Dividendenaktien sind weiterhin beliebt bei den Anlegern. Das ist kein Wunder, geht mit dem Niedrigzinsumfeld doch ein gewisser Anlagenotstand einher. Mit Aktien von Unternehmen, die Ausschüttungen vornehmen, lässt sich das Problem der geringen Verzinsung bei deutschen Staatsanleihen teilweise umgehen. So werfen europäische Aktien im Schnitt auf Basis der für die kommenden zwölf Monate geschätzten Dividendenzahlungen eine Dividendenrendite von 3,75 Prozent ab. Zumindest war das der Stand bei Drucklegung einer am 21. Oktober veröffentlichten UBS-Studie. Damit bewegt sich der Renditevorsprung europäischer Aktien im Vergleich mit den deutschen Bundesanleihen noch immer nicht allzu weit entfernt von dem im Zuge der EU-Kreditkrise aufgestellten Hoch.

Dividendenjäger kommen dabei vor allem mit zyklischen Aktien auf ihre Kosten. Denn deren Renditeaufschlag verglichen mit der Dividendenrendite bei defensiven Aktien bewegt sich laut UBS auf einem Zehnjahreshoch. Zumindest dann, wenn man eine kurze Episode Ende 2008/Anfang 2009 ausklammert, als der Abstand sogar noch größer war, bevor dann anschließend eine Welle an Dividendenkürzungen das wieder änderte. Der aktuell wieder sehr hohe Dividendenvorsprung ist durchaus ein überzeugendes Argument für zyklische Titel. Für diese Aktiengattung spricht laut UBS aber auch, dass sie in neun Fällen der jüngeren Vergangenheit im Zuge der Ankündigung von quantitativen geldpolitischen Lockerungsmaßnahmen wie sie die EZB gerade angekündigt hat, im Schnitt einen Rally-Schub erhalten haben.

Allgemein sei in diesem Zusammenhang auch noch an folgendes erinnert: Seit 1984 stammten die mit europäischen Aktien eingefahrene Performance nach Berechnungen der UBS zu rund 60 Prozent aus Dividendenerträgen. Vor dem Hintergrund all dieser Sachverhalte haben die Analysten der UBS ihr Anlageuniversum nach zyklischen Aktien mit einer gesunden Bilanz und relativ sicheren Dividendenzahlungen durchforstet. Außerdem wurden bei der Suche Gesellschaften bevorzugt, bei denen die Schwankungen der gezahlten Dividenden je Aktie im Zuge der jüngsten Krise nicht allzu hoch waren. Die Sicherheit der Dividendenzahlungen bekam bei der Auswahl mehr Gewicht als die reine Höhe der Dividendenrendite. Weitere Qualifikationskriterien waren ein Börsenwert von mindestens vier Milliarden Euro, keine bestehende Verkaufsempfehlung von Seiten der UBS, eine geschätzte Dividendenrendite von mindestens drei Prozent für 2015, eine Ausschüttungsquote von höchstens 85 Prozent, ein Beta von mehr als 1,0, ein erwartetes positives Dividendenwachstum in den beiden kommenden Jahren und eine Volatilität bei den Dividendenzahlungen in den vergangenen zehn Jahren, die sich nicht im oberen Drittel des beobachten Anlageuniversums bewegte. Auf den nachfolgenden Seiten stellen wir jene fünf Titel vor, die gemessen an der Dividendenrendite die so ermittelte Liste an lukrativen zyklischen Dividendenzahlen anführen und zusätzlich sind diese fünf Werte mit einer UBS-Kaufempfehlung ausgestattet.

Dividendenstarker Zykliker aus Europa mit UBS-Kaufempfehlung Nummer fünf: Rio Tinto Plc. (WKN: 852147, 24,15 britische Pfund, 33,535 Euro)

Kein Staat war in den vergangenen Jahren mit den Aktien von Rio Tinto zu machen. Aber eine in der Spitze seit Februar 2011 verbuchte lockere Kurshalbierung ist im gebeutelten Rohstoffsektor keine Ausnahme. Auch nach der jüngsten kleinen Kurserholung steckt der mit einem für 2015 geschätzten Konsens-KGV von 14,6 ausgestattete Titel weiter in einem langfristig intakten charttechnischen Abwärtstrend.

Die UBS ist aber optimistisch und Ende September hat sich die Einstufung für Rio Tinto nach einer von dem britisch-australischen Bergbaukonzern veranstalteten Analystenkonferenz auf Kaufen mit Kursziel 28,50 Pfund belassen. Der Vorstand zeige sich hinsichtlich der Entwicklung der Stahlnachfrage deutlich optimistischer als der Markt. Liege der Konzern mit seiner Wachstumsprognose von jeweils etwa 2,5 Prozent und entsprechenden je rund zwei Prozent bei Eisenerz für die kommenden 15 Jahre nur halbwegs richtig liege, hat die Aktie laut Analyst Myles Allsop enormes Potenzial.

Die zu den größten Bergbauunternehmen weltweit zählende Gesellschaft ist in den Divisionen Eisenerz, Aluminium, Kupfer und Kohle sowie Diamanten und Mineralien tätig. Der Konzern betreibt vor allem Minen in Australien und Nordamerika, ist aber auch in Südamerika, Asien, Europa und Südafrika tätig.

Die Ausschüttung, die basierend auf den UBS-Schätzungen für 2015 und 2016 auf eine Dividendenrendite von rund 5,7 Prozent und 5,8 Prozent hinausläuft, wird mittelfristig als nachhaltig eingestuft, zumal sich das Verhältnis von Nettoverschuldung zum EBITDA bei weniger als eins bewege. Der Finanzvorstand habe unlängst gesagt, er wäre erstaunt, wenn die Dividende für 2016 nicht zumindest so hoch wie im Vorjahr ausfallen würde. Im Februar 2016 werde zudem über eine Fortsetzung des Aktienrückkaufprogramms entschieden. Es seien zwar weitere Investitionsausgaben denkbar, gleichzeitig gebe es aber zusätzliche Möglichkeiten für Kosteneinsparungen, was sich positiv auf die Cash-Generierung auswirken dürfte.

Was die Geschäftsentwicklung angeht, hat Rio Tinto im ersten Halbjahr einen Gewinnrückgang von 82 Prozent auf 806 Millionen Dollar hinnehmen müssen. Die Eisenerzlieferungen wurden zuletzt kräftig gesteigert, obwohl die Eisenerzpreise seit Beginn des vergangenen Jahres um 60 Prozent eingebrochen sind. Im Gesamtjahr sollen die Lieferungen des Rohstoffs für die Stahlproduktion 340 Millionen Tonnen erreichen, nach 303 Millionen im vergangenen Jahr.

Gleichzeitig fährt der Bergbaukonzern die Produktion einiger Nischenprodukte wie Diamanten und Salz wegen der breiten Schwäche der Rohstoffmärkte zurück. So wurde die Jahresprognose für die Diamantenförderung von 20 Millionen auf 18 Millionen Karat gekürzt. Auch die Salzproduktion sei in den ersten neun Monaten 2015 aufgrund einer schwächeren Nachfrage niedriger gewesen als im gleichen Zeitraum 2014.

Dividendenstarker Zykliker aus Europa mit UBS-Kaufempfehlung Nummer vier: Swedbank AB (WKN: 895705, 196,20 schwedische Kronen, 20,931 Euro)





Seit dem vierten Quartal 2014 bewegt sich der Aktienkurs der Swedbank nur noch seitwärts, seit März 2009 hat die Notiz aber eine beeindruckende Rally hingelegt. UBS-Analyst Anton Kryachok ist aber zuversichtlich für den Titel gestimmt. Das Kursziel taxiert er rund zehn Prozent über den aktuellen Notierungen.

Sein Optimismus gründet auf der Einschätzung, dass das schwedische Kreditinstitut eine attraktive Kombination aus einer hohe Rendite auf das Eigenkapital (ohne Goodwill und immaterielle Anlagen) sowie für 2016 mit einer der besten Kapitalausstattungen gemessen an den Basel 3 Vorschriften und den schwedischen Banken ausgestattet ist. Das erlaube es dem Institut, lukrative Dividenden auszuschütten. Von 2015 bis 2018 wird mit Dividendenerhöhungen von acht Prozent p.a. gerechnet. Die Dividendenrendite wird für 2015 und 2016 auf 6,0 Prozent und 6,8 Prozent taxiert. Was die Ausschüttungspolitik anbelangt, lautet intern die Richtlinie, 75 Prozent des Gewinns an die Aktionäre auszuzahlen. Statt auf Wachstum ist man zudem derzeit auch mit Hilfe von Kostensenkungen und Maßnahmen zur weiteren Stärkung der Bilanz auf das Erzielen einer Eigenkapitalrendite von 15 Prozent fokussiert.

Auf Basis der Konsensschätzungen der Analysten ist der Wert für 2015 mit einem KGV von gut 13 versehen. Aus Sicht von Kryachok versetzt eine starke Bilanz die Swedbank unter den schwedischen Banken am besten in die Lage, um mit möglicherweise noch strenger werdenden regulatorischen Vorgaben fertig zu werden. Außerdem rechnet er im Retailgeschäft mit nachlassendem Druck auf die Gewinnspanne. Gestützt werde diese Annahme durch steigende Margen im Kreditgeschäft. Dieser Trend untermauere die Gewinnperspektiven für 2015 und darüber hinaus.

Zum Geschäftsprofil der Swedbank sollte man wissen, dass das Institut neben Schweden, wo 86 Prozent der Konzernkredite vergeben werden, auch in den drei baltischen Staaten sowie in Norwegen und Finnland vertreten ist. Im Fokus des Geschäftsmodells stehen das Retail Banking sowie Kunden aus dem Segment kleinere und mittlere Unternehme. Die Organisationsstruktur setzt sich aus drei Divisionen zusammen - dem Swedish Banking, dem Large Corporates & Institutions und dem Baltic Banking. Mit rund acht Millionen Privat- und 0,6 Millionen Unternehmenskunden rangiert das Institut hinter Marktführer Nordea auf Rang zwei. Neben umfangreichen Marktanteilen in Schweden (26 Prozent bei Hypothekenkrediten) besitzt die Swedbank im Vergleich zur skandinavischen Konkurrenz auch die höchste Marktdurchdringung im Baltikum.

Beim zuletzt vorgelegten Ergebnisausweis hat die Bank beim Nettogewinn mit einem Rückgang von 14 Prozent auf 3,9 Milliarden schwedische Kronen die Erwartungen der Analysten verfehlt, die Nettozinsspanne ist mit einem Anstieg von zwei Basispunkten auf 101 Basispunkten aber besser als prognostiziert ausgefallen.

Dividendenstarker Zykliker aus Europa mit UBS-Kaufempfehlung Nummer drei: HSBC Holdings Plc. (WKN: 923893, 5,153 britische Pfund, 7,143 Euro)





Überaus enttäuschend hat sich der Aktienkurs der HSBC Holdings entwickelt. So hat die Notiz seit Mai 2013 wieder spürbar nachgegeben. Damit lässt ausgerechnet die Performance bei jenem Kreditinstitut zu wünschen übrig, die gemessen an der Marktkapitalisierung die größte Bank in Europa ist.

Zu erklären ist das damit, dass sich die tiefe und breite weltweite Verankerung der global orientierten Geschäftsbank (vertreten in mehr als 70 Ländern mit gut 6.100 Filialen) inklusive den damit verbundenen Aktivitäten in den Wachstumsmärkten Asiens zuletzt anders als noch zum Höhepunkt der EU-Kreditkrise als Bürde erweisen, weil die Schwellenländer plötzlich selbst zu Krisenherden geworden sind. Dazu muss man wissen: Im ersten Halbjahr 2015 wurden rund 70 Prozent des Vorsteuerergebnisses in Asien erzielt, gefolgt von Europa mit 16 Prozent, dem Mittleren Osten/Nordafrika (sieben Prozent) und Nordamerika (fünf Prozent).

Vor dem Hintergrund, dass der Konzern über das größte China/Hongkong Engagement unter den westlichen Banken verfügt (rund 20 Prozent des Kreditbuchs entfällt auf Hongkong, auf China vier Prozent) hat sich auch die unlängst erfolgte Abwertung der chinesischen Währung als Kursbelastung für die Gesellschaft erwiesen, die weltweit zu rund 51 Millionen Kunden. Das Finanzdienstleistungsangebot umfasst die Geschäftsbereiche Retail Banking & Wealth Management, Commercial Banking, Global Banking & Markets sowie das Global Private Banking.

UBS-Analyst Stephen Andrews sieht die HSBC, die Vermögenswerte abstoßen, in den kommenden zwei Jahren bis zu 50.000 Mitarbeiter abbauen und die Kosten kürzen will zwar nach wie vor mit erheblichem Gegenwind konfrontiert. So stehe die Eigenkapitalrendite unter Druck, die regulatorischen Vorschriften würden weiter verschärft und es gebe nach wie vor Prozessrisiken. Trotzdem hat er Ende September das Anlageurteil für die Aktie auf Kaufen angehoben. Zur Begründung sagt Andrews, das Profil lasse inzwischen wieder mehr Aufwärtspotenzial für den Titel erkennen. Zwar müssten nach wie vor große Anstrengungen unternommen werden, doch allgemein verfüge das Institut über attraktive Geschäftsfelder und der Asienbereich sei günstig bewertet.

Als Kursziel werden 5,50 Pfund genannt, was etwas über den derzeitigen Notierungen liegt. Auf Basis der UBS-Gewinnschätzung für 2015 bewegt sich das KGV bei 10,7. Als lukrativ stuft Andrews vor allem die Dividende ein. Für 2015 taxiert er die Dividendenrendite auf 6,3 Prozent und für 2016 auf 6,4 Prozent. Allerdings lassen sich längst nicht mehr alle Anleger damit vertrösten. Einige der größten Aktionäre sind vielmehr verärgert über das Tempo, mit dem der Wandel bei der Bank vor sich geht. Es wird immer offener Kritik geübt und eine der Forderungen lautet, den Verwaltungsrat zu verkleinern und bald wie versprochen einen neuen Vorsitzenden von außerhalb der Bank zu bestellen. Man darf gespannt sein, wie die HSBC auf den Druck dieser Großaktionäre reagieren wird.

Dividendenstarker Zykliker aus Europa mit UBS-Kaufempfehlung Nummer zwei: Zurich Insurance Group AG (WKN: 579919, 260,60 Schweizer Franken, 239,00 Euro)





Die Anteilsscheine der Zurich Insurance Group mussten im Zuge der jüngsten allgemeinen Marktkorrektur einen herben Rückschlag hinnehmen. Mitverantwortlich dafür waren die für das zweite Quartal 2015 vorgelegten Zahlen, die schlechter ausgefallen sind als erwartet. Wobei das leider nicht die erste Enttäuschung in den vergangenen Jahren beim Ergebnisausweis gewesen ist - eine Leistungsbilanz, die zusehends für Verunsicherung unter den Aktionären sorgt.

Der Schweizer Versicherer hat von April bis Juni beim bereinigten operativen Gewinn einen Rückgang von 24 Prozent auf 943 Millionen Dollar verbucht. Analysten hatten im Mittel knapp 1,2 Milliarden Dollar erwartet. Der den Aktionären zurechenbare Gewinn nach Steuern ging um ein Prozent auf 840 Millionen Dollar zurück und fiel damit ebenfalls niedriger aus als Analysten mit 878 Millionen Dollar prognostiziert hatten. Die Schaden-Kosten-Quote, die Aufschluss darüber gibt, wie profitabel ein Versicherungsunternehmen im Kernversicherungsgeschäft ist verschlechterte sich im Halbjahr auf 98,3 von 95,7 Prozent im Vorjahr. Quoten unter 100 sind gut, liegen sie darüber, zahlt das Unternehmen drauf. Analysten hatten aber auch hier mit 96,3 Prozent mit einem höheren Wert gerechnet.

Die 1872 gegründete Zurich Insurance Group mit Hauptsitz in Zürich ist einer der der weltweit größten Nichtleben-Versicherer und betreibt daneben auch ein bedeutendes Lebensversicherungsgeschäft. Die Gruppe verfügt über ein globales Netzwerk aus Tochtergesellschaften sowie zahlreichen Niederlassungen und ist in mehr als 170 Ländern vertreten. Durch die enge Kooperation mit «Farmers Exchanges», dem drittgrößten US-Versicherer für private Schaden- und Haftpflichtversicherungen, hat die Gesellschaft Zugang zum Markt für Privatversicherungen in den USA. Von einer beabsichtigten Übernahme des italienischen Konkurrenten RSA Insurance hat das Unternehmen kürzlich wieder Abstand genommen.

Laut UBS-Analyst James Shuck muss der Konzern nach wie vor mit einigen Herausforderungen fertig werden. Das Umfeld sei herausfordernd und die Verantwortlichen müssten erst noch beweisen, dass sie für 2016 eine bessere Schaden-Kosten-Quote erreichen können. Doch aus seiner Sicht hat sich das Chance-Risiko-Profil des Titels zuletzt verbessert. Gemessen an den inzwischen geringen Erwartungen gebe es Spielraum für operative Verbesserungen. Die Dividendenrendite für 2015 wird auf 6,6 Prozent taxiert, wobei auch eine Sonderausschüttung im Volumen von zwei Milliarden Dollar denkbar sei. Der unterstellte Ausschüttungssatz wird bei einer freien Cash Flow-Rendite von 8,1 Prozent als finanzierbar eingestuft. Als Kursziel werden 301 Schweizer Franken genannt, wobei sich das KGV für 2015 auf Basis der Konsensschätzungen aller Analysten auf 12,85 beläuft.

Dividendenstarker Zykliker aus Europa mit UBS-Kaufempfehlung Nummer eins: BHP Billiton Plc. (WKN: 908101, 10,97 britische Pfund, 15,215 Euro)





Wie beim bereits zuvor besprochenen Konkurrenten Rio Tinto gleicht auch bei BHP Billiton die Kursentwicklung einem Trauerspiel. Von dem im Jahr 2011 bei 26,32 Pfund markierten Hoch notiert der Bergbaukonzern jedenfalls meilenweit entfernt.





Blickt man auf den operativen Geschäftsverlauf, ist das kein Wunder. Denn der Verfall der Rohstoffpreise beschert auch dem weltgrößten Minenkonzern einen Gewinneinbruch. So fiel der Gewinn im abgelaufenen Geschäftsjahr um 86 Prozent auf 1,91 Milliarden Dollar. Auch der bereinigte Gewinn brach um 52 Prozent auf 6,42 Milliarden Dollar ein. Die Produktionsprognose hat die Gesellschaft zuletzt für alle Rohstoffkategorien beibehalten, nachdem im ersten Quartal der Abbau von Eisenerz zulegte, Kohle stabil blieb und die Kupferförderung leicht sank. Die Produktion von Eisenerz, dem wichtigsten Umsatzträger bei BHP, stieg um sieben Prozent im Jahresvergleich auf einen Rekordwert von 61 Millionen Tonnen. Gekürzt wurden jüngst lediglich die Investitionspläne für die Petroleum-Sparte. Die Petroleum-Ausgaben sollen sich im laufenden Geschäftsjahr auf 2,9 Milliarden Dollar belaufen, was sechs Prozent weniger ist als bisher geplant. Aber auch mit geringeren Kosten sei das Produktionsziel erreichbar.

Der im Jahr 2001 aus der Fusion der australischen BHP mit dem britische Billiton entstandene Konzern ist als weltgrößter Rohstoffkonzern auch nach der unlängst erfolgten Abspaltung von South 32 (Aluminium, Mangan, Silber, Blei, Nickel, Zink) breit diversifiziert. Der Fokus liegt jetzt aber auf Eisenerz (weltweit Nummer drei), Erdöl/Erdgas, Kupfer, Koks- und Kraftwerkskohle sowie eventuell Kali.

Die Bilanz wird von Analystenseite im Sektorvergleich als solide bezeichnet. Auch UBS-Analyst Myles Allsop stuft die Bilanzrelationen als stark ein und zusammen mit einem relativ günstigen Kostenprofil versetze dies das Unternehmen in die Lage, die Dividende aufrechtzuerhalten. Zumal es Raum für positive Überraschungen auf der Kostenseite nach der Abspaltung von South32 gebe und es auch bei den Investitionen noch Spielraum für Anpassungen gebe. Die BHP-Verantwortlichen haben die Dividende zu einer Priorität gemacht und trotz des zuletzt verbuchten Gewinnrückgangs wurde ein Festhalten an der Dividendenpolitik bekräftigt. Für das Gesamtjahr wurde die Dividendenausschüttung um zwei Prozent auf 1,24 Dollar je Aktie erhöht. .

Die Dividendenrendite sieht Allsop für 2015 und 2016 bei jeweils gut sieben Prozent. Seine Kaufempfehlung ist mit einem Kursziel von 14 Pfund versehen. Auf Basis der Analysten-Konsensschätzungen ergibt sich für 2015 ein KGV von 14,7.