seien Überlegungen für einen Ausstieg aus den Beschränkungen im öffentlichen Leben nötig. "Der Satz, es sei zu früh, über eine Exit-Strategie nachzudenken, ist falsch", schrieb er in der "WamS".

* USA/CORONAVIRUS - US-Präsident Donald Trump will die Richtlinien zur Verlangsamung der Ausbreitung des Coronavirus bis zum 30. April verlängern. Ursprünglich hatte er die Maßnahmen bis zum Osterwochenende vorgesehen. Trump fügt hinzu, dass die Todesfälle durch das Coronavirus um Ostern herum ihren Höhepunkt erreichen könnten. Der US-Präsident verzichtet unterdessen auf eine Abriegelung New Yorks. Im US-Bundesstaat New York hat sich die Zahl der Infektionen um 7195 auf 59.513 erhöht. Das teilt der Gouverneur von New York, Andrew Cuomo, mit. Die Zahl der Todesopfer stieg innerhalb von 24 Stunden um 237 auf 965.

* ITALIEN/CORONAVIRUS - In Italien verlangsamt sich die Zunahme der Neuinfektionen mit dem Coronavirus. Die Gesamtzahl der Infizierten erhöhte sich um 5217 auf 97.689, wie der Zivilschutz am Sonntag mitteilte. Das ist der geringste Anstieg von Neuinfektionen seit Mittwoch. Bislang hat die Coronavirus-Pandemie offiziellen Angaben zufolge 10.779 Todesopfer in Italien gefordert. Die Behörde erklärte, dass in den vergangenen 24 Stunden 756 neue Todesfälle hinzugekommen seien. Im Kampf gegen die Ausbreitung des Virus droht dem südeuropäischen Land dennoch eine Verlängerung der Ausgangssperre.

* CHINA/VIRUS-STATISIK - China berichtet 31 neue Coronavirus-Fälle. Darunter befindet sich laut Angaben der Nationalen Gesundheitskommission nur eine lokal übertragene Infektion. Tags zuvor lag die Zahl der Neuerkrankungen bei 45. Die Kommission meldet vier neue Todesfälle, wodurch die Gesamtzahl der Todesopfer durch den Ausbruch des Coronavirus auf dem Festland auf 3.304 steigt. Die Gesamtzahl der Infektionen beziffert sich nach Behördenangaben auf 81.470.

* Die DEUTSCHE POST hat laut einem Zeitungsbericht einen Notfallplan für den Fall erarbeitet, dass es im Zuge der Coronavirus-Krise zu weiteren Einschränkungen kommt. Die "Notfall Planung Betrieb Covid-19" liste auf 20 Seiten auf, welche Zustellarbeit in Quarantäne-Gebieten erfolgen könnten, meldete die "WamS". Demnach würden in "geschlossenen Gebieten" in extremen Situationen nur Einschreiben zugestellt. Weiter Post erhalten würden in einem solchen Fall auch sogenannte Postbevorrechtigte wie Regierungsstellen, die Justiz, die Bundeswehr und Gesundheitseinrichtungen.

* BAYER - Als erster deutscher Großkonzern nutzt der Agrachemie- und Pharmakonzern die neu geschaffene Möglichkeit, in der Coronakrise eine reine Online-Hauptversammlung abzuhalten. Sie soll wie geplant am 28. April stattfinden, an dem die Aktionäre eigentlich ins Bonner World Conference Center eingeladen waren.

* ADIDAS - Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) hat namhafte Unternehmen wie Adidas und H&M kritisiert, die in der Coronakrise Mietzahlungen für ihre Filialen eingestellt haben. "Ich halte das Verhalten von Adidas für unverantwortlich und habe dafür kein Verständnis", sagte Heil dem "Handelsblatt". Adidas habe in den vergangenen Jahren hohe Gewinne erzielt. Adidas erklärte unterdessen, der Konzern wolle privaten Vermietern seiner Läden unverändert die Miete zahlen.

* AAREAL BANK - Der aktivististische Investor Teleios hat seine Beteiligung an dem Wiesbadener Immobilienfinanzierer gesenkt. Der Hedgefonds verringerte seinen Anteil in den vergangenen Tagen auf 2,69 Prozent von zuvor gut fünf Prozent, wie aus Stimmrechtsmitteilungen hervorgeht.

* CECONOMY: Die Mutter von Media Markt und Saturn bemüht sich angesichts der Belastungen durch die Corona-Krise um Hilfe vom Staat. Der Konzern habe entschieden, eine KfW-Förderung zu beantragen, teilte das Unternehmen auf Nachfrage mit. Angaben zur Höhe machte Ceconomy nicht. Einem Insider zufolge geht es um zwei Milliarden Euro. Dies hatte auch zuvor die Nachrichtenagentur Bloomberg berichtet.

* AMS/OSRAM - Bei der geplanten 1,65 Milliarden schweren Kapitalerhöhung zur Finanzierung der Übernahme von Osram wollen wichtige AMS-Investoren mitziehen, wie das "Handelsblatt" unter Berufung auf das AMS-Umfeld berichtet. Darunter sei der Finanzinvestor Temasek. Laut Industriekreisen solle es zudem unter anderem Hedgefonds geben, die sich weitere Anteile sichern könnten, schrieb die Zeitung weiter.

* ABB - Der neue ABB-Chef Björn Rosengren startet beim Elektrotechnikkonzern mit Gegenwind. Angesichts der Coronavirus-Krise geht das Schweizer Unternehmen für das erste Quartal im Vergleich zum Vorjahreszeitraum für alle Geschäftsbereiche von einem Umsatzrückgang aus. Auch die operativen Margen (Ebita) dürften sinken, teilte ABB mit. Das Management kippte zudem die Prognose für das Gesamtjahr 2020.

* PHARMAINDUSTRIE - Das US- Gesundheitsministerium (HHS) akzeptiert Medikamentenspenden der Pharmaunternehmen Novartis und Bayer AG. Novartis habe 30 Millionen Einheiten des Mittels Hydroxychloroquin, Bayer eine Millionen Einheiten seines Arzneistoffes Chloroquin zur Verfügung gestellt, so die Behörde. Beide Präparate kommen bei der Therapie und Prophylaxe der Malaria zum Einsatz.

* Die EZB-BANKENAUFSICHT fordert die Geldhäuser im Euro-Raum angesichts der Virus-Pandemie zum Verzicht auf Gewinnausschüttungen auf. Banken sollten mindestens bis zum 1. Oktober dieses Jahres keine Dividenden für die Jahre 2019 und 2020 ausschütten, erklärte die EZB. Sie sollten zudem keine Aktien zurückkaufen. Die Institute sollten das Geld vielmehr nutzen, um in der Virus-Krise Haushalte und Unternehmen mit Krediten zu unterstützen.

* DEUTSCHLAND/SHUTDOWN - Der Präsident des Leibniz-Instituts für Wirtschaftsforschung in Halle, Reint Gropp, hat die ökonomischen Verhältnisse im Zuge der Coronakrise mit einer Kriegswirtschaft verglichen und ein rasches Ende des Shutdown gefordert. "Zumindest kurzfristig befinden wir uns in einer Art Kriegswirtschaft, in der der Staat bei der Koordinierung der Wirtschaft eine größere Rolle spielen muss als in normalen Zeiten", sagte Gropp dem "RedaktionsNetzwerk Deutschland".

* USA/TRUMP/BEATMUNGSGERÄTE - US-Präsident Donald Trump wirft den Krankenhäusern vor, Beatmungsgeräte zu horten. Wir haben einige Mitarbeiter im Gesundheitswesen, einige Krankenhäuser, die Geräte, einschließlich Beatmungsgeräte, bunkern", sagt Trump im Weißen Haus. "Sie müssen diese Beatmungsgeräte freigeben - vor allem Krankenhäuser, die sie nie benutzen werden." Trump, dessen Kritiker ihm vorwerfen, er versuche die Schuld über seinen Umgang mit der Krise abzuwälzen, nennt keine Beweise, um seinen Vorwurf zu untermauern.

* DEUTSCHLAND/WAHL - Deutschlands drittgrößte Stadt München wird aller Voraussicht nach auch in den nächsten sechs Jahren von einem SPD-Oberbürgermeister regiert. Amtsinhaber Dieter Reiter lag in der Stichwahl am Sonntag wie erwartet klar vor Kristina Frank (CSU).

* DEUTSCHLAND - Der hessische Finanzminister Thomas Schäfer ist tot. Die Leiche des 54-jährigen CDU-Politikers wurde an einer ICE-Strecke bei Hochheim gefunden. Die Ermittler gehen aufgrund der Umstände von einem Suizid des Politikers aus. Schäfer war seit fast zehn Jahren hessischer Finanzminister.

rtr