Werden die Probleme behoben, kehren die Aktien in vielen Fällen im Lauf des Zyklus wieder zu einer normalen Bewertung zurück. Aktuell findet Schupp viele spannende Werte. Im Abschwung ziemlich hart erwischt hat es etwa die Aktie von Renault. Die Anteilscheine leiden zum einen unter der Diskussion über Flottenverbrauch und Umstieg auf Elektro- und Hybridantriebe. Zum anderen belasten die Schlagzeilen um den ehemaligen Firmenchef Carlos Ghosn, dem Veruntreuung vorgeworfen wird. Das beschädigt den Ruf von Renault. Diese Kombination führte dazu, dass sich der Wert der Aktie auf Jahressicht gedrittelt hat. Vor gut zwei Jahren kostete sie sogar fünfmal so viel wie aktuell. "Nun notiert der Wert in Sichtweite der Tiefkurse von 2009", sagt Schupp. Anders als heute herrschte damals aber eine Absatzkrise, und Renault schrieb dicke Verluste. Davon sei der Konzern heute weit entfernt. Die Bilanz sei besser als früher, der Konzern habe einen hohen Bargeldbestand. Zudem sei Renault in den Schwellenländern vor allem mit der Marke Dacia sehr gut positioniert. Das alles blenden Investoren im Krisenmodus aus, was zu extremen Bewertungsverhältnissen führt. Aktuell wird Renault an der Börse mit rund vier Milliarden Euro bewertet. Der Wert des Anteils an Nissan Motor und der gehaltenen Daimler-Aktien übersteigt die Marktkapitalisierung um einiges. Damit ist der Unternehmenswert des Stammgeschäfts negativ. Operativ werden dort aber rund zwei Milliarden Euro vor Zinsen und Steuern verdient.