Noch in diesem Jahr, so prognostiziert es der Deutsche Sparkassen- und Giroverband (DSGV) sollen Sparkassenkunden ihr iPhone für mobile Zahlungsvorgänge nutzen können. "Wir führen sehr positive Gespräche mit Apple, um herauszufinden, wie wir Apple Pay für alle unsere Kunden einführen können" , so ein Sprecher des Verbandes. Apple Pay kooperiert in Deutschland bereits mit der Deutschen Bank, N26, HypoVereinsbank, Santander und Comdirect Bank sowie American Express.

Anders als andere Finanzinstitute wollen die Sparkassen ihren Kunden dabei offenbar auch ermöglichen, Apple Pay ohne eine Kreditkarte zu verwenden, sondern die Girokarte als Zahlungsquelle zu hinterlegen. Laut DSGV hat fast jeder Sparkassenkunde eine Girokarte, aber nur gut ein Drittel eine Kreditkarte.

Damit positioniert sich Apple beim Bezahlen immer mehr aus Herausforderer von Platzhirsch Paypal. Allerdings könnte es sein, das Paypal am Ende sogar davon profitiert. So hat Google mit Google Pay ebenfalls einen mobilen Bezahldienst am Start. Bei Google Pay muss man ebenfalls eine Kreditkarte als Zahlungsquelle hinterlegen - oder aber ein Konto bei Paypal haben. Denn Google ist mit dem Zahlungsdienstleister eine Kooperation eingegangen.

Möglich, dass auch Apple über kurz oder lang darauf zurückgreifen muss. Das zeigt, wie stark mittlerweile Paypal etabliert ist. An der ehemaligen Ebay-Tochter mit ihren schon fast 300 Millionen Nutzern führt offenbar kein Weg vorbei. Das spürt auch der deutsche Wettbewerber Paydirekt, der vor einigen Jahren von deutschen Banken ins Leben gerufen wurde. Noch immer kommt er nicht annähernd an die Reichweite von Paypal heran, mittlerweile verabschieden sich sogar wieder Institute aus dem Verbund: Gerade erst haben ein paar kleinere Paydirekt-Anteilseigner wie ING-DiBa, HypoVereinsbank und Santander ihre Mitgliedschaft zum Jahresende aufgekündigt.

Insgesamt bleiben die Aussichten für Paypal damit stark, weil der Trend zum bargeldlosen Bezahlen weltweit unvermindert anhält. Die Aktie ist zwar ziemlich teuer, das KGV liegt bei 34 und die Aktie notiert beim rund 7-fachen des Buchwerts. Aber die guten Aussichten machen sie dennoch zu einem attraktiven Investment, zumal das Unternehmen nur gering verschuldet ist und eine hohe Profitabilität aufweist: Pro Euro Umsatz bleiben vor Steuern 0,15 Euro bei Paypal hängen. Und dank der Skaleneffekte wird diese Vorsteuermarge weiter anziehen, je mehr Nutzer Paypal verwenden. Derzeit steigt die Zahl der Nutzer von Quartal zu Quartal.