Mit vier Milliarden Dollar ist das ein großer Einstieg des Hedgefonds Elliott Management bei Coca-Colas großem Rivalen. Paul Singers Fonds sieht viel Potenzial. Was sich jetzt ändern könnte. Von Klaus Schachinger.
Beachtliche 50 Prozent Wertsteigerung traut Finanzinvestor Paul Singer PepsiCo zu. Mit einem vier Milliarden Dollar schweren Investment ist Singers Hedgefonds Elliott Management nun einer der größten Aktionäre des Brause- und Snackriesen aus Purchase im Bundesstaat New York. Elliott wird von Investoren für sein zupackendes Engagement und strategisches Vorgehen, wenn nötig auch gegen den Vorstand, geschätzt.
Nach Elliotts Einstieg, der deutlich größer ist als im April bei Server- und Netzwerkhersteller Hewlett Packard Enterprise (HPE) mit etwas mehr als 1,5 Milliarden Dollar, zog PepsiCo an der Börse an. In einer Präsentation skizziert Elliott, wie das Potenzial bei PepsiCo nun gehoben werden soll.
Fokus auf die Snacksparte
Betroffen sein wird vor allem PepsiCos Snacksparte, die zuletzt zwei Drittel von insgesamt etwas mehr als 94 Milliarden Dollar Umsatz lieferte. Der Konzern investierte dort in den vergangenen fünf Jahren sehr viel Geld – rund 26 Milliarden Dollar, mehr als die kleineren Rivalen Mondelez und Kraft Heinz zusammen. Doch das Ergebnis enttäuschte. Snacks, einst der große Unterschied zu Coca-Cola in der Wertsteigerung, bremsen den Konzern seit Jahren aus.
PepsiCo nutze sein einzigartiges Potenzial in der Nahrungsmittelindustrie – die Präsenz in 200 Ländern als größter Snackhersteller und Nummer zwei bei Erfrischungsgetränken, beides Wachstumsfelder – nicht ausreichend, kritisiert Elliott. Mit einem KGV von rund 18, klar unter PepsiCos Zehnjahresdurchschnitt von 22, werde der Konzern an der Börse dafür stark abgestraft. Das will Elliott ändern.
Um mehr Ressourcen für Produkte zu haben, sollte PepsiCo seine Abfüllersparte auslagern, zum Beispiel über Lizenzen an andere. Bei Snacks sei PepsiCo in der Kategorie seiner Frito-Lay-Produkte, die 2024 in Nordamerika 32 Milliarden Dollar Umsatz generierten, dominierend. Campbell’s, dort die Nummer zwei, kommt lediglich auf fünf Milliarden Dollar. Um diese Stärke in lohnenden Märkten wie salzigen Snacks besser zu nutzen, sollte PepsiCo schwache Marken in allen Bereichen verkaufen.
Übrigens: Der Artikel stammt aus der aktuellen Heftausgabe von BÖRSE ONLINE (36/25), die Sie hier finden.
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