18.38 Uhr - Griechenland empfiehlt nun auch Impfungen für Jugendliche im Alter von 12 bis 15 Jahren. Diese könnten das Vakzin von Biontech/Pfizer und das von Moderna bekommen, sagt die Chefin des Impfkomitees, Maria Theodoridou. Die Einbeziehung dieser Gruppe in das allgemeine Impfprogramm könne helfen, andere gesundheitsgefährdete Jugendliche und Angehörige zu schützen und den Weg für Schulöffnungen im September zu ebnen. Die griechische Regierung bietet unter anderem Bargeld und kostenlose mobile Daten für Jugendliche, um die Impfquote zu steigern. In Deutschland gibt es Kritik an der Ständigen Impfkommission (Stiko), die die Impfung von über 12-Jährigen bisher nur in Ausnahmefällen empfiehlt.

16.25 Uhr - Die Spitzen von Bund und Ländern wollen wohl doch erst am 10. August über eine neue Corona-Strategie und Fluthilfen beraten. Das erfährt die Nachrichtenagentur Reuters aus Verhandlungskreisen. Die Idee einer vorgezogenen Ministerpräsidentenkonferenz noch in dieser Woche ist damit vorerst vom Tisch.

16.21 Uhr - Die Niederlande kündigten für Dienstag eine Lockerung der Reisebeschränkungen für EU-Staaten an. Die Regeln sollen nicht mehr von der Inzidenz in den jeweiligen Ländern beruhen. Vielmehr sollen Warnungen davon abhängen, ob eine besorgniserregende Virusvariante getreten ist, die noch nicht in den Niederlanden nachgewiesen wurde. Gleichzeitig werde es im August noch keine Genehmigung für größere Feste geben. Hier sei das Risiko weiter zu groß.

14.00 Uhr - Die USA werden Insidern zufolge vorerst keine Reisebeschränkungen aufheben. Hintergrund sei die ansteckendere Delta-Variante des Corona-Virus, sagt ein Vertreter des US-Präsidialamtes. "Nach derzeitigem Kenntnisstand mit der Delta-Variante werden die USA an den bestehenden Reisebeschränkungen festhalten." Derzeit können unter anderem Ausländer, die sich zuletzt in den Schengen-Staaten, Großbritannien oder China aufgehalten haben, nicht in die USA einreisen.

12.25 Uhr - Kanzleramtsminister Helge Braun verteidigt seinen umstrittenen Vorschlag zur Einschränkung von Rechten Nicht-Geimpfter. Sollte es im Herbst zu einem hohen Infektionsgeschehen kommen, sei es die "Ultima Ratio", Kontakte zu beschränken, sagt Braun "Bild Live". Man könne zwar generell mit der Akzeptanz von negativen Tests auch den Nicht-Geimpften viel ermöglichen. Wenn dies aber alles nicht reiche, müssten sie damit rechnen, dass Beschränkungen auf sie zukommen könnten. Er plane damit keine Impfpflicht durch die Hintertür. "Das kann man nicht sagen."

12.15 Uhr - Linken-Spitzenkandidat Dietmar Bartsch lehnt finanzielle Anreize des Staates zur Steigerung der Impfquote ab. "Gutscheine, Lotterie, Freibier sind der falsche Weg", sagt der Fraktionschef der "Rheinischen Post". "Aufklärung, Werbung und klare, nachvollziehbare und verfassungskonforme Regelungen für Geimpfte und Genesene sind notwendig."

11.50 Uhr - Indien wird das selbstgesetzte Ziel von einer halben Milliarde Covid-Impfungen bis Ende des Monats verfehlen. Der Hersteller des einzigen zugelassenen heimischen Impfstoffs, Bharat Biotech, könne die Produktion nicht wie erwartet hochfahren, teilt die Regierung mit. Bislang sind in Indien 430 Millionen Dosen verimpft, ursprünglich sollten bis Ende Juli 516 Millionen Einheiten gespritzt werden. In Indien wurde vergangenen Oktober weltweit erstmals die besonders aggressive Delta-Variante des Virus entdeckt.

11.45 Uhr - Die Bundesregierung strebt mit den Ländern eine gemeinsame Strategie gegen die steigenden Infektionszahlen an. "Das wird jetzt in den nächsten Tagen und kommenden Wochen zu besprechen sein", sagt Vizeregierungssprecherin Ulrike Demmer. Sie lässt offen, ob Kanzleramtschef Helge Braun mit seinen Aussagen zu möglichen Einschränkungen für Nicht-Geimpfte die Auffassung von Bundeskanzlerin Angela Merkel wiedergegeben habe. "Die Geimpften und die Genesenen tragen nicht gravierend zum Infektionsgeschehen bei", sagt Demmer. Sie trügen weniger zum Infektionsgeschehen bei als nur Getestete. Innerhalb einer Woche seien die Infektions-Fallzahlen um 75 Prozent gestiegen. Wenn sich dieser Trend fortsetze, seien "zusätzliche Maßnahmen zu ergreifen", um eine Situation wie im Frühjahr zu vermeiden.

11.13 Uhr - In Tokio verdoppelt sich die Zahl der täglichen Infektionen binnen einer Woche. Im Austragungsort der Olympischen Spiele werden 1429 neue Ansteckungen mit dem Coronavirus erfasst. Vor sieben Tagen waren es halb so viele.

11.00 Uhr - In Deutschland sind nun 49,4 Prozent der Bevölkerung geimpft. Insgesamt haben 60,9 Prozent mindestens eine Impfdosis erhalten, wie das Robert-Koch-Institut (RKI) mitteilt. Die Unterschiede zwischen den Bundesländern sind groß. Spitzenreiter ist Bremen: Dort haben den RKI-Daten zufolge 69,8 Prozent der Bevölkerung eine Erstimpfung erhalten, voll geimpft sind hier 56,9 Prozent. Schlusslicht ist Sachsen mit 51,6 Prozent Erstgeimpften und 45,6 Prozent vollständig Geimpften.

08.55 Uhr - CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt fordert die Ständige Impfkommission (Stiko) auf, ihre Empfehlungen für das Impfung von über 12-Jährigen zu überprüfen. "Wir brauchen zügig eine Zulassung der Impfstoffe für unter 12-Jährige und eine erneute Überprüfung der Empfehlungen der Stiko", sagt er mit Blick darauf, dass die Stiko die Impfung der über 12-Jährigen bisher nur in Ausnahmefällen empfiehlt. Mittelfristig sollten Ungeimpfte Tests wieder selbst bezahlen müssen, fügt der CSU-Politiker hinzu. "Diese Normalität für Geimpfte muss auch dann möglich sein, wenn es für Nicht-Geimpfte Einschränkungen bedarf."

07.20 Uhr - FDP-Chef Christian Lindner hat sich gegen Einschränkungen für ungeimpfte Menschen ausgesprochen. "Geimpfte, Genesene und negativ Getestete - von denen geht keine besondere Gefahr aus", sagt Lindner im Morgenmagazin. Daher seien bis auf die Maske im Öffentlichen Personennahverkehr keine Freiheitseingriffe mehr gerechtfertigt. "Wir haben Gott sei Dank in unserer Verfassung Freiheitsrechte...Diese Grundrechte stehen nicht in der Verfügungsgewalt des CDU-geführten Kanzleramts und auch nicht des Grünen Ministerpräsidenten Kretschmann." Kanzleramtsminister Helge Braun hatte am Wochenende angekündigt, Menschen ohne Impfung müssten mit mehr Einschränkungen rechnen. Der baden-württembergische Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) brachte eine Impfpflicht ins Spiel, während CDU-Kanzlerkandidat Armin Laschet dies kategorisch ablehnte.

07.15 Uhr - Bundesfamilien- und Justizministerin Christine Lambrecht (SPD) lehnt eine Impfpflicht ab. "Es wird keine allgemeine Impfpflicht geben", sagt Lambrecht dem "Deutschlandfunk". Sie sei rechtlich auch nicht möglich. Eine Corona-Impfung könne ihrer Einschätzung nach auch keine Voraussetzung für einen Arbeitsvertrag sein. Sollte es in Heimen oder Krankenhäusern Impfverweigerer geben, habe man immer noch die Möglichkeit, dass diese regelmäßig getestet werden müssten. Dass Geimpfte, Genese und Getestete etwa beim Zugang zu Veranstaltungen gleichgestellt seien, habe sich bewährt. Nachdem jeder eine Impfangebot erhalten habe, müsse man aber die Frage stellen, warum die Allgemeinheit diese Tests bezahlen müsse, sagt Lambrecht.

04.46 Uhr - Das Robert-Koch-Institut (RKI) meldet 958 neue Positiv-Tests. Das sind 412 mehr als am Montag vor einer Woche, als 546 Neuinfektionen gemeldet wurden. Die Sieben-Tage-Inzidenz steigt auf 14,3 von 13,8 am Vortag. Der Wert gibt an, wie viele Menschen je 100.000 Einwohner sich in den vergangenen sieben Tagen mit dem Coronavirus angesteckt haben. Drei weitere Menschen starben im Zusammenhang mit dem Virus. Damit erhöht sich die Zahl der gemeldeten Todesfälle binnen 24 Stunden auf 91.527. Insgesamt fielen in Deutschland bislang mehr als 3,75 Millionen Corona-Tests positiv aus. Die Montagswerte sind meist weniger aussagekräftig als die an anderen Wochentagen, weil am Wochenende nicht alle Gesundheitsämter ihre Daten an das RKI übermitteln und weniger getestet wird.

01.15 Uhr - Der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga) fordert die Bundesregierung auf, positive Anreize für Durchgeimpfte zu schaffen, um die Impfquote zu erhöhen. "Dies bedeutet, dass der Restaurantbesuch wie der Hotelaufenthalt auf jeden Fall für doppelt Geimpfte auch im Herbst und Winter weiterhin erlaubt sein muss", sagt Dehoga-Geschäftsführerin, Ingrid Hartges, den Zeitungen der "Funke Mediengruppe" (Montagausgaben). Auch brauche es außer Inzidenzen neue Entscheidungskriterien für die Beurteilung der Infektionslage. "Im 17. Monat der Pandemie und einer Impfquote von aktuell 50 Prozent ist es dringend geboten, andere Parameter zu definieren." Es müssten weitere Faktoren, wie zum Beispiel die Impfquote, die Entwicklung der Krankheitsverläufe, der Hospitalisierungsgrad sowie die Sterberate Berücksichtigung finden.

rtr