Der Osten ist tiefrot. Was vor knapp drei Wochen mit deutlichen Kursverlusten in Shanghai und an anderen asiatischen Börsenplätzen startete, eskalierte mittlerweile zu einer Ausverkaufspanik. Das Beben in Fernost lässt die Börsen weltweit abstürzen: Der DAX fiel zu Wochenbeginn auf ein neues Jahrestief unter 9400 Punkte. Die kräftigen Kursgewinne bis dahin sind inzwischen pulverisiert, jede zweite DAX-Aktie notiert auf Jahressicht im Minus.

Zugleich sinken die Preise für Rohöl und andere Rohstoffe auf ein Niveau wie zu Zeiten der Finanzkrise. Während der Wechselkurs des Euro gegenüber dem US-Dollar wieder deutlich nach oben schießt, verlieren die Währungen etlicher Schwellenländer an Wert.

Neue Abwärtsspirale?



Innerhalb weniger Wochen hat die Sorge vor einem erneuten Einbruch der Weltkonjunktur bei den Börsianern eine psychologische Eigendynamik entfaltet. Den Abwärtssog ausgelöst hat ein Schritt der chinesischen Regierung, den andere Länder in der Region bereits vor Jahren vollzogen hatten. Die chinesische Zentralbank wertete die Landeswährung Yuan um insgesamt 4,5 Prozent ab. Mit dieser Maßnahme wollte Peking dem Internationalen Währungsfonds (IWF) signalisieren, den Wechselkurs nach Marktverhältnissen freizugeben. Was einen Schritt zur Währungsreform darstellt, der dem Aufstieg des Yuan zu einer weltweiten Leitwährung den Weg ebnen soll, erleichtert auch die Exportaktivitäten chinesischer Firmen - in einer Zeit, in der sich in den meisten Schwellenländern ein anhaltender konjunktureller Abschwung abzeichnet und sich Brasilien sowie Russland mitten in der Rezession befinden.

Bei Investoren und Volkswirten lässt dieser Schritt die Alarmglocken schrillen. Eine anhaltende Wachstumsschwäche in China würde einen drastischen Einbruch bei der Nachfrage nach westlichen Exportgütern bedeuten, etwa nach deutschen Maschinen oder Autos. Die jüngsten Absatzzahlen sprechen für sich: Im Juli gingen die chinesischen Exporte gegenüber dem Vormonat um 2,7 Prozent zurück, die Importe schrumpften um 10,7 Prozent. Was wiederum Befürchtungen nährt, dass die Regierungen anderer asiatischer Staaten folgen und ihre Währungen ebenfalls abwerten, um ihre eigene Industrie wettbewerbsfähig zu halten. Im Gegenzug würde ein wieder stärkerer Euro die Exportverkäufe europäischer Firmen in den Schwellenländern weiter abschwächen.

Umso mehr gewinnen die USA in ihrer Rolle als Wachstumslokomotive an Bedeutung. Genau hier liegt die Problematik. Je besser die Wirtschaftsdaten in den USA in den kommenden Monaten ausfallen werden, desto mehr wächst der Druck auf die US-Notenbank, die Leitzinsen anzuheben. Zwar spricht die weiterhin schwache Verfassung der Weltwirtschaft gegen einen solchen Schritt bereits im September, ebenso die weiterhin niedrige Inflation. Umgekehrt werden die USA nicht umhinkommen, sich mit der Erhöhung von Leitzinsen wieder den nötigen Handlungsspielraum zu verschaffen, um bei einer künftigen Rezession die Konjunktur mit billigerem Geld zu beleben.

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Abwertungsdruck steigt



Von höheren US-Leitzinsen wären die Türkei, Südafrika, Indonesien und Brasilien mit ihren hohen Leistungsbilanzdefiziten und ihrer Verschuldung über in US-Dollar ausgegebene Anleihen am meisten betroffen. Insbesondere die Türkei ist weiterhin auf internationales Kapital angewiesen, um das Leistungsbilanzdefizit zu finanzieren. Auch in Indonesien halten ausländische Geldgeber einen Großteil der Staatsschulden.

John Greenwood, Chefökonom von Invesco, sieht das Hauptproblem dieser Länder darin, bei steigenden US-Zinsen ihre eigene Währung abzuwerten: "Mit Ausnahme von Indien müssen sie sich alle dem wirtschaftlichen Abschwung stellen. Wie in China sind Zinssenkungen eher ein Mittel gegen die wirtschaftliche Schwäche als ein Vehikel, um die Expansion wieder voranzutreiben."

Genau dieses Heilmittel ließe sich in Zukunft schwieriger anwenden: "Seit 2013, als die US-Notenbank das Ende ihres Programms zum Aufkauf von Staatsanleihen ankündigte, haben mit Ausnahme der Türkei alle diese Länder ihre Geld- und Kreditmengen gesenkt. Sollten die USA ihre Leitzinsen anheben, wird es für sie schwerer, ihre Zinsen zu senken, ohne dabei Gefahr zu laufen, dass internationale Anleger aus Angst vor Verlusten die Kapitalflucht antreten."

Auf Seite 3: Keine globale Krise





Keine globale Krise



Für eine neue Asien- oder Russland-Krise wie Ende der 90er-Jahre fehlen jedoch die Voraussetzungen. Die meisten Schwellenländer sind heute besser gegen Währungsturbulenzen in Zeiten des wirtschaftlichen Abschwungs gerüstet. "Etliche asiatische Staaten haben seit 1997, einige lateinamerikanische Länder seit der Argentinien-Krise von 2001 angefangen, ihre Verbindlichkeiten in Fremdwährungen abzubauen, und sind heute stärker in der Heimatwährung verschuldet", meint Bernhard Esser, Analyst für Schwellenländer bei HSBC Deutschland.

Zugleich haben etliche Länder Devisenreserven aufgebaut. "Schwellenländer mit gesunden Bilanzen und geringer Verschuldung in Fremdwährung sind klar im Vorteil", meint Raymond Chan, Chefanlagestratege für asiatische Märkte bei Allianz Global Investors. "Je nachdem, wie stark die lokalen Währungen sind, können die asiatischen Länder ihre nominalen Zinssätze weiter senken, um das Wachstum zu stimulieren."

Strukturelle Reformen gefragt



Einig sind sich die meisten Wirtschaftsexperten, dass eine harte Landung der chinesischen Wirtschaft in Richtung Nullwachstum ausbleiben wird. Invesco-Volkswirt Greenwood erwartet bis 2016 eine Stabilisierung der chinesischen Binnenwirtschaft. Zugleich sieht er die aktuelle Wachstumsschwäche auch als Folgeerscheinung des Wandels von einem exportgetriebenen Wachstum zu einer Volkswirtschaft, die vor allem auf die Binnennachfrage setze. Überhaupt rächt sich jetzt für die meisten Schwellenländer, die Boomphasen nicht dazu genutzt zu haben, die Abhängigkeit vom exportgetriebenen Wachstum zu verringern. Stattdessen blieben Rohstoffe, kreditfinanzierter Konsum und die Nachfrage aus den weltweiten Absatzmärkten die treibenden Kräfte des Wirtschaftswachstums. "Das vor allem durch Exporte getriebene Wachstum verdeckte die mangelnde Produktivität", meint HSBC-Analyst Bernhard Esser - und führt als besonderes Negativbeispiel Russland an. Das Land habe es in zwei Jahrzehnten nicht geschafft, sich von der Abhängigkeit von Rohstoffexporten zu lösen.

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Musterschüler und Sorgenkinder



Besser aufgestellt sind Länder wie Indien oder die Philippinen. Deren hohe Wachstumsraten von zuletzt über fünf Prozent sind in erster Linie auf die steigende Nachfrage aus der Binnenwirtschaft zurückzuführen. Dazu hat es Indien als großer Gold- und Ölimporteur auch durch den starken Preisrückgang dieser Commodities geschafft, das Leistungsbilanzdefizit von 4,8 Prozent im Jahr 2012 auf zuletzt 1,4 Prozent herunterzufahren.

Sehr günstig ist zurzeit auch das makroökonomische Umfeld für die osteuropäischen und baltischen Staaten. Während die russische Wirtschaft unter den westlichen Sanktionen leidet, profitieren diese Länder von einer anziehenden Konjunktur in Europa.

Eine wirtschaftliche Erholung in Brasilien ist dagegen noch nicht in Sicht. Zu den niedrigen Rohstoffpreisen kommt das Fiskaldefizit. Um die Verschuldung in den Griff zu bekommen, muss Staatspräsidentin Dilma Rousseff Kürzungen im Staatshaushalt vornehmen und Steuern anheben. Weil die Notenbank zur Bekämpfung der Inflation die Zinsen anheben muss, sind geldpolitische Maßnahmen zur Belebung der Konjunktur derzeit kein Thema.

Auf Seite 5: Antizyklisch einsteigen





Antizyklisch einsteigen



Zweifellos wird das sich abschwächende Wachstum in China vor allem bei den Rohstoff-, Maschinen- und Autoexporteuren seine Schleifspuren hinterlassen. Für einen erneuten Börsencrash mangelt es jedoch an den Rahmenbedingungen. Und beim aktuellen Kurseinbruch spielen psychologische Faktoren eine gewichtige Rolle. Der August als traditionell schwacher Börsenmonat mit niedrigen Handelsumsätzen tut ein Übriges.

Negativ wirkt sich aus, dass konservative institutionelle Anleger wie Pensionskassen mangels Renditealternativen in den vergangenen zwei Jahren ihre Aktienquote erhöhten - und jetzt zu den Ersten zählen, die aussteigen, um die Verluste für ihre Kunden zu minimieren. Und der Blick in die Vergangenheit zeigt: Auch die Asien-Krise 1997 und die Russland-Krise 1998 lösten kurze, aber umso heftigere Abwärts-bewegungen im Spätsommer aus.

Langfristig orientierte Anleger finden in Schwellenländermärkten mit guten Fundamentaldaten jetzt gute Einstiegskurse, um erste Positionen aufzubauen. Am besten lässt sich das Risiko über aktiv gemanagte Investmentfonds für Anleihen und Aktien sowie ETFs zu einzelnen Ländern und Branchen streuen. Bei Aktien sind international agierende Konzerne und Unternehmen mit dem Fokus auf große Binnenmärkte erste Wahl. Im Folgenden stellen wir Fonds, ETFs und Aktien vor, die sich mit ihrem Chance-Rendite-Profil in unruhigen Börsenphasen behaupten und langfristig vom Wachstumspotenzial profitieren.

Auf Seite 6: Konjunktur: USA und Indien top









Auf Seite 7: Währungsreserven auf einen Blick









Auf Seite 8: Aktien: Vier Branchen, vier Überflieger





Kein Schwellenländerfonds mit dem Anlageschwerpunkt Aktien kommt an den Bluechips vorbei, die sich durch eine führende Marktposition und ein über dem Branchendurchschnitt liegendes Gewinnwachstum auszeichnen. Einige dieser Unternehmen eignen sich auch für Privatanleger, allerdings nur als spekulative Depotbeimischung.

Dazu zählt Alibaba. Die Aktie des chinesischen Internethändlers ist im Zuge der jüngsten Ausverkaufswelle unter den Emissionspreis vom September 2014 gefallen. Genau das ergibt aus Bewertungsgesichtspunkten eine gute Einstiegschance, sobald sich die Kurse nachhaltig stabilisieren. Alibaba hat bei den jüngsten Quartalszahlen auf der Gewinnseite die Erwartungen der Analysten übertroffen und expandiert weiter an allen Fronten. Über seine Finanztochter Ant Financial tritt der Internetkonzern in Wettbewerb zu etablierten Geldhäusern und fährt ein breites Sortiment an Finanzservices auf. Das reicht vom Bezahldienst Alipay über die digitale Geldbörse Alipay Wallet bis zum Mikrofinanzierer Ant Credit. Um dieses Portfolio weiter auszubauen, soll ein separater Börsengang in China die nötigen Barmittel einspielen. Zuletzt beteiligte sich Alibaba zu 20 Prozent an der Elektronikmarktkette Suning für umgerechnet vier Milliarden Euro.

Der Telekomsektor bleibt eine Wachstumsbranche in China. China Mobile mischt hier ganz vorn mit. Mit umgerechnet 7,7 Milliarden Euro war der Gewinn im ersten Halbjahr 2015 zwar leicht rückläufig. Der mit 816 Millionen Kunden weltweit größte Mobilfunkanbieter hat aber zuletzt kräftig in den Ausbau des neuen 4G-Standards für mobile Endgeräte investiert, um von der verstärkten Nutzung von internetfähigen Handys zu profitieren. Diese Ausgaben werden sich auszahlen: Innerhalb weniger Monate schoss die Zahl der 4G-Nutzer auf 190 Millionen nach oben - und über eine Zusammenarbeit mit Apple baut China Mobile die Multimedia-Services für diese Klientel kontinuierlich aus.

Die Development Bank of Singapore, kurz DBS Group, bietet unter den Finanztiteln ein sehr gutes Chance-Rendite-Profil. Das größte Geldhaus in Südostasien mit dem Schwerpunkt Firmenkunden und Investmentbanking hat zuletzt überzeugende Zahlen geliefert. Der Konzerngewinn kletterte im zweiten Quartal um 15 Prozent auf umgerechnet 864 Millionen US-Dollar. Anders als bei den meisten Konkurrenten bekam das operative Geschäft den flauen Immobilienmarkt ebenso wenig zu spüren wie rückläufige Transaktionen mit China. Dieser Aufwärtstrend dürfte sich in diesem Jahr fortsetzen. Die Chancen stehen damit gut, dass auch die Aktie weiter zu den Outperformern zählt.

Der indische Markt ist dieses Jahr gut gelaufen, und erste Analysten warnen vor einer hohen Bewertung. Infosys ist hier eine der Firmen, die in ihrer Branche zu den international führenden Playern zählen. Nach dem jüngsten Kursrutsch sind die ADRs, also die in Deutschland handelbaren aktienvertretenden Zertifikate, wieder attraktiv bewertet. Das Softwareunternehmen hat zuletzt exzellente Quartalszahlen geliefert. Mit 2,16 Milliarden US-Dollar lag der Umsatz ebenso über den Erwartungen wie der Gewinn je Aktie von 0,21 US-Dollar. Für das am 31. März endende Geschäftsjahr 2015/16 hat Infosys die Prognosen nach oben angepasst. Über eigene Entwicklung und Kooperationen baut die Gesellschaft ihr Angebot an Cloud-Services und Künstlicher Intelligenz aus. Die sich wieder beschleunigende Gewinndynamik lässt der aktuellen Aktienbewertung reichlich Spielraum nach oben.



Auf Seite 9: ETFs: Märkte und Themen passiv abbilden





Der Charme von passiv gemanagten Indexfonds besteht darin, dass sie mit geringem Kostenaufwand die Investitionen in internationale und lokale Märkte ermöglichen. Gerade in Marktphasen mit längeren Seitwärtsbewegungen oder fallenden Kursen, wie sie die Leitindizes von etlichen Schwellenländern in den vergangenen zwei Jahren prägten, haben die fehlenden Aufnahmegebühren, wie sie bei Fonds anfallen, eine mäßige -Performance abgefedert.

Die Klassiker



Der MSCI Emerging Markets ist der international am weitesten verbreitete Referenz-index für ETFs auf Schwellenländer. Bei der regionalen Aufteilung stellen China, Südkorea und Taiwan in der Summe fast die Hälfte der Ländergewichtung, gefolgt von Brasilien mit 8,1 und Südafrika mit 8,0 Prozent. Ein knappes Drittel entfällt auf die anderen Schwellenländer in Asien, Amerika und Osteuropa.

Innerhalb der nächsten fünf Jahre könnte der Anteil Chinas auf 45 Prozent steigen. Voraussetzung dafür ist, dass China seine Finanzmärkte für internationale Investoren weiter öffnet. Bis vor Kurzem war der Handel mit A-Aktien, also Wertpapieren von chinesischen Firmen, die an der Börse Shanghai in Landeswährung gelistet sind, nur einheimischen Aktionären vorbehalten. Das soll sich ändern. Bestreben der Regierung ist es, Shanghai zum globalen Finanzzentrum auszubauen und eine freie Konvertierung der Landeswährung Yuan einzuführen.

Bekanntester Referenzindex für die asiatischen Schwellenländer ist der MSCI Asia Ex-Japan. Er enthält mehr als 600 Unternehmen aus Ostasien und Indien. Auf Branchenebene sind Finanzdienstleister, Technologiekonzerne und zyklische Konsumgüter am höchsten gewichtet.

Neue Themenfelder



Darüber hinaus eröffnen zahlreiche Branchenindizes die Möglichkeit, mit bestimmten Themenfeldern zu spielen. Dazu gehört der MSCI Emerging Markets Infrastructure. Er enthält Unternehmen aus den drei Bereichen Strom, Industrie und Energieversorgung, Branchen also, die von staatlichen Infrastrukturprojekten ebenso profitieren wie von der Vergabe von Aufträgen an private Unternehmen.

Ein weiteres Themenfeld sind Indexfonds, die in Anleihen investieren. Diese Produkte sammeln die Zinsen der im Index enthaltenen Konzerne und schütten diese regelmäßig an die Anleger aus. ETFs ermöglichen hier eine bessere und breitere Streuung auf verschiedene Länder als eine Direktanlage. Darüber hinaus relativieren die hohen und regelmäßigen Ausschüttungen, wie sie beispielsweise der von uns empfohlene Lyxor UCITS Liquid EM vornimmt, die täglichen Wertschwankungen der ETFs.



Auf Seite 10: Fonds: Für jeden Anlagehorizont etwas dabei





Ob konjunkturelle Entwicklung, Industriezweige oder Währung - die Volkswirtschaften der Schwellenländer sind in ihrer Ausprägung deutlich heterogener als die Europas oder Nordamerikas. Die unterschiedlichen Transparenzstandards bei den Geschäftszahlen und die schwieriger zu erhaltenden Informationen über die Unternehmen erschweren es Privatanlegern, zu einer objektiven Einschätzung von Bewertung und Geschäftsmodell zu gelangen.

Aktiv gemanagte Aktien- und Rentenfonds bieten das breiteste Spektrum an Anlagemöglichkeiten. Die meisten Produkte bilden alle Regionen weltweit ab. Unternehmen aus dem asiatischen Raum nehmen dabei die prozentual größte Position ein. Darüber hinaus bietet sich die Möglichkeit, über Fonds in ein Spektrum von Unternehmen zu investieren, die hohe Dividenden ausschütten oder sich durch ein nachhaltiges Geschäftsmodell auszeichnen. Ebenfalls eine spezifische Anlagestrategie verfolgen Fonds mit dem Fokus auf Regionen oder Länder.

Neu im Kommen sind Fonds, die die Aktien von Unternehmen aus den sogenannten New Frontier Markets beimischen. Das sind Staaten aus Asien, Afrika, Lateinamerika und dem Nahen Osten wie Ägypten, Pakistan oder Vietnam, die sich in ihrem Entwicklungsstadium da befinden, wo China oder Indien vor 15 bis 20 Jahren waren. Gerade Fonds, die auf Nebenwerte oder Nischenmärkte spezialisiert sind, verlangen zum Ausgabeaufschlag teilweise höhere Managementgebühren. Umso mehr müssen diese Produkte ihre Kosten durch eine Outperformance gegenüber dem Wettbewerb und dem Benchmark-Index rechtfertigen.

Die Spezialisten



Das gilt etwa für den Templeton EM Smaller Companies, der seit seiner Auflage im Jahr 2007 von Mark Mobius gemanagt wird. Indien, Südkorea und China bilden die größten Länderpositionen, aber auch Ägypten oder Pakistan sind in dem Fonds vertreten. Der First State Asia Pacific Sustainability hat in den vergangenen Jahren seinen Vergleichsindex regelmäßig geschlagen. Er enthält Unternehmen, die bestimmte soziale und ökologische Standards einhalten.

Zu den Fonds mit bestimmten Themenfeldern zählt der Amundi Internal Demand. Die Titelauswahl ist auf Gesellschaften ausgerichtet, die von der wachsenden Nachfrage in den Schwellenländern in den Bereichen Privatkonsum, Inlandsinvestitionen und Infrastrukturentwicklung profitieren. Deutlich spekulativer ist der Comgest Growth Greater China. Dieser Fonds investiert in Unternehmen aus China und in Firmen, deren Exporte stark auf diesen Wirtschaftsraum ausgerichtet sind. Aktuell enthält das Anlageportfolio jeweils 6,2 Prozent Unternehmen aus den USA und Europa.

Bonds und Branchen



Zu den Klassikern zählt der 1988 aufgelegte Comgest Magellan C, der sich vor allem auf Firmen aus dem IT-Sektor, der Infrastruktur- und der Konsumgüterbranche konzentriert. Asiatische Schwellenländer sind mit 47 Prozent gewichtet. Im aktuell schwierigen Marktumfeld ist der Fokus auf einzelne Staaten besonders spekulativ. Am aussichtsreichsten erscheint noch Indien. Eine gute Wahl hinsichtlich Performance und Anlagestrategie ist der Invesco India Equity. Unter den auf Anleihen spezialisierten Produkten besticht der Kepler EM Rentenfonds. Das Fondsmanagement kann Short- und Long-Positionen eingehen und investiert derzeit fast nur in Staatsanleihen.