Die Morphosys-Aktie hat zum 2015er-Hoch um 90 Euro extrem korrigiert. Neben der allgemeinen Börsen-Baisse gab es handfeste fundamentale Gründe. So wurde die Kooperation mit Celgene beendet. Das Krebspräparat MOR202 soll aber dennoch weiter entwickelt werden und das, was der Wirkstoff einspielen sollte, liegt deutlich unter dem Verlust an Marktkapitalisierung der Aktie.

Hinzu kommt, dass das Präparat trotzdem weiterentwickelt wird; Morphosys sucht dafür neue Partner. Und auch die weitere Produktpipeline ist gut gefüllt. In diesem Jahr könnte beispielsweise das Mittel Bimagrumab gegen Muskelschwäche, das Novartis zusammen mit Morphosys entwickelt, eine Zulassung erhalten. Dann wären die Lizenzeinnahmen der Münchner höher als der aktuelle Börsenwert.

Auch charttechnische Faktoren sind höchst interessant. Gemessan am Double-Smoothed-Stochastics-Oszillator auf Monats-Basis ist der TecDAX-Wert so stark überverkauft wie nur einmal in der bisherigen Börsen-Historie: im Juli 2015 folgte dann ein Plus von 14 Prozent. Zudem ist die Aktie um 35 Prozent unter die 200-Tage-Linie und hat sich damit soweit nach unten abgesetzt wie seit August 2007 nicht mehr, als bei eben diesem Abstand die dynamische Wende nach oben erfolgte (plus 40 Prozent binnen sechs Wochen).

Soviel müssen es aktuell natürlich nicht werden, aber mit dem ausgewählten Capped-Call profitiert man ohnehin schon bei stabilen Kursen kräftig. Dieser wird um 57 Prozent steigen, sofern die Aktie am 16. September bei mindestens 35,00 Euro notiert. Angesichts einer Basis bei 30,00 Euro macht man oberhalb von 33,18 Euro Gewinne. Der Stopp wird zunächst bei gut einem Drittel Verlust platziert und dann des Scheins platziert und dieser dann um moderate 3 Cent wöchentlich angehoben.



Name: Morphosys-Capped-Call

WKN: PB2U1Q

Aktueller Kurs: 3,13 € / 3,18 €

Laufzeit: 16.09.16

Basis/Cap: 30,00 € / 35,00 €

Stoppkurs: 1,95 €

Anpassung Stoppkurs: +0,03 € / Woche

Zielkurs: 5,00 €



Stefan Mayriedl schreibt seit 1997 über die Finanzmärkte und gehört zum festen Autorenstamm von BÖRSE ONLINE. Der diplomierte Volkswirt hat sich auf Charttechnik und Derivate spezialisiert. Seit 2010 ist er zudem Chefredakteur des Börsenbriefs smartanlegen.

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