Daher erwarte MVV nun für das im September endende Geschäftsjahr 2014/2015 eher ein bereinigtes operatives Ergebnis vor Steuern und Zinsen (Ebit) auf Vorjahresniveau von 170 Millionen Euro. Bislang hatte MVV-Chef Georg Müller ein Ergebnis von 180 bis 195 Millionen Euro in Aussicht gestellt.

MVV hat etwa 400 Millionen Euro in eine thermische Abfallverwertungsanlage in Plymouth sowie ein Biomassekraftwerk in Ridham Dock investiert. Doch die Inbetriebnahme verzögere sich, erklärte Deutschlands siebtgrößter Versorger. Auch der milde Winter hatte Spuren in der Bilanz hinterlassen. Von Oktober bis Dezember war vor allem der Absatz von Wärme und Gas eingebrochen. Zusätzlich setzen MVV die gesunkenen Großhandelspreise für Strom zu, die wegen des zunehmenden Angebots an Strom aus Solar- und Windkraft unter Druck stehen.

So verringerte sich der Umsatz im ersten Geschäftshalbjahr um zehn Prozent auf 1,8 Milliarden Euro. Dank gestiegener Erträge im Geschäft mit erneuerbaren Energien und der Energieeffizienz konnte MVV jedoch das bereinigte Ebit um drei Prozent auf 154 Millionen Euro steigern. Unter dem Strich verbesserte sich der Gewinn um 14 Prozent auf 82 Millionen Euro.

MVV will bis 2020 rund drei Milliarden Euro in Wachstumsbereiche wie erneuerbare Energien und Kraft-Wärme-Kopplung sowie bestehende Anlagen und Netze investieren. In den vergangenen fünf Jahren seien bereits 2,3 Milliarden Euro in "das Energiesystem der Zukunft" geflossen, erklärte MVV-Chef Müller.

Reuters