Wer hätte das gedacht? Noch vor ein paar Jahren war RWE so etwas wie ein sterbender fossiler Energiegigant, der mit seinem Braunkohlegeschäft weder die Umwelt noch die eigenen Aktionäre entzückte.

Wenn nun im September die Europäische Union für die bereits im März 2018 vereinbarte Transaktion zwischen RWE und Eon grünes Licht gibt, zeigt sich ein ganz anderes Bild. Vorgesehen ist, dass Eon die RWE-Tochter Innogy übernimmt. Dabei behält RWE das bisherige Geschäft mit erneuerbaren Energien von Innogy und bekommt zudem auch alle wesentlichen Eon-Aktivitäten in Sachen erneuerbare Energie.

Mit der Neuordnung der Branche wird RWE zum zweitgrößten Offshore-Windkraftbetreiber und zu einem global führenden Erzeuger erneuerbarer Energie. Der Anteil der Stromerzeugung aus nachhaltigen Quellen wird dann bei mehr als 60 Prozent liegen.

RWE konnte zuletzt bereits in der alten Aufstellung gute Zahlen liefern. Der um Sondereffekte bereinigte Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebitda) stieg im ersten Halbjahr um 20 Prozent auf 1,37 Milliarden Euro. Die Aktie des Versorgers kletterte in diesem Jahr um 31 Prozent nach oben und notiert derzeit bei 25,80 Euro.

Bonuspapier auf RWE


Für Anleger, die an den weiteren Aufwärtstrend glauben und zugleich leichte Kursrücksetzer nicht ausschließen, können Bonuszertifikate auf RWE interessant sein. Dies gilt zum Beispiel für das Papier der DZ Bank, das bis Ende des Jahres 2020 läuft und aktuell 26,40 Euro kostet (ISIN: DE 000 DF4 55X 9).

Berührt der RWE-Kurs bis zum Laufzeitende zu keinem Zeitpunkt die Barriere von 21 Euro, erhalten Anleger 30  Euro ausgezahlt. Das entspricht einer Rendite von 13,6 Prozent. Sollte RWE über die Bonusschwelle von 30 Euro steigen, nehmen Anleger eins zu eins daran teil. Reißt jedoch die Barriere, orientiert sich die Rückzahlung am Kurs der Aktie. Dabei können Verluste entstehen.

Wer hingegen lieber europaweit auf die Versorgerbranche setzt und sein Investment auf mehrere Werte verteilen will, kann dies mit einem Indexzertifikat der Unicredit (DE 000 HV1 6E4 6) machen. Basiswert ist der Index Euro Stoxx Utilities, der die 22 größten Versorger der Eurozone enthält. Zu den aktuellen Schwergewichten zählen Iberdrola (Spanien), Enel (Italien), Engie (Frankreich), Eon und RWE, die zusammen 60 Prozent Anteil haben.

Bei der Indexberechnung fließen etwaige Dividendenzahlungen der Unternehmen ein, sodass die Zertifikateanleger von den Ausschüttungen profitieren. In diesem Jahr hat der Euro Stoxx Utilities Index bisher um 22 Prozent zugelegt.