Wintershall Dea zieht sich aus Russland zurück. Abschreibungen belasten das Ergebnis des Mutterkonzerns BASF massiv. Doch was bedeutet das für den geplanten IPO?

Trotz des massiven Wertverlusts durch Abschreibungen auf das Russlandgeschäft der Tochter Wintershall Dea will BASF weiterhin seine Mehrheitsbeteiligung am Öl- und Gasproduzenten an die Börse bringen, wie ein Konzernsprecher mitteilte. Aktuell hält der Chemiekonzern noch knapp 73 Prozent der Anteile. Wintershall-Chef Mario Mehren äußerte sich optimistisch was den IPO seines Unternehmens anbelangt. „Natürlich waren die Aktivitäten in Russland zuletzt eine Belastung. Der Rückzug hilft uns jetzt, börsenfähiger zu werden“, so Mehren gegenüber dem Handelsblatt.


Produktion von Wintershall Dea bricht um die Hälfte ein

Mit 7,3 Milliarden Euro schlug die Abschreibung auf das russische Öl- und Gasgeschäft für BASF zu buche. Fast ein Jahr nach Kriegsbeginn in der Ukraine trennt sich Wintershall Dea von seinen Beteiligungen an drei Förderprojekten in Russland, deren Anteil an der gesamten Produktion von Wintershall Dea zuletzt bei circa 50 Prozent lag. Der Krieg habe die Zusammenarbeit von Europa und Russland unmöglich gemacht. Außerdem habe die russische Regierung die Tätigkeit westlicher Unternehmen im Land eingeschränkt, sodass Joint Ventures von Wintershall mit russischen Unternehmen defacto wirtschaftlich enteignet würden, so Mehren.

Dafür sollen nun die Aktivitäten des Konzerns in Algerien, Argentinien, Mexiko und Norwegen ausgebaut werden. Laut dem Konzernchef habe Wintershall Dea eine klare Strategie, was die Exploration und Produktion außerhalb Russlands anbelangt. Außerdem verweist er darauf, dass zuletzt auch deutlich kleinere Unternehmen erfolgreich an die Börse gegangen seien. Ein genaues Datum für einen Börsengang steht allerdings noch nicht fest.

Analysten rechnen trotz der Aussagen des Konzernchefs mit einem Börsengang frühestens erst im nächsten Jahr.

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Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: BASF

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Der Autor hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: BASF