Der Sportwagenbauer Porsche hat im vergangenen Jahr noch einmal kräftig Gas gegeben. Wie aus dem Jahresbericht von Mutterkonzern Volkswagen hervorgeht, lieferte Porsche im Jahr 2021 insgesamt 302.000 Fahrzeuge aus. Im Vorjahresvergleich entspricht das einem Anstieg von 10,9 Prozent. Der größte Einzelmarkt blieb China, die Verkäufe stiegen hier um 7,5 Prozent an. In den USA legte der Sportwagenbauer um 22,2 Prozent zu. Im vergangenen Jahr erwirtschaftete Porsche Umsatzerlöse in Höhe von 30,3 Milliarden Euro. Das operative Ergebnis vor Sondereffekten legte um rund ein Viertel auf fünf Milliarden Euro zu. Zwar kam es zu unverhofften Wechselkursentwicklungen und höheren Produktionskosten aufgrund gestiegener Rohstoffpreise. Ein positiver Volumen- und Produktmix konnte die Probleme aber ausgleichen. Die operative Rendite kletterte einen Prozentpunkt nach oben und hat 16,5 Prozent betragen.

Börsengang von Porsche


Ende Februar hatte der Vorstand des Volkswagen-Konzerns bekannt gegeben, dass er zusammen mit der Porsche Automobil Holding eine Eckpunktvereinbarung getroffen hätte und einen möglichen Börsengang von Porsche prüfe. Die Umsetzung des Börsengangs hänge von einer Vielzahl von Parametern und den Marktgegebenheiten ab, so VW. Die abschließenden Entscheidungen seien noch nicht getroffen.

Bei einem Börsengang sollen die Porsche-Aktien jeweils zur Hälfte in Stamm- und Vorzugsaktien unterteilt werden. Bis zu 25 Prozent der Vorzüge sollen direkt an der Börse platziert werden. Im Zuge des Börsengangs würde die Porsche Automobil Holding 25 Prozent zuzüglich einer Aktie der Stammaktien vom Volkswagenkonzern erwerben. Die Holding wird geführt von Hans Dieter Pötsch ist demnach an einem geringen Ausgabepreis der Aktien interessiert. Pötsch ist gleichzeitig Aufsichtsratsvorsitzender von VW und ist dort auch in die Börsenpläne involviert. In dieser Position müsste er eigentlich einen hohen Preis herausschlagen.

Einschätzung der VW- und der Porsche Holding-Aktie


Die Porsche Holding ist nicht mit dem Autobauer Porsche zu verwechseln. Die Familien Porsche und Piech haben hier ihre 53,3-Prozent-Beteiligung am VW-Konzern gebündelt. Die Aktie ist weiterhin mit Prozessrisiken aus vergangenen Tagen belastet.

Die Aktie der Holding könnte aber einen deutlichen Wertzuwachs durch den Börsengang des Autobauers erfahren. Ein weiterer Profiteur wäre der Volkswagenkonzern auch hier würde ein erhebliches Wertsteigerungspotenzial freigesetzt werden. Wir bleiben für beide Papiere, vor dem Hintergrund des anstehenden Börsengangs von Porsche, weiterhin optimistisch und empfehlen sie zum Kauf.

lb