Beim Bankhaus Lampe sind die Analysten der Ansicht, dass die Aktienmärkte bislang noch nicht ihren Kursgipfel erreicht haben. Zumindest spreche dafür unter anderem der nach immer anhaltende positive Gewinnzyklus, auch wenn aufgrund der vielfach bereits erhöhten Margen die zusätzlich mögliche Wachstumsdynamik an Grenzen stoße.

Nach den starken Kursbewegungen einzelner Titel im abgelaufenen Jahr 2017 werde es für den Investor dennoch zunehmend wichtiger, selektiv vorzugehen. Doch zum Glück gebe es noch viele Titel mit Luft nach oben, so das Urteil.

Für das Börsenjahr 2018 hebt die unabhängige Privatbank 5 Small-Cap-Kaufempfehlungen als Top-Tipps hervor. Bei diesen Werten gehen die Experten davon aus, dass sich durch die strategische Positionierung und die Stärke des Geschäftsmodells - aber auch die Managementqualitäten - eine positive Entwicklung einstellen sollte.

Der Schwerpunkt unserer Top-Kaufempfehlungen liegt für 2018 auf Unternehmen, die in besonderer Art und Weise mit ihrem Geschäftsmodell und damit ihren Wachstumsperspektiven, aber auch in Einzelfällen mit ihrer Investorenbasis, Sonderentwicklungen erwarten lassen.

Auf der Suche nach den aussichtsreichsten Werte wurde das hauseigene Universum durchsucht, das deutsche Unternehmen mit einer Streubesitz-Marktkapitalisierung von weniger als 500 Millionen Euro (Stand: 01.11.2017) umfasst. Auf den nachfolgenden Seiten erfahren Sie mir über die fünf Nebenwerte-Favoriten, die diesen Auswahlprozess überstanden haben.

Auf Seite 2: CEWE Stiftung





CEWE Stiftung (WKN: 540390)



Unter den fünf Top-Empfehlungen von Lampe für 2018 ist Cewe zu finden. Das Kursziel beträgt hier 100,00 Euro. Nachdem der Titel jüngst einen kleinen Sprung nach oben hingelegt hat, beträgt das theoretische Kurspotenzial für den SDAX-Vertreter noch 13,4 Prozent. Wobei der Titel erst jüngst von Halten auf Kaufen hochgestuft wurde und gleichzeitig auch die Kurszielvorgabe von bisher 77,00 Euro angehoben wurde.

Der zuständige Analyst Christoph Schlienkamp sieht CEWE unverändert als eine Gesellschaft, die aufgrund der Qualität des Geschäftsmodells über weiteres Umsatz- und Margenpotenzial verfügt. Es handele sich hierbei um ein langfristiges Investment und man sei überzeugt, dass sich Value im Jahr 2018 durchsetzen wird. Die erwähnte Heraufstufung der Aktie basiere auf der Erwartung starker Zahlen für 2017 und einer deutlich besseren Positionierung des kommerziellen Online-Drucks.

Angesichts der hohen Bedeutung des vierten Quartals mit nahezu 90 Prozent des erwarteten Jahresertrags sei die Veröffentlichung der Zahlen für das Geschäftsjahr 2017 ein wichtiger Katalysator. Zudem erwartet Schlienkamp, dass die Geschäftsprognose des Unternehmens positiv vom Markt aufgenommen werden dürfte.

Angesichts der sehr komfortablen Bilanz sieht Schlienkamp das Unternehmen gut positioniert, um den eingeschlagenen Wachstumspfad auch künftig fortsetzen zu können. Dieses Wachstum sollte künftig im Wesentlichen organisch erfolgen, wobei kleinere Ergänzungsakquisitionen den langfristig aufwärtsgerichteten Pfad unterstützten. Kerntreiber im Photofinishing sei die deutlich gestiegene Markenbekanntheit sowie die anerkannt hohe Produktqualität, die bei einem unveränderten Trend zu Mehrwertprodukten Umsatzzuwächse und weitere Margenverbesserungen erwarten lasse. Nicht zuletzt unterstützten zahlreiche Innovationen, neue Softwarelösungen sowie neue Produktvarianten die Geschäftsaktivitäten.

Zudem verfüge CEWE über Wachstumschancen im kommerziellen Online-Druck. Mit Saxoprint in Dresden betreibe die Gruppe eine der effizientesten Online-Druckereien Europas. Wachstumstreiber seien hier die zunehmende Verlagerung vom klassischen Offlinedrucker zu Online. Angesichts der Konsolidierungstendenzen im Markt sieht man auch die jüngste Akquisition, Laserline, positiv. Denn diese sollte das Wachstum, das unter anderem durch kleinere M&A-Aktivitäten erfolgen soll, unterstützen. Für die Jahre 2017 bis 2019 lautet die erwartete Gewinnreihe wie folgt: 4,81, 5,34 und 5,49 Euro je Aktie.

Charttechnik





Von Oktober 2008 bis Oktober 2016 hat die Aktie von Cewe von 10,89 Euro auf 90,55 Euro zugelegt. Das ist eine reife Leistung und beschert ein positives Chartbild. Allerdings hat sich seit einiger Zeit ein mittelfristiger Seitwärtstrend breit gemacht. Doch jüngst hat sich die Notiz wieder nahe an das erwähnte Rekordhoch herangearbeitet und bei einem Sprung darüber wäre der Chart frei von Widerständen.

Profil



Cewe Stiftung & Co. KGaA ist Europas Markt- und Technologieführer im Fotofinishing und bietet neben dem klassischen Fotodruck Produkte wie Fotobücher, Geschenkartikel, Kameras und Accessoires an. Das Unternehmen vermarktet seine Produkte sowohl im Einzelhandel als auch via Internet und pflegt mehr als 30.000 Handelspartnerschaften in 24 europäischen Ländern. Zusammen mit dem Unternehmensbereich Cewe Fotowelt, der die Geschäftsfelder Foto-Einzelhandel und Foto-Dienstleistungen umfasst, bilden Cewe-Print.de, Saxoprint und Viaprinto, die Onlinedruckereien von Cewe, den Kern der Dachmarke Cewe best in print.

Auf Seite 3: ElringKlinger





ElringKlinger (WKN: 785602)



Ebenfalls als eine Top-Empfehlung bezeichnet Lampe auch ElringKlinger. Das Kursziel für dieses SDAX-Mitglied ist auf 17,00 Euro festgezurrt. Das lässt noch 8,2 Prozent Luft nach oben. Außerdem kommt bei einer erwarteten Ausschüttung von 0,55 Euro je Aktie für das Geschäftsjahr 2017 eine Dividendenrendite von 3,5 Prozent hinzu.

Wie der zuständige Analyst Christian Ludwig einräumt, hat der Autozulieferer ein durchwachsenes Jahr hinter sich. Zwar habe das Umsatzwachstum gestimmt, aber die Profitabilitätsentwicklung sei hinter den Erwartungen zurückgeblieben. Das spiegele sich auch im Aktienkurs wider. Doch auf dem aktuellen Niveau sei der Titel kaufenswert, da sich eine Verbesserung der Situation in der Abschirmtechnik abzeichne.

Die hausgemachten Probleme in der Abschirmtechnik belaste derzeit das Konzernergebnis nach wie vor. Lampe erwartet hier einen Verlust in Höhe von zehn Millionen Euro für 2017. Aber ein neues Management, der Aufbau von weiteren Kapazitäten in Frankreich und Ungarn sowie die Einführung von SAP sollten zu einer Verbesserung der Lage führen.

Der Turnaround der Abschirmtechnik gepaart mit zunehmenden Umsätzen durch den Hochlauf der neuen Produkte (Hybridprodukte, Leichtbaukomponenten) sollten zu einer positiven Margenentwicklung 2018 beitragen. Auch wenn Ludwig das Ziel einer EBIT-Marge von 13 Prozent für ambitioniert hält, sollte eine zweistellige Konzern-EBIT-Marge verbunden mit einem positiven freien Cash-Flow mittelfristig wieder möglich sein.

Katalysatoren wie weitere Übernahmen, die die Transformation hin zur E-Mobilität beschleunigen könnten sowie neue Aufträge für die Leichtbaukomponenten, würden für mehr Zuversicht sorgen, dass die Transformation des Geschäftsmodells gelingt.

Das ermittelte Kursziel basiert auf einem diskontierten Cash-Flow-Modell. Unterstützt werde die Kauf-Empfehlung durch die auf ein Fünfjahrestief gesunkenen Multiplikatoren. Das spiegele sich auch am teilweise deutlichen Abschlag der aktuellen Bewertungsrelationen zur Vergleichsgruppe wieder. Konkret ergeben sich für 2018 und 2019 bei geschätzten Gewinnen je Aktie von 1,69 Euro bzw. 1,78 Euro KGVs von 9,3 bzw. 8,8.

Charttechnik





Jeder Anleger, der von 1988 bis 2013 mit am Ball war, darf sich glücklich schätzen. Stieg in dieser Zeit der Aktienkurs doch von 0,46 Euro auf 35,25 Euro. Das heißt, wer ursprünglich 4,600 Euro investiert hatte, sah zum Ende auf einem Aktienpaket im Wert von 352.500 Euro. Das war eine tolle Sache, wobei in den vergangenen Jahren allerdings der Ofen plötzlich aus war. Seit dem vierten Quartal 2013 ist sogar ein Abwärtstrend zu konstatieren, der aktuell auch noch intakt ist.

Profil



Die ElringKlinger AG produziert und vertreibt Zylinderkopfdichtungen, Spezialdichtungen, Hitzeschilde sowie Kunststoffspritzgusskomponenten für Automobile und Nutzfahrzeuge. Neben einem Dichtungs-Ersatzteilgeschäft produziert das Unternehmen auch flexible, Teflon-basierte Kunststoffprodukte für industrielle Anwendungen.

Auf Seite 4: OHB





OHB (WKN: 593612)



Unter die Top-Fünf-Nebenwerte-Favoriten von Lampe für 2018 hat es auch die Aktie von OHB geschafft. Die Kaufempfehlung für den Bremer Raumfahrtkonzern ist mit einem Kursziel von 50,00 Euro versehen. Eine Vorgabe, die ein Kursplus von 16,4 Prozent verspricht, sofern die Rechnung aufgeht.

Aus Sicht der Privatbank ist OHB das beste Beispiel einer jahrelang zurückgebliebenen Aktie. Sobald die seit langem in Aussicht gestellten Aufträge unterschrieben seien, verringere sich auch die Bewertungsabschläge. Den Aktienkurs unterstützen sollte in 2018 auch die von Wyser-Pratte initiierte Diskussion über die künftige Aufstellung der Gruppe, wobei der US-Investor selbst seine Anteile zuletzt aber an die Gründerfamilie verkauft hat.

Potenzielle Kurstreiber sind man in diesem Jahr wie bereits angedeutet in dem starken Auftragsbuch und nicht zuletzt in der Mikrosatellitenplattform Triton-X. Letztere seien vergleichsweise kostengünstig und schnell verfügbar, unter anderem für kommerzielle Anwendungen wie Satellitenkommunikation, Erdbeobachtung oder die Erprobung neuer Technologien im Weltraum. Der Erstflug ist für die Ende 2019 beginnende Phase 3 vorgesehen.

Katalysatoren für die Aktie seien vor allem neue Aufträge, die zu einer weiteren Stärkung des Orderbuchs führen. Effizienzgewinne seien mit einer steigenden Gesamtleistung möglich, so dass Lampe insbesondere ab 2020 ein deutlich stärkeres Wachstum auf allen Ebenen der Gewinn- und Verlustrechnung erwartet.

Konkret hat die Gesellschaft zuletzt über ein Auftragsbuch von mehr als zwei Milliarden Euro per Ende September berichtet und im vierten Quartal bislang noch zusätzliche Aufträge (Galileo mit einem Volumen von 158 Millionen Euro sowie Satelliten zur elektro-optischen Aufklärung im Budgetrahmen von 400 Millionen Euro erhalten, so dass auch Ende 2017 der Auftragseingang bei über zwei Milliarden Euro liegen sollte.

Für Galileo bestehe der nächste wichtige Meilenstein im Start von vier Satelliten an Bord einer Ariane-5-Rakete am 12. Dezember. Losgelöst von allen Projekten liegen die künftigen Wachstumspotenziale von OHB auch in der Tatsache begründet, dass künftig zwei Prozent der öffentlichen Haushaltsausgaben für das Verteidigungsbudget allokiert werden sollen. Hier stuft Lampe vor allem Unternehmen wie OHB als Gewinner ein.

Die Gewinnschätzungen für die Jahre 2017 bis 2019 lauten wie folgt: 1,39 Euro, 1,70 Euro und 1,97 Euro je Aktie.

Charttechnik





Begleitend von durchaus nennenswerten Rücksetzern hat der Aktienkurs von OHB letztlich für den Zeitraum seit September 2001 eine saubere Performance-Bilanz vorzuweisen. Denn seitdem hat der Kurs von 2,30 Euro auf 46,52 Euro zugelegt. Seit dem zweiten Quartal dieses Jahres steckt der Titel zudem in einem fulminanten Neubewertungsprozess, durch den sich ein sehr steiler kurzfristiger Aufwärtstrend herausgebildet hat. Deswegen besteht zunächst eventuell noch Konsolidierungsbedarf, langfristig sieht das Chartbild aber positiv aus.

Profil



Die OHB mit Sitz in Bremen ist eine börsennotierte Technologiegruppe mit Aktivitäten in der Raum- und Luftfahrt. Die Geschäftsfelder des Unternehmens sind Space Systems sowie Aerospace + Industrial Products.

Auf Seite 5: Voltabox





Voltabox (WKN: A2E4LE)



Mit Voltabox hat es auch ein Börsen-Frischling in die Liste der fünf Top-Tipps von Lampe geschafft. Der erst seit Oktober am Aktienmarkt gelistete Batteriehersteller ist mit einem Kursziel von 33,00 Euro versehen. Im Idealfall verspricht das ein Kurspotenzial von fast 31 Prozent.

Lampe bezeichnet das Unternehmen, das applikationsspezifische Batterie-Systeme, hauptsächlich für industrielle E-Mobility-Anwendungen, vertreibt, als das erste "pure E-Mobility play" am deutschen Aktienmarkt. Der zuständige Analyst Karsten Iltgen erwartet in den kommenden Wochen einen positiven Nachrichtenfluss, der Investoren davon überzeugen sollte, dass das Unternehmen die beim Börsengang kommunizierten Wachstumsziele erreichen sollte. Konkret rechnet er mit weiteren Meldungen über Kundengewinne, einer Prognose für 2018, die weiterhin sehr starkes Wachstum erwarten lässt sowie verschiedenen kleineren M&A-Deals zum Ausbau von technischem Personal, Produkt-Portfolio (Leistungselektronik, Antriebsstrang) und Kundenzugang.

Die Gesellschaft verfüge über einen beeindruckenden Auftragsbestand von Blue-Chip- Kunden, die eine hohe Visibilität auf das kommende Wachstum geben. Über 60 Prozent der Lampe-Umsatzprognose bis 2022 werde durch den Auftragsbestand abgedeckt. Die jüngst vorgelegten Quartalsergebnisse hätten bestätigt, dass Voltabox auf einem guten Weg ist, 2017 ein positives EBIT zu erzielen. Iltgen erwartet von 2016 bis 2019 einen Umsatzanstieg von 14,5 Millionen auf 125,0 Millionen Euro und eine zweistellige EBIT-Marge ab 2019. Für 2018 und 2019 kalkuliert er mit Ergebnissen je Aktie von 0,24 und 0,81 Euro. Für das übernächste Jahr ergibt sich daraus ein geschätztes KGV von gut 31.

Der Markt für industrielle E-Mobility-Anwendungen habe einen Wendepunkt erreicht, an dem sich das Wachstum jetzt schnell beschleunigen dürfte, so sein Urteil. Dieser Markt werde derzeit überwiegend von kleineren Unternehmen adressiert, unter denen Voltabox die breiteste Endmarkt-Penetration besitze. Auf dieser Basis und mithilfe der Erlöse aus dem IPO habe Voltabox die Chance, sich als eines der Schlüsselunternehmen in diesem neuen und potenziell sehr großen Markt zu positionieren.

Charttechnik





Die mit einem Ausgabepreis von 24,00 Euro versehene Aktie von Voltabox legte zunächst einen starken Börsenstart hin. Doch anschließend machte sich Abgabedruck breit und inzwischen ist die Notiz fast wieder bis auf den Emissionspreis zurückgefallen. Gegenüber dem ersten Handelskurs von 30,00 Euro steht sogar ein deutliches Minus zu Buche. Der Chart weist einen Abwärtstrend aus, wobei die Kurshistorie noch zu jung ist, um daraus viele Rückschlüsse zu ziehen.

Profil



Mit Entwicklung, Montage und Vertrieb von anwendungsspezifischen Batteriesystemen (einschließlich Akkupacks, Battery-Management-Systeme und Wärme-Management) bietet Voltabox vorwiegend industrielle Anwendungen der E-Mobilität. Die Li-Ionen-basierten Batteriezellen stammen von verschiedenen Zulieferern. Das Produktspektrum des Unternehmens deckt alle wichtigen Zellformen (zylindrisch, prismatisch, Pouch) sowie aktuell drei wichtige Zell-Chemien ab (NMC, LFP, LTO). Die Verkaufspreise variieren von Anwendung zu Anwendung, erreichen aber bis zu einer Million Euro je System.

Auf Seite 6: Gesco





Gesco (WKN: A1K020)



Einen Platz in den Top-Fünf-Nebenwerte-Empfehlunge der Lampa Bank für 2018 hat auch Gesco inne. Allerdings ist hier der Kurs zuletzt bereits stark gestiegen, so dass sich das weitere Aufwärtspotenzial bei einem Kursziel von 40,00 Euro auf 12,4 Prozent beschränkt.

Für den zuständigen Analysten Christoph Schlienkamp ist die Industriegruppe ein klassischer Turnaround und die Dokumentation, wie man mit vereinfachten klassischen Managementmethoden wie Benchmarking etc. auf den Wachstumspfad zurückgelangt.

Nachdem das Management zuletzt wichtige Prozessveränderungen angestoßen habe, sollten sich die ersten Ergebnisse der Portfoliostrategie 2022 nun systematisch stärker in den Zahlen zeigen. Die Portfoliostrategie 2022 stehe für Veränderungen, die konsequent den Weg zu neuem profitablen Wachstum gestalten würden.

Schlienkamp hält in einem ersten Schritt die angestrebte EBIT-Marge von acht Prozent für gut erreichbar (2015/16: 4,6 Prozent) und erwartet dies bereits im Jahr 2021. Die Lampe-Schätzungen zum Gewinn je Aktie für die nächsten Jahre liegen im Durchschnitt aber um acht Prozent über den FactSet-Konsens-Prognosen. Konkret geht man für die Jahre 2017/18 bis 2019/20 von Gewinnen je Aktie von 1,73, 2,03 und 2,27 Euro aus. Für das Ende des genannten Zeitraums errechnet sich somit ein KGV von 15,7.

Potenzielle Kurskatalysatoren seien ein kontinuierlich positiver Nachrichtenfluss aus dem operativen Geschäft sowie insbesondere positive M&A-Nachrichten. Künftige Akquisitionen dürften dabei stärker aus dem eigenen Cash-Flow und nicht über Kapitalmaßnahmen finanziert werden, so dass Verwässerungen vermieden werden. Schlienkamp erwartet künftig einen freien Cash Flow im Bereich von 30 Millionen Euro. Mit der Stärkung der Innenfinanzierungskraft verbessere sich auch das Dividendenpotenzial.

Die jüngsten Halbjahreszahlen hätten gezeigt, dass das Geschäftswachstum aktuell dynamisch sei. Daher verwundere es nicht, wenn Gesco nun bei seiner Prognose (Umsatz sowie Jahresüberschuss nach Anteilen Dritter) erwartet, den oberen Rand der angestrebten Bandbreite zu erreichen und dies trotz des Hinweises, dass in der zweiten Geschäftsjahreshälfte mögliche Sonderbelastungen nicht auszuschließen seien. Gleichwohl ist Schlienkamp optimistischer und geht von leicht über der Prognose liegenden Zahlen aus.

Charttechnik





Bei einem Kursanstieg von 2,73 Euro auf 35,83 Euro ist die Entwicklung der Gesco-Aktie seit Oktober 2002 getrost als eine Erfolgsstory einzustufen. An dieser Bilanz ist bemerkenswert, dass sich von Mitte 2011 bis Mitte 2017 ein Seitwärtstrend breit gemacht hatte. Dieser wurde dann aber vor einigen Monaten nach oben hin verlassen. Das was danach passiert, dient als Paradebeispiel dafür, wie viel Kurskraft sich entfalten kann, wenn ausgehend von einem längeren Seitwärtstrend der Vorstoß auf neue Kurshöhen gelingt.

Profil



Die Gesco AG erwirbt als Beteiligungsgesellschaft ertragsstarke, strategisch interessante, mittelständische Industrieunternehmen in Deutschland, um sie langfristig zu halten und weiterzuentwickeln. Die Übernahmen erfolgen im Wesentlichen durch den Verkauf der Alteigentümer mangels Nachfolger.