Kurz vor Warren Buffetts Abschied als CEO verlässt mit Todd Combs ein Schlüsselfigur Berkshire Hathaway. Auch weitere Führungskräfte gehen und das Unternehmen stellt sich organisatorisch neu auf. Was bedeutet das für Anleger?

Bei Berkshire Hathaway stehen die Zeichen auf Wandel: Nur wenige Wochen vor dem Abschied von Star-Investor Warren Buffett als CEO verlässt mit Todd Combs einer seiner wichtigsten Vertrauten das Unternehmen. Combs, der seit 15 Jahren gemeinsam mit Buffett und Ted Weschler das legendäre, rund 250 Milliarden Dollar schwere Portfolio verwaltet, wechselt zur US-Großbank JP Morgan Chase. Dort übernimmt er die Leitung der Strategic Investment Group, einer milliardenschweren Initiative zur Beteiligung an Unternehmen mit Bedeutung für die nationale Sicherheit der USA.

Combs’ Abgang ist ein Einschnitt: Er war seit 15 Jahren bei Berkshire und galt als eine der zentralen Figuren bei der Auswahl von Aktien und der Modernisierung des Berkshire-Konzerns. Unter anderem führte er übergangsweise den Autoversicherer Geico und trieb dort wichtige Veränderungen voran. Bei JP Morgan wird Combs künftig direkt an CEO Jamie Dimon berichten. Die beiden verbindet eine langjährige Zusammenarbeit: Combs saß bereits seit 2016 im Verwaltungsrat der Bank.


Scheidender Finanzchef war 40 Jahre an Buffetts Seite

Combs ist nicht der einzige, der Berkshire zusammen mit Buffett verlässt. Auch Finanzchef Marc Hamburg, seit 40 Jahren an Buffetts Seite, wird gehen – allerdings erst 2027. Auch sein Nachfolger steht bereits fest: Charles Cheng, derzeit CFO der Energiesparte Berkshire Hathaway Energy (BHE), übernimmt.

Parallel dazu kündigte Buffett eine organisatorische Neuausrichtung an. Die Konsumgüter-, Dienstleistungs- und Einzelhandelsbeteiligungen werden künftig in einer neuen Einheit gebündelt, die von Adam Johnson geleitet wird. Der war bisher Chef des Privatjet-Anbieters NetJets. Ziel sei es, die Führung zu straffen und die Verantwortlichkeiten klarer zu verteilen, vor allem mit Blick auf den anstehenden Führungswechsel, sagte Buffett.

Zum Jahreswechsel übernimmt Greg Abel als CEO die Führung und die Aufsicht über die Anlagestrategie von Berkshire Hathaway von Buffett. Abel war seit Jahren als Buffetts Nachfolger gehandelt worden. Er leitet bereits jetzt das operative Geschäft und soll durch die neue Struktur entlastet werden. Buffett selbst bleibt dem Unternehmen als Verwaltungsratsvorsitzender erhalten und wird so weiterhin Einfluss nehmen.


Was bedeutet das für Anleger?

Die jüngsten Veränderungen zeigen, dass sich Berkshire Hathaway in einer Übergangsphase befindet, die das Unternehmen versucht, aktiv zu gestalten.

Der Abschied langjähriger Vertrauter wie Combs und Hamburg ist ein harter Einschnitt. Den Investoren gefallen die doch recht umfangreichen personellen Änderungen bisher nicht: Die Aktie hat im Wochenverlauf schonb fast drei Prozent eingebüßt.

Langfristig bleibt Berkshire Hathaway jedoch aufgrund seiner breiten Aufstellung und starken Bilanz ein Basis-Investment für Anleger, die auf Stabilität und Substanz setzen.


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Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Berkshire Hathaway.