Am 27. Juli veröffentlichte das auf Lichttechnik spezialisierte MDAX-Unternehmen Osram aktuelle Quartalszahlen, die den Börsianern gar nicht gefielen. Nachfolgend rauschte die Osram-Aktie innerhalb von zwei Handelstagen in der Spitze um zehn Prozent in die Tiefe. Vorstandschef Olaf Berlien hielt diese Negativreaktion offensichtlich für nicht gerechtfertigt und kaufte zu. Für insgesamt 6.500 Anteilsscheine bezahlte er über 300.000 Euro.

Möglicherweise hat ihm auch ein anderer Umstand die Entscheidung erleichtert. Am gestrigen Montag meldete nämlich Osram, dass man im Zuge des beschlossenen Aktienrückkaufprogramms vom 25. bis 29. Juli und fast 225.000 Osram-Aktien erworben habe. Insgesamt wurden im Juli mehr als 682.000 Aktien gekauft. Das mittlerweile beendete Kaufprogramm hatte ein Volumen von 4,095 Millionen Stück.

Aus charttechnischer Sicht musste die Osram-Aktie bereits in der Vergangenheit nach Unternehmenszahlen heftige Kursverluste hinnehmen. Vor einem Jahr und im November fielen die Rückschläge sogar erheblich heftiger aus. Aktuell kann man dem MDAX-Titel einen intakten mittelfristigen Aufwärtstrend attestieren. Charttechnische Spannung generiert die Aktie derzeit durch ihren Kampf mit der 100-Tage-Linie. Außerdem sieht es so aus, als ob die 200-Tage-Linie wieder nach oben dreht, was chartorientierte Investoren als Trendwechselsignal interpretieren.

Auf Seite 2: Kontron - Insiderkäufe trotz Mehrjahrestief

Mitte Juli gab es bei Kontron eine Gewinnwarnung , Ende Juli folgten dann noch miserable Quartalszahlen. Deshalb trennte sich das Unternehmen vom bisherigen Vorstandsvorsitzenden Rolf Schwirz und dem Vorstandsmitglied Andreas Plikat. Nun steht der bisherige Aufsichtsratsvorsitzende Sten Daugaard am Ruder des kriselnden Unternehmens. Das alles hört sich nicht nach einem optimalen Einstiegszeitpunkt an. Sten Daugaard tat es trotzdem und kaufte 70.000 Aktien im Gegenwert von über 175.000 Euro. Börsianer verteilten zwar ein paar Vorschusslorbeeren, von einem Befreiungsschlag kann allerdings noch nicht gesprochen werden.

Aus charttechnischer Sicht befindet sich die Kontron-Aktie weiterhin in einem intakten Abwärtstrend. Bei der langfristigen 200-Tage-Linie geht es zwar weniger deutlich bergab als noch zu Jahresbeginn, von einem Trendwechsel nach oben kann aber wahrlich noch nicht gesprochen werden. Aktuell bewegt sich die Aktie auf die im Bereich von 2,70 Euro angesiedelte Unterstützung zu. Ein bisschen Hoffnung macht lediglich der Timingindikator Relative-Stärke-Index, der Mitte Juli mit dem Überwinden der 30-Prozent-Marke ein Kaufsignal generiert hat. Vor weniger als einem Jahr gab es schon einmal ein solches Signal - daraufhin kletterte der Nebenwert vorübergehend von 2,50 auf 3,70 Euro.

Auf Seite 3: Insiderkäufe bei Deutsche Rohstoff

Zwei Vorstände sowie ein Aufsichtsrat der Deutsche Rohstoff AG haben Insiderkäufe getätigt. Sie haben allerdings keine Aktien, sondern die neue Anleihe des Unternehmens erworben. Sie bietet einen Kupon von 5,625 Prozent und läuft bis Juli 2021. Während Aufsichtsrat Gregor Borg für "lediglich" 20.000 Euro Bonds erworben hat, griffen die beiden Vorstände Thomas Gutschlag (CEO) und Jörg Reichert (CTO) um einiges beherzter zu. Sie deckten sich nämlich mit Anleihen im Volumen von jeweils 250.000 Euro ein. Blickt man auf den Aktienkurs von Deutsche Rohstoff fällt bei dem mit etwas mehr als 80 Millionen Euro relativ gering kapitalisierten Nebenwert auf, dass man sich in den vergangenen Jahren erheblich besser entwickelt hat als so manches globale Multimilliarden-Unternehmen aus dem Rohstoffsektor. Auf Zwölfmonatssicht kommt der Titel auf ein Minus von lediglich 5,2 Prozent und auf Sicht von drei Jahren erhöht sich dieses auf 12,5 Prozent.

Zum Autor:

Jörg Bernhard ist freier Journalist und hat sich in den vergangenen Jahren auf Zertifikate-, Rohstoff- und Edelmetallinvestments spezialisiert.