17.50 Uhr - Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) bittet um Spenden von insgesamt zehn Millionen Impfdosen für die ärmsten Staaten. Das weltweite Covax-Impfprogramm stehe bereit zu liefern, "aber wir können keine Impfdosen liefern, die wir nicht haben", sagt WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus. Bilaterale Verträge, Exportverbote und Impf-Nationalismus hätten den Markt verzerrt und zu großen Ungleichheiten bei Angebot und Nachfrage geführt. "Zehn Millionen Dosen sind nicht viel und es sind nicht annähernd genug."

16.23 Uhr - Das Auswärtige Amt gibt Reisenwarnungen für mehrere Staaten heraus, darunter Frankreich, Österreich, Dänemark und Tschechien. "Vor nicht notwendigen, touristischen Reisen nach Frankreich wird aufgrund hoher Infektionszahlen gewarnt", heißt es auf der Website etwa zu Frankreich, das wie Tschechien als Hochinzidenzgebiet eingestuft wird. Österreich und Dänemark sind nun größtenteils als Risikogebiete klassifiziert.

13.42 Uhr - In der EU produzierter Corona-Impfstoff von Astrazeneca soll vorerst nicht aus Europa herausgebracht werden dürfen. Diese Regelung soll nach Angaben von EU-Binnenmarktkommissar Thierry Breton so lange gelten, bis der Pharmakonzern seine Liefervereinbarungen erfüllt. Alle anderen Lieferanten machten ihre Sache gut, betont er. Mit Astrazeneca habe die EU aber ein Problem. Das Unternehmen hat wegen Produktionsverzögerungen seine Lieferungen drastisch reduziert.

13.00 Uhr - Norwegen schiebt seine Entscheidung über die Wiederaufnahme der Verwendung des Corona-Impfstoffs von Astrazeneca um bis zu drei Wochen auf. "Wir haben beschlossen, die Aussetzung fortzusetzen und bis zum 15. April eine neue Entscheidung zu treffen", sagt die Chefin der Gesundheitsbehörde FHI, Camilla Stoltenberg, dem Sender NRK. Norwegen hatte Mitte März wie zahlreiche andere europäische Länder die Astrazeneca-Impfungen ausgesetzt, nachdem es in seltenen Fällen zu gefährlichen Blutgerinnseln gekommen war. In Deutschland und den meisten anderen Ländern ist das Mittel nach einer Prüfung durch die Europäische Arzneimittelbehörde EMA inzwischen wieder im Einsatz. Dänemark hingegen hatte am Donnerstag ebenfalls den Impfstopp für das Vakzin um drei Wochen verlängert.

12.46 Uhr - Bayerns Ministerpräsident Markus Söder kündigt für Dienstag einen bayerischen Impfgipfel an. Er wolle mit den kommunalen Spitzenverbänden, den Vertretern der Wirtschaft und Medizinern darüber sprechen, wie ein klares Impfmanagement auf bayerischer Ebene für die kommenden Wochen und Monate definiert werden könne. Söder verweist in dem Zusammenhang auf die Erfahrungen in Ostbayern, wo man in den besonders betroffenen Regionen von Impfprioritäten abgerückt und strategisch vorgegangen sei. "Das möchten wir Stück für Stück ausweiten."

12.40 Uhr - Biontech wird offenbar bald auch Corona-Impfstoffdosen aus seinem neuen Werk im hessischen Marburg ausliefern können. Denn die Europäische Arzneimittelbehörde EMA wird einem Insider zufolge die Zulassung für die Nutzung der dort produzierten Dosen erteilen. Biontech wollte sich nicht dazu äußern, die EMA war zunächst nicht für eine Stellungnahme zu erreichen. Das Mainzer Unternehmen hatte die Anlage vom Schweizer Pharmakonzern Novartis übernommen und umgebaut und im Februar bereits mit der Produktion begonnen. Die ersten dort hergestellten Impfstoffe sollen Anfang April ausgeliefert werden. Früheren Angaben zufolge will Biontech dort im ersten Halbjahr bis zu 250 Millionen Dosen produzieren. Bei voller Betriebsbereitschaft soll das Werk mit einer jährlichen Kapazität von bis zu 750 Millionen Dosen eine der größten mRNA-Produktionsanlagen in Europa sein.

12.35 Uhr - In nordrhein-westfälischen Kreisen, in denen wegen einer Drei-Tages-Inzidenz von über 100 die Corona-Notbremse greift, sollen Verbraucher mit negativen Corona-Tests weiter in Geschäften einkaufen können. Die Kommunen könnten entscheiden, zu dieser Regelung zu greifen, sagt der nordrhein-westfälische Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann in Düsseldorf. Die Bürger könnten dann nach Verabredung in Kreisen mit hohen Corona-Zahlen etwa weiter in Baumärkten einkaufen. Damit werde auch ein Anreiz für Tests geschaffen. Bau- und Möbelmärkte befänden sich vielfach auch nicht in Innenstädten, sagt Laumann.

11.48 Uhr - Die Bundesregierung prüft weiter ein Verbot von Reisen ins Ausland, um die Pandemie in den Griff zu bekommen. Die Abstimmungen liefen, heißt es aus dem Bundesinnen- und dem Justizministerium. Regierungssprecher Steffen Seibert sagt in Berlin, eine Entscheidung werde "in absehbarer Zeit" fallen. Es gehe dabei "um schwierige juristische Fragestellungen". Dass viele Menschen wegen der anstehenden Osterferien unsicher seien, ob sie jetzt eine Reise buchen sollten, sei der Bundesregierung bewusst.

11.03 Uhr - RKI-Präsident Lothar Wieler hält einen drastischen Anstieg der Neuinfektionen für möglich. "Klar, dass können dann auch 100.000 pro Tag werden", sagt er.

10.30 Uhr - Bundesgesundheitsminister Jens Spahn mahnt mehr Flexibilität beim Impfen an. So sei es möglich, dass über 70-Jährige etwa an den Wochenenden nicht verimpfte Dosen verabreicht bekämen. "Das gibt die Impfverordnung locker her", sagt Spahn in Berlin. Das könne vor Ort flexibel gehandhabt werden. Zugleich sagt Spahn, dass eine siebte Dose einer Ampulle von BioNTech/Pfizer grundsätzlich möglich, aber schwierig sei.

10.18 Uhr - RKI-Präsident Lothar Wieler ruft dazu auf, an Ostern zu Hause zu bleiben. "Mobilität und Kontakte, das sind die Treiber dieser Pandemie", sagt Wieler in Berlin. Deshalb sei es wichtig, Treffen mit anderen Menschen zu minimieren und nicht zu verreisen.

10.12 Uhr - "Uns stehen sehr schwere Wochen bevor", sagt der Präsident des Robert-Koch-Instituts, Lothar Wieler, in Berlin. Deutschland stehe am Anfang der dritten Welle, die wohl schlimmer als die ersten beiden sein werde. "Wir müssen uns darauf einstellen, dass die Fallzahlen stark steigen." Von der Mutante B.1.1.7 seien besonders Berufstätige, aber auch Kinder und Jugendliche betroffen. Ansteckungen gebe es vor allem in privaten Haushalten, aber auch in Kitas, Schulen und am Arbeitsplatz.

10.03 Uhr - Die neue Einreiseverordnung, nach der alle Flugreisenden nach Deutschland einen negativen Coronavirus-Test vorweisen müssen, tritt jetzt erst Montagnacht in Kraft. Dies teilt Bundesgesundheitsminister Jens Spahn in Berlin mit. Die Bundesregierung habe Reisenden und Fluggesellschaften etwas mehr Zeit zur Umsetzung der Maßnahme geben wollen. Ursprünglich sollte die Auflage am Sonntag in Kraft treten. Spahn betont aber, die Maßnahme sei kein "Game Changer". Momentan steige die Zahl der Neuinfektionen zu schnell. Halte dies an, bestehe die Gefahr, dass das Gesundheitssystem an seine Belastungsgrenze komme.

09.43 Uhr - Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff sieht aktuell keine Notwendigkeit zusätzlicher Corona-Beschränkungen. "Wir sind ja im Lockdown. Wir haben Maßnahmen, die sehr, sehr hart auch greifen. Auf der anderen Seite ist das Osterfest ja trotzdem eine Möglichkeit, zur Ruhe zu kommen", sagt der CDU-Politiker den Sendern RTL und NTV. "Mit Maßnahmen alleine ist nur noch bedingt etwas machbar. Was jetzt notwendig ist, muss in den Köpfen passieren", ergänzt er. "Entscheidend ist, dass wir wissen, dass wir noch längst nicht durch sind, sondern die Zahlen ganz im Gegenteil sogar noch ansteigen." Dem Ministerpräsidenten zufolge gibt es auch in Sachsen-Anhalt viele Anträge aus Regionen, die im Zuge von Modellprojekten kontrollierte Öffnungen anstreben. "Die gilt es, nach Ostern scharfzuschalten."

09.15 Uhr - Die Kluft zwischen Befürwortern und Gegnern der Corona-Maßnahmen wird laut ZDF-Politbarometer größer. Hatten im Februar noch 55 Prozent die geltenden Maßnahmen für richtig gehalten, sind es derzeit in der Umfrage der Forschungsgruppe Wahlen nur noch 31 Prozent. Dafür verdoppelte sich aber der Anteil derer, die strengere Corona-Einschränkungen wollen, von 18 auf 36 Prozent. Zugleich stieg der Wert für die Kritiker der bisherigen Maßnahmen leicht von 23 auf 26 Prozent. Zwei Drittel finden die Verlängerung des Lockdowns bis zum 18. April richtig - nur die Anhänger der AfD sind mehrheitlich dagegen. Fast zwei Drittel sind dafür, dass Landkreise, Städte und Länder die "Notbremse" ab einer Sieben-Tage-Inzidenz von 100 streng umsetzen.

08.53 Uhr - Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) hält Präsenzgottesdienste an Ostern für vertretbar. Man könne sich darauf verlassen, dass davon keine Risiken ausgehen, sagt der EKD-Ratsvorsitzende Heinrich Bedford-Strohm im Deutschlandfunk. Er verweist auf "strenge Schutzkonzepte, die sich bewährt haben". So werde in den Gottesdiensten nur eine begrenzte Zahl von Besuchern zugelassen. "Wir haben jetzt ein Jahr Erfahrung damit", sagt Bedford-Strohm. "Die Osterbotschaft war noch nie so wichtig wie gerade jetzt. Die Menschen sind verwundet, sie sind erschöpft", ergänzt er.

08.27 Uhr - Bundesarbeitsminister Hubertus Heil drängt die Unternehmen, ihren Beschäftigten ausreichend Corona-Tests zur Verfügung zu stellen. "Ich setze jetzt darauf, dass die Wirtschaft ihrer Selbstverpflichtung nachkommt", sagt der SPD-Politiker im ZDF. Andernfalls müsse die Politik entsprechende Vorgaben machen. Er habe den Eindruck, dass die Test-Kapazitäten in den Firmen hochgefahren werden. Heil macht deutlich, es gehe um ein Angebot für die Mitarbeiter. Es gebe "keine Möglichkeit, die Beschäftigten zu zwingen". Der Minister ergänzt, er empfehle aber zwei Tests pro Woche am Arbeitsplatz.

07.50 Uhr - Der Städte- und Gemeindebund befürwortet die Pläne für weitreichende Corona-Lockerungen im Saarland als "richtigen Ansatz". Zwar sei die Lage angesichts steigender Infektionszahlen besorgniserregend. "Aber das ist auf jeden Fall der richtige Weg", sagt Hauptgeschäftsführer Gerd Landesberg im ZDF. Es könne bei den Menschen das Gefühl erzeugen, dass man wieder etwas mehr Freiheiten haben könne, wenn man sich testen lasse und vernünftig verhalte. Auch mit Tests verbundene Öffnungsschritte wie in Tübingen bezeichnet er als richtig und vernünftig. Die Möglichkeit, mit einem negativen Test einzukaufen, ins Restaurant oder ins Kino zu gehen sei ein Hoffnungssignal, auf das die Menschen nach rund einem Jahr Pandemie warteten. "Und dann sind sie vielleicht auch eher bereit, die anderen Dinge einzuhalten."

07.39 Uhr - Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer warnt vor einer Verschärfung der Pandemie. Das Virus sei durch die Mutationen deutlich ansteckender geworden, sagt der CDU-Politiker im Deutschlandfunk. Daher können die Pandemie "mit dem derzeitigen Instrumentenkasten" nicht aufgehalten werden. Aber in der Bevölkerung hielten sich viele nicht mehr an die Einschränkungen. "Die Menschen haben die Kraft nicht mehr", sagt Kretschmer. Dies müsse die Politik akzeptieren. Der Ministerpräsident äußert sich aber überzeugt, dass die Bereitschaft, bestimmte Maßnahmen mitzutragen, wieder steigen werde, wenn sich das Infektionsgeschehen zuspitze.

05.25 Uhr - Das Robert-Koch-Institut (RKI) meldet am Freitag 21.573 Neuinfektionen. Die Sieben-Tage-Inzidenz steigt auf 119,1(Vortag: 113,3). Der Wert gibt an, wie viele Menschen je 100.000 Einwohner sich in den vergangenen sieben Tagen mit dem Coronavirus angesteckt haben. 183 Menschen sind in den vergangenen 24 Stunden in Verbindung mit Covid-19 gestorben. Damit erhöht sich die Zahl der gemeldeten Todesfälle auf 75.623. Insgesamt wurden bislang mehr als 2.73 Millionen Menschen in Deutschland positiv auf das Coronavirus getestet.

04.30 Uhr - Im Hotel- und Gaststättengewerbe gingen schon nach der ersten Welle der Corona-Pandemie trotz massiver Kurzarbeit etwa 200.000 Jobs verloren. Am härtesten traf es geringfügig Beschäftigte, gab die Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der Grünen einem Vorabbericht der "Augsburger Allgemeine" (Freitagausgabe) zufolge an. In der Tourismusbranche befinden sich bis zu 70 Prozent der Mitarbeiter in Kurzarbeit.

00.45 Uhr - Brasilien meldet mehr als 100.000 Neuinfektionen und damit so viele wie nie zuvor. Die Zahl der Toten stieg um 2777, gab das Gesundheitsministerium am Donnerstag bekannt. Die Rekordfallzahl kommt einen Tag, nachdem Brasilien die Zahl von 300.000 Todesopfern durch die Pandemie überschritten hat. Damit verbucht Brasilien nach den Vereinigten Staaten die zweithöchste Zahl an Todesopfern weltweit.

rtr