16.59 Uhr - Die portugiesische Polizei nimmt nach Razzien in mehreren Kliniken fünf Personen fest, die eine "Ozon-Therapie" zur Vorbeugung und Heilung von Covid-19 angepriesen haben. Die Festgenommenen - zwei Männer und drei Frauen im Alter zwischen 32 und 62 Jahren - hätten Menschen ausgenutzt, die sich vor einer Ansteckung fürchteten oder möglicherweise tatsächlich infiziert seien, so die Polizei. Auch durch Corona-Tests ohne dafür notwendige Lizenzen und Standards könnten die Kliniken zur Verbreitung des Virus beigetragen haben. Um welche Einrichtungen es sich handelt, wurde zunächst nicht bekannt.

15.15 Uhr - Im Iran droht den Krankenhäusern ein Mangel an Betten und medizinischem Personal. Die seit Anfang Juni um sich greifende zweite Welle sei weitaus schwerer als die erste, sagt ein Vertreter des Coronavirus-Krisenstabs der halbamtlichen Nachrichtenagentur ISNA zufolge. Im Iran seien bisher 13.608 Infizierte gestorben, darunter 198 in den letzten 24 Stunden, sagt die Sprecherin des Gesundheitsministeriums im staatlichen Fernsehen. Die Zahl der Infektionen sei um 2500 auf insgesamt 267.061 gestiegen.

13.30 Uhr - Zehn EU-Staaten nutzen nach Angaben von EU-Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides eine Corona-Warn-App. Elf weitere EU-Länder wollten eine entsprechende App einführen, sagt sie am Rande der informellen Beratung der EU-Gesundheitsminister. Man arbeite daran, dass der Datenaustausch zwischen den Apps möglich werde. Die deutsche Warn-App ist nach Angaben von Gesundheitsminister Jens Spahn in den App-Stores aller EU-Staaten verfügbar. Zudem biete man in Kürze eine Version in Russisch, Rumänisch, Bulgarisch und Französisch in Deutschland an, damit mehr Menschen die App nutzen könnten.

13.25 Uhr - Die Ukrainer haben nach den Worten von Präsident Wolodymyr Zelenskiy den Lockdown satt. Die Regierung sollte bei einer Verlängerung der Einschränkungen vorsichtig sein, sagt das Staatsoberhaupt. Die Ukraine führte im März Beschränkungen ein und lockerte diese im Mai teilweise, um eine wirtschaftliche Erholung zu ermöglichen. Bislang wurden in der Ukraine 56.455 Coronavirus-Fälle und 1.445 Todesfälle bestätigt.

13.00 Uhr - Die EU-Staaten sind sich nach Angaben von Gesundheitsminister Jens Spahn einig, die europäische Gesundheitsbehörde ECDC zu stärken und deren Mandat noch während der deutschen EU-Ratspräsidentschaft auszuweiten. Das kündigt Spahn am Rande des informellen Treffens der EU-Gesundheitsminister an.

12.50 Uhr - Spanien hat in einem Staatsakt Abschied von den mehr als 28.000 Toten genommen, die im Zuge der Corona-Pandemie ums Leben kamen. In Anwesenheit von König Felipe VI. und ausländischen Staatsgästen legten Angehörige der Opfer weiße Rosen auf einem schwarzen Podest vor dem Königspalast in Madrid nieder. Ministerpräsident Pedro Sanchez würdigte Ärzte und Pflegepersonal, "das an vorderster Front gegen die Pandemie gekämpft" habe. Unter den Gästen befanden sich auch EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und der Chef der Weltgesundheitsorganisation (WHO), Tedros Adhanom Ghebreyesus.

12.20 Uhr - Die Zahl der Coronavirus-Fälle in Indien nähert sich der Schwelle von einer Million Fälle. Das Land meldet ein Rekord von 32.696 neuen Infektionen an einem Tag. Damit steigt die Gesamtzahl der Infizierten auf 968.876. Bislang sind knapp 25.000 Menschen an Covid-19 gestorben. Die steigende Zahl der Infektionen veranlasst Behörden, die Sperren in mehreren Bundesstaaten wieder einzuführen. Das Land mit 1,3 Milliarden Einwohnern liegt bei der Zahl der bestätigten Infektionen hinter den USA und Brasilien.

11.45 Uhr - Die Gesundheitsminister der Länder unterstützen lokale Ausgangsbeschränkungen im Falle neuer Ausbrüche. Sie sollten keine ganzen Landkreise oder Städten umfassen, sondern kleinteiliger sein. "Lokale Ausreisesperren können im Verhältnis zu weitergehenden Einreisesperren ein geeignetes Mittel darstellen", heißt es in dem Beschluss der Minister. "Wichtig ist eine Binnendifferenzierung innerhalb der Landkreise und einzelner Städte, die Abriegelung ganzer Bezirke zum Beispiel in Hamburg oder Berlin ist nicht möglich."

11.24 Uhr - Russland plant die Produktion von 30 Millionen Dosen eines Corona-Impfstoffkandidaten im Inland, wie der Chef des Staatsfonds RDIF, Kirill Dmitriew, sagt. Weitere 170 Millionen Dosen könnten demnach im Ausland hergestellt werden.

10.01 Uhr - Einen Monat nach Einführung der Corona-Warn-App der Bundesregierung zieht die SPD eine positive Zwischenbilanz. Die Anwendung sei ein "großer Erfolg", wird der digitalpolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, Jens Zimmermann, vom "Handelsblatt" zitiert. Die Downloads in Deutschland seien doppelt so hoch wie in allen anderen europäischen Ländern zusammen. "Das spiegelt das Vertrauen der Bürgerinnen und Bürger eindeutig wider."

09.30 Uhr - In Russland steigt die Zahl der festgestellten Infizierten nach Behördenangaben auf insgesamt 752.797, innerhalb von 24 Stunden haben sich weitere 6428 Menschen angesteckt. Zugleich zählten die Behörden 167 weitere Tote, womit die Zahl der Opfer auf 11.937 steigt.

09.07 Uhr - In Frankreich steht eine vorübergehende Verstaatlichung von krisenbedingt in Bedrängnis geratenen Unternehmen derzeit nicht auf der Agenda, wie Finanzminister Bruno Le Maire dem Radiosender France Inter sagt. Er fügt hinzu, Firmen, die von staatlich gestützten Darlehen profitieren, dürften keine Dividenden ausschütten.

08.20 Uhr - Ausreisesperren für ganze Landkreise soll es nach Worten von Kanzleramtschef Helge Braun nicht geben. Ziel sei es vielmehr, etwaige Beschränkungen "schneller, kleinräumiger und präziser" zu machen, sagt Braun im ZDF. Dazu sei es nötig, innerhalb kürzester Zeit sehr große Testkapazitäten vor Ort zu bringen, etwa mit Hilfe der Bundeswehr. Bei Brauns heutiger Videoschalte mit Vertretern der Bundesländer soll auch das Thema Urlaubsrückkehrer eine Rolle spielen, wie der CDU-Politiker ausführt. Ziel sei es, durch vermehrte Tests ein Einschleppen des Virus zu verhindern.

07.25 Uhr - Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) erwartet, dass es keine generellen Ausreisesperren für ganze Landkreise geben wird. Eine solche Regelung wäre "nicht akzeptabel", die Bundesländer würden ihr daher nicht zustimmen, sagt er im Deutschlandfunk. Nötig seien vielmehr punktuelle, zielgenaue Maßnahmen. Kretschmer unterstreicht, die Gesundheitsämter leisteten eine sehr professionelle Arbeit. Es sei wichtig, mehr auf die Menschen zu hören, die vor Ort arbeiten.

06.27 Uhr - Der Internationale Währungsfonds (IWF) stellt weltweit eine anziehende Wirtschaftstätigkeit fest nach einem beispiellosen Einbruch infolge der Coronakrise. Eine zweite Infektionswelle könne aber zu weiteren Rückschlägen führen, erklärt IWF-Chefin Kristalina Georgiewa in einem Blog. "Wir sind noch nicht aus dem Schneider", betont sie.

06.22 Uhr - Das deutsche Biotechunternehmen Biontech hat von den chinesischen Behörden grünes Licht für eine klinische Studie in frühem Stadium mit seinem Corona-Impfstoffkandidaten erhalten, wie Biontechs chinesischer Partner Shanghai Fosun Pharmaceutical mitteilt.

05.27 Uhr - In Deutschland steigt die Zahl der festgestellten Infektionen um 534 auf 200.260, wie aus Daten auf der Internetseite des Robert-Koch-Instituts (RKI) hervorgeht. Die Zahl der Todesfälle legt demnach um sieben auf 9078 zu.

03.44 Uhr - Australiens Bundesstaat Victoria meldet mit 317 Coronavirus-Fällen binnen 24 Stunden einen Rekordanstieg. Es ist der höchste Wert seit Beginn der Pandemie auf dem Kontinent. Offiziellen Angaben zufolge sind über Nacht zwei über 80-jährige Männer an den Folgen von Covid-19 verstorben. Melbourne, die Hauptstadt Victorias und Australiens zweitgrößte Stadt, befindet sich seit vergangener Woche infolge steigender Virus-Fälle in einem erneuten Lockdown.

02.01 Uhr - Außenminister Heiko Maas hat vor einem Scheitern des EU-Gipfels zum Corona-Wiederaufbau gewarnt. "Der Gipfel ist eine historische Chance, um als Werte- und Solidargemeinschaft zu zeigen: Wir lassen niemanden zurück", sagt der SPD-Politiker den Zeitungen der "Funke Mediengruppe" (Donnerstagsausgaben). Kein Land werde alleine gut aus der Krise kommen, wenn die Nachbarn in der Rezession stecken blieben. Diejenigen Länder, die von der Corona-Krise besonders hart betroffen sind, müssten besonders unterstützt werden, denn die Auswirkungen seien dramatisch und unverschuldet. Gleichzeitig sei es bei Mitteln in solcher Größenordnung nur vernünftig, "auch darauf zu achten, welche Länder einen Teil des Wegs auch aus eigener Kraft schaffen können".

00.16 Uhr - Der Familiennachzug von Flüchtlingen nach Deutschland ist einem Medienbericht zufolge seit dem Corona-Ausbruch nahezu zum Erliegen gekommen. Im zweiten Quartal des Jahres haben die deutschen Botschaften im Ausland 95 Prozent weniger Visa für den Flüchtlings-Familiennachzug erteilt als im Quartal davor. Grund dafür seien die weltweiten Reiseeinschränkungen. Das geht aus einer Antwort des Auswärtigen Amtes auf eine sogenannte schriftliche Frage der flüchtlingspolitischen Sprecherin der Grünen, Luise Amtsberg, hervor, die der Düsseldorfer Zeitung "Rheinischen Post" (Donnerstagsausgabe) vorliegt. Danach wurden von April bis Juni 220 Visa für Familien von schutzberechtigten Personen ausgestellt. Im ersten Quartal waren es 4059 Einreiseerlaubnisse. Schon längst bekannte Mängel beim Familiennachzug würden durch die Krise verschärft, kritisiert Amtsberg. Dadurch blieben Familien viel länger getrennt als nötig. Durch die Einreisesperren sind den Angaben zufolge zudem bereits genehmigte Visa verfallen. Diese sind in der Regel nur für drei Monate gültig und können innerhalb Monatsfrist verlängert werden. Das sei zu kurz, bemängelt Amtsberg. Mal eben in die Großstadt zu fahren und einen Antrag zu stellen, sei mancherorts gefährlich und nicht ohne weiteres möglich.

rtr