Die Aktie der Aachener Pharmafirma Paion hat am Freitag einen gewaltigen Kurssprung gemacht. Das Papier legte in der Spitze um bis zu 77,8 Prozent zu und kletterte auf ein Tageshoch von 1,92 Euro. Zuvor hatte die US-Behörde für Patent- und Markenschutz ein Substanzpatent für Remimazolam Besylat erteilt. Remimazolam ist laut Paion ein intravenös verabreichtes, ultra kurz wirkendes Anästhetikum.

Das Patent mit der Bezeichnung "Kurzwirksame Benzodiazepine-Salze und ihre polymorphen Formen" beziehe sich auf kristalline Formen des Besylatsalzes von Remimazolam und sei eine "wichtige Säule" in der zukünftigen Vermarktung, teilte Paion mit. Die Forschungs- und Entwicklungsarbeiten bestätigten, dass Besylat die "am besten" geeignete Salzform darstelle, "sowohl aus wirtschaftlicher als auch aus Sicht der Arzneimittelsicherheit".

Laut Paion-Chef Wolfgang Söhngen stärke das Patent die Exklusivität von Remimazolam in den USA bis 2031. "Es ist ein wichtiger Schritt, den kommerziellen Wert von Remimazolam zu sichern und zu maximieren."

Die deutlichen Kursgewinne der Paion-Aktie am Freitag machten einen Teil der vorherigen Kursverluste wieder wett. Am Mittwoch war das Papier um 36,5 Prozent auf 1,25 Euro abgestürzt, nachdem die Firma eine Phase-III-Studie für Remimazolam wegen mangelnder Patientenzahlen abgebrochen hatte. Am Donnerstag fiel der Titel weiter auf 1,08 Euro - ein Tagesverlust von 13,6 Prozent und ein Gesamtverlust von 45,2 Prozent binnen zwei Tagen. Am Freitag lag die Aktie nach Handelsende bei 1,77 Euro - ein Tagesplus von knapp 64 Prozent. Damit notierte sie 20 Cent unter dem Schlusskurs von 1,97 Euro am Dienstag - also vor den schlechten Nachrichten.