Die Aktie des KI-Unternehmens Palantir rauschte im Dezember zeitweise zweistellig ab. Könnten das nun einmalige Einstiegschancen für das KI-Unternehmen der Zukunft sein?

Die Palantir-Aktie zählt 2023 zu den wohl bekanntesten Aktien des Jahres. Nicht nur ist der Datenspezialist ein entscheidender Spieler auf dem Markt von künstlicher Intelligenz. Die Aktie legte dieses Jahr auch rund 200 Prozent zu.

Palantir hilft seinen Kunden, die eigenen Daten zu analysieren und nutzbar zu machen. Das kann sich für ein Unternehmen enorm auszahlen. Zudem gelten Daten als Grundbaustein für künstliche Intelligenz. Zu den Kunden zählten anfangs vor allem Regierungs-Kunden wie die US Navy oder US Airforce. Mit diesem Kundenstamm hebt sich Palantir von der Konkurrenz ab. Doch mittlerweile bedient das Unternehmen auch eine Vielzahl an kommerziellen Kunden. Der Umsatz wächst zudem kontinuierlich und auf einer stabilen Basis.

Doch im Dezember rauschte die Aktie zweistellig nach unten. Denn ein Analyst äußerte Bedenken, dass es derzeit Spannungen zwischen dem wichtigen Kunden, der US-Armee und Palantir hinsichtlich Bedenken von Datenbesitzrechten gebe. Und das zu einem ungünstigen Zeitpunkt, denn in den nächsten Wochen soll dieser Vertrag auslaufen und im besten Falle verlängert werden. Sollte es hier zu Schwierigkeiten kommen, könnte dies Palantir schaden, da Regierungskunden immerhin gut die Hälfte des Umsatzes ausmachen.

Kursrutsch bei Palantir jetzt nutzen?

Lisa Gordon, die Leiterin der Kommunikationsabteilung von Palantir, beschwichtigte vergangene Woche gegenüber Barron’s: „Es gibt keinen Konflikt zwischen Palantir und der Armee bezüglich des Eigentums an den Daten, weder bei Army Vantage noch anderswo. Palantir hat oder behält keine Eigentumsrechte an Kundendaten, weder bei unseren Regierungs- noch bei unseren kommerziellen Kunden." Beruhigt schien auch die bekannte Investorin Cathie Wood, die ihren Aktienanteil bei Palantir kurzerhand nochmal ordentlich aufstockte und den Kursrutsch damit nutzte – doch sollten Sie es auch?

Palantir ist ein großer Spieler beim Thema Big Data mit beeindruckendem Kundenstamm – sowohl auf kommerzieller als auch auf Regierungsseite. Auch gilt das Unternehmen als ein heißer Kandidat für den S&P 500. Erst bei der Telefonkonferenz des zweiten Quartals erklärte der CFO Dave Glazer: „Wir sind weiterhin bestrebt, profitables Wachstum voranzutreiben, und bekräftigen unsere Erwartung einer GAAP-Rentabilität in jedem Quartal dieses Jahres, was uns nach unseren Ergebnissen für das dritte Quartal für die Aufnahme in den S&P 500 qualifizieren würde“. Dies würde der Aktie nochmal eine andere Reputation verleihen. Auch könnte Palantir laut Analysten mit 0,25 Dollar je Aktie dieses Jahr unter dem Strich profitabel werden – auch das würde die Aktie auf ein anderes Niveau heben. Der Umsatz könnte zudem um 16 Prozent auf 2,2 Milliarden Dollar steigen.

Ja, der Bericht über mögliche Spannungen zwischen Palantir und der US-Armee hat der Aktie im Dezember einiges abverlangt. Das ist möglicherweise aber gar nicht so schlecht: Immerhin stieg die Aktie zu diesem Zeitpunkt bereits rund 200 Prozent seit Jahresanfang. Dies könnte für Anleger, die den Einstieg verpasst haben, eine günstigere Einstiegschance sein. Dennoch ist ein Investment mit Palantir aber weiterhin relativ riskant und man sollte beobachten, wie sich Palantir sowohl mit den Kunden-Herausforderungen als auch den Herausforderungen des makroökonomischen Umfelds schlägt. Ein Investment könnte sich durchaus auszahlen – dennoch sollte es sich beim investierten Kapital mehr um „Spielgeld“ als hohe Summen handeln. Sechs Analysten der Bloomberg-Datenbank raten derzeit zum Kauf, sieben zum Halten und sieben zum Verkaufen. Das durchschnittliche Kursziel liegt bei 15 Euro – also unter dem derzeitigen Kurs von 16,74 Euro. Analysten wie Wedbush hingegen sehen mit einem Kursziel von 23,52 jedoch hohe Kurschancen.

Fan von KI-Werten? Dann werfen Sie auch einen Blick auf den KI-Index von BÖRSE ONLINE

Oder lesen Sie auch: Diese mit Sicherheit unbekannte Dividenden-Aktie erhöht seit 50 Jahren die Dividende

Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Palantir Technologies.

Hinweis auf Interessenkonflikte:
Der Preis der Finanzinstrumente wird von einem Index als Basiswert abgeleitet. Die Börsenmedien AG hat diesen Index entwickelt und hält die Rechte hieran. Mit dem Emittenten der dargestellten Wertpapiere hat die Börsenmedien AG eine Kooperationsvereinbarung geschlossen, wonach sie dem Emittenten eine Lizenz zur Verwendung des Index erteilt. Die Börsenmedien AG erhält insoweit von dem Emittenten Vergütungen.