Europäische Versorger-Aktien hatten in den vergangenen Jahren zumeist keinen leichten Stand. Laut Morgan Stanley hat sich der Sektor in den vergangenen zehn Jahren von 2009-2018 nur einmal im Jahr 2014 besser entwickelt als der Gesamtmarkt.

Verantwortlich dafür seien damals (1) eine Änderung bei den relativen Gewinnkorrekturen des Sektors (zwar immer noch im negativen Bereich, aber positiv im relativen Bereich). (2) sinkenden Anleiherenditen, (3) dem Beginn einer Verbesserung bei der Generierung von freiem Cash Flow (und damit positives mit Blick auf die Dividenden, die durch den Cash Flow gedeckt sind), sowie (4) ein Geschäftsumfeld, das sich nach dem Abschluss der Energiereform in Spanien erstmals wieder einigermaßen stabil präsentierte.

Dank einem günstiger gewordenen Rohstoffumfeld, Besserungen auf der Ergebnisebene und einem etwas günstigeren regulatorischen Hintergrund sollte sich der Sektor auch jetzt wieder besser entwickeln können als der Gesamtmarkt. Die für den Sektor bei der US-Investmentbank zuständige Analystin Carolina Dores hat jedenfalls die Einstufung der Branche jüngst von "In-Line" auf "Attractive" angehoben.

Es herrschten aktuell zwar nicht unbedingt die gleichen Kurstreiber wie im Jahr 2014 vor, doch es gebe dennoch Hoffnung. So seien die Revisionen bei den Gewinnschätzungen in diesem Jahr für den Sektor bisher zwar negativ ausgefallen, die neuesten Daten deuteten diesbezüglich jedoch verbesserte Trends an. Insbesondere gelte dies mit Blick auf die Gewinnschätzungen für 2020. Es scheine, als ob der Analystenkonsens dabei sei, ein verbessertes Rohstoffumfeld in die Schätzungen einzuarbeiten. Dores geht davon aus, dass sich dieser Trend angesichts steigender Strompreise fortsetzen wird und dass es zu steigenden Unternehmensergebnissen kommt. Zudem seien die Bewertungen im Schnitt recht attraktiv.

Von den mit Übergewichten eingestuften europäischen Branchenvertretern stellen wir auf den nachfolgenden Seiten fünf Titel vor. Die Kursziele bei diesen Werten bewegen sich dabei um 22 Prozent bis 43 Prozent über den aktuellen Notierungen.

Auf Seite 2: Enel





Enel (WKN: 928624)



Als Value-Aktie gepaart mit Wachstumschancen stuft Morgan Stanley die Sparaktien von Enel ein. Das Kursziel für den italienischen Versorger wurde zwar jüngst von 5,90 Euro auf 5,80 Euro gesenkt, die Einstufung mit Übergewichten gleichzeitig aber bekräftigt. Auch auf dem etwas tieferen Niveau als bisher ergibt sich bei einem aktuellen Kurs von 4,51 Euro noch immer ein Aufwärtspotenzial von 28,6 Prozent.

Wie es heißt, hätten sich hier negative volkswirtschaftliche Rahmendaten in den vergangenen Monaten belastend auf den Aktienkurs ausgewirkt und dieser Punkte dürfte auch weiterhin ein Risikofaktor bleiben. Trotz dieser anhaltenden Unsicherheiten dürfte die schwache Kursentwicklung aber eine Übertreibung darstellen, weil sich die Notiz bereits dem unteren Rand des hauseigenen Bärenmarktszenarios angenähert habe. Diese sieht im Negativfall einen Kursrückgang bis auf 4,25 Euro vor. In einem optimalen Szenario werden dagegen sogar Kursen von 7,25 Euro für möglich gehalten.

Das favorisierte Hauptszenario mit einem Kursziel von 5,80 Euro basiert auf der Annahme einer erfolgreichen Umsetzung der vom Unternehmen bis 2020 vorgegebenen Ziele. Man geht jedenfalls davon aus, dass Enel sein Ziel für den Überschuss im Jahr 2020 von 5,4 Milliarden Euro erreichen kann. Die Ergebnisschätzungen von Morgan Stanley für die Jahre 2017 bis 2020 sehen dabei wie folgt aus: 0,36, 0,40, 0,45 und 0,48 Euro. Für 2020 errechnet sich daraus ein geschätztes KGV von 9,4.

Optimismus herrscht auch mit Blick auf die Entwicklung der Dividende vor. Für die Jahre 2018 rechnet man mit Zahlungen von 0,28, 0,31 und 0,34 Euro je Anteilsschein, was gegenüber den für 2017 gezahlten 0,24 Euro je Aktie eine deutliche Steigerung wäre. Für 2018 ergibt sich daraus derzeit eine Dividendenrendite von immerhin 6,21 Prozent.

Das Chance-Risiko-Profil stuft Morgan Stanley bei Enel als sehr attraktiv ein. Der Abstand zum Kursziel des Negativszenarios sei vernachlässigbar und eine Bewertiungsmethode basierend auf der Summe der Einzelteile deute darauf hin, dass der Aktienkurs den börsennotierten Lateinamerika-Aktivitäten von Enel keinen Wert zu billigt und die Beteiligung an Endesa mit einem Abschlag von 50 Prozent bewertet. Trotz der derzeitigen Unsicherheit in Argentinien und in Brasilien sei dies ungerechtfertigt.

Charttechnik





Von Juli 2012 bis Dezember 2017 hat sich der Aktienkurs von Enel mit einem Anstieg von 2,03 Euro auf 5,58 Euro recht gut aus der Affäre gezogen. Doch in diesem Jahr geht es bisher abwärts mit den Notierungen und auch trotz des jüngsten Erholungsversuches ist der dabei aufgebaute Abwärtstrend als noch intakt einzustufen.

Profil



Enel S.p.A. ist eine in Italien angesiedelte internationale Gruppe von Stromanbietern, mit Aktivitäten in den Bereichen Stromerzeugung, Transport, Verteilung und Stromversorgung. Das Unternehmen betreibt Wasser-, Thermal-, Kern-, Wind- und Solarkraftwerke in über 30 Ländern auf vier Kontinenten und konzentriert sich insbesondere auf Energiegewinnung durch erneuerbare Energien. Das Tochterunternehmen ENEL Green Power und betreibt ausschließlich Kraftwerke auf Wasser-, Wind-, Geothermie-, Solar- und Biomassebasis in Europa und Amerika.

Die Gruppe hat für den gesamten italienischen Kundenstamm die traditionellen elektromechanischen Messgeräte durch verbrauchsorientierte Smart-Meters ersetzt. Die globalen Tätigkeiten des Unternehmens erstrecken sich auf Europa - insbesondere Italien und Spanien, Latein- und Nordamerika und Afrika. Anfang April 2016 gab das Unternehmen die erneute Verschmelzung mit seiner ehemaligen Tochtergesellschaft ENEL Green Power S.A. bekannt. Der Energieversorger Enel Green Power war 2010 aus der ENEL Gruppe ausgegliedert worden.

Auf Seite 3: National Grid





National Grid (WKN: A2DQWX)



Auch bei dem britischen Übertragungsnetzbetreiber National Grid lautet das Anlageurteil von Morgan Stanley auf Übergewichten. Das Kursziel bewegt sich bei 9,70 britischen Pfund. Das heißt, bei einer aktuellen Notiz von 7,739 Pfund ergibt sich theoretisch 25,3 Prozent Luft nach oben. Im negativen Fall sei hier ein Rückfall bis auf 6,60 Pfund zu befürchten, im positiven Fall sei aber auch ein Anstieg bis auf 11,50 Pfund denkbar.

Wie es heißt, handele die Aktie von National Grid sowohl regulierten Wettbewerbern aus Großbritannien als auch den USA mit einem Bewertungsabschlag. Die derzeitige Konglomerats-Struktur schaffe für die Aktionäre zwar keinen Mehrwert. Doch sobald sich mehr Klarheit mit Blick auf die weiteren Ergebnisaussichten ergebe, könnte dies als ein positiver Kurskatalysator erweisen, wobei es in Sachen Ergebnis insbesondere Klärungsbedarf bei den US-Aktivitäten gebe

Obwohl die geografische Aufstellung die bestehenden regulatorischen Risiken im Vereinigten Königreich mildern sollten, scheint es bisher nicht zu einer Belohnung für die Aktivitäten in den USA zu kommen. Das zeige sich auch daran, dass der Aktienkurs seit Anfang 2017 deutlich gesunken sei, während vergleichbare US-Branchenvertreter um 14 Prozent zugelegt hätten. Das sei auch deswegen verwunderlich, weil der Turnaround beim US-Geschäft anhalte.

Die Schätzungen für das Konzern-EBIT hat man für die Jahre von 2019 bis 2022 zwischen plus einem Prozent und minus drei Prozent angepasst. Diese Maßnahme sei im Wesentlichen auf niedrigere Prognosen zum Gewinn zurückzuführen, der aus nicht-regulierten Aktivitäten resultiere.

Auf Ebene des Nettogewinns seien die Prognosen für die Gasverteilung in Großbritannien etwas nach unten angepasst worden. Dies reduziere die Schätzung zum Ergebnis vor Steuern für 2019-2022 um ein bis sieben Prozent, wobei das Ergebnis je Aktie in ähnlicher Größenordnung nach unten angepasst wurde.

Konkret bewegen sich die Vorhersagen für die Jahre 2018/19 bis 2020/21 jetzt bei 57,1 Pence, 59,8 Pence und 62,3 Pence. Für das übernächste Geschäftsjahr ergibt sich daraus ein geschätztes KGV von 12,4. Bei der Dividende rechnet man für die genannten Jahre mit Zahlungen von 47,3 Pence, 48,5 Pence und von 49,7 Pence. Das heißt, für das laufende Jahr ergibt sich derzeit eine Dividendenrendite von 6,11 Prozent.

Charttechnik





Der Aktienkurs von National Grid hat von Juni 2010 bis Juli 2016 von 4,84 Pfund auf ein Rekordhoch von 11,31 Pfund zugelegt. Doch danach war der Ofen plötzlich aus und der Titel ist auch Korrekturkurs eingeschwenkt. Im Tief ging es dabei bis auf 7,37 Pfund nach unten. Seit Februar versucht sich der Wert nun schon an einer Bodenbildung, als überzeugend abgeschlossen kann dieses Unterfangen aber noch nicht bezeichnet werden.

Profil



National Grid plc ist eine international tätige Unternehmensgruppe im Bereich Energieversorgung. Die Geschäftssegmente sind in UK Stromübertragung, UK Gasversorgung, UK Gasverteilung und US Regulated strukturiert. Der Konzern besitzt und betreibt Stromübertragungsnetze in Großbritannien und Wales wie auch den nordöstlichen Staaten der USA und unterhält Stromübertragungsnetze in Schottland.

Außerdem ist National Grid als koordinierender Netzbetreiber in Großbritannien wie auch in der Stromverteilung in den USA aktiv. Des Weiteren ist National Grid als Gasversorger in Großbritannien mit einem landesweiten Netzwerk an Hochdruckleitungen aktiv. Zusätzlich bietet National Grid Dienstleitungen im Bereich Installationen, Wartung und Zählerablesung für nationale und internationale Gas-und Stromversorger an und betreibt LNG Speicherterminals in Großbritannien und in den USA.

Auf Seite 4: RWE





RWE (WKN: 703712)



Aus Deutschland hat Morgan Stanley die im DAX enthaltenen Aktien von RWE als attraktiv eingestuft. Im Zuge einer Übergewichten-Einstufung hat man das Kursziel auf 26,00 Euro taxiert. Um diese Vorgabe zu erreichen, müsste der Wert gegenüber der aktuellen Notiz von 21,36 Euro um 21,7 Prozent zulegen.

Man ist allgemein der Meinung, dass RWE in der Lage sein dürfte, durch das Erreichen der gesteckten Wachstumsziele Aufwärtspotenzial beim Aktienkurs durch eine höhere Bewertung als aktuell zu erschließen. Aktuell sei es jedenfalls so, dass die Bewertung die Wachstumsaussichten nicht korrekt widerspiegelt.

Die Ergebnisse für das Geschäftsjahr 2018, die Prognosen für 2019 und die allgemeine Bestätigung der Geschäftsziele könnten sich aber mittelfristig als positive Katalysatoren für den Aktienkurs erweisen. Lobend Erwähnung findet auch, dass RWE eine freie Cash Flow Rendite von rund zwölf Prozent erwirtschafte und die Bilanz frei von Finanzverbindlichkeiten sei.

Deutschlands größter Stromkonzern ist auch in Reaktion auf die deutsche Energiewende nach wie vor dabei, sich neu aufzustellen. Dazu gehört der Plan, in Zukunft pro Jahr anderthalb Milliarden Euro in die erneuerbaren Energien zu investieren. Derzeit ist das Unternehmen vor allem wegen der Rodungspläne für den Hambacher Forst im rheinischen Braunkohlerevier in den Schlagzeilen. Denn der Hambacher Forst ist in den vergangenen Monaten zum Symbol für den Kampf von Umweltschützern gegen Kohleverstromung geworden. RWE will dort im Oktober hundert Hektar Wald für die Vergrößerung des Tagebaus roden.

Morgan Stanley rechnet bei RWE in diesem Jahr mit einem deutlichen Gewinnrückgang von 2,00 Euro auf 1,39 Euro je Aktie. 2019 und 2020 soll es von dem tieferen Niveau aus dann aber wieder etwas nach oben gehen. Die Schätzungen für diese beiden Jahre bewegen sich konkret bei 1,59 Euro und 1,65 Euro, so dass sich für das übernächste Jahr ein geschätztes KGV von 12,95 ergibt.

Bei der Dividende geht man für 2018 von einer Anhebung der Zahlung von 0,50 Euro auf 0,70 Euro je Anteilsschein aus. 2019 und 2020 sollen gemäß der Schätzungen dann sogar 0,85 Euro bzw. 1,00 Euro fließen. Für das laufende Geschäftsjahr winkt somit gemessen am aktuellen Kurs eine Dividendenrendite von 3,28 Prozent.

Charttechnik





Nach einer langen Talfahrt, die den Kurs der RWE-Aktien von Januar 2008 bis September 2015 von 100,64 Euro auf 9,20 Euro zurückwarf, versucht sich der DAX-Vertreter seitdem daran, die nachhaltige Kurswende nach oben zu realisieren. Vom genannten Tief hat sich der Wert auch deutlich abgesetzt. Positiv ist dabei der vollzogene Sprung über die langfristige Abwärtstrendgerade zu werten. Allerdings hat sich im Bereich des Vorjahreshochs von 23,14 Euro ein hartnäckiger Widerstandsbereich herausgebildet. Diesen gilt es zu überwinden, um ein neues prozyklisches charttechnisches Kaufsignal zu generieren.

Profil



Die RWE AG ist die Holdinggesellschaft der RWE Gruppe, die zu den führenden europäischen Energieversorgern zählt. RWE ist auf allen Wertschöpfungsstufen der Energieversorgung tätig. Dazu gehören Öl, Gas und Braunkohle, der Bau und Betrieb von konventionellen und erneuerbaren Kraftwerken, der Handel mit Rohstoffen sowie der Transport und die Vermarktung von Strom und Gas. RWE fokussiert sich auf den europäischen Markt. Dabei zählt der Energieversorger in Deutschland, den Niederlanden und in Großbritannien zu den Marktführern.

RWE setzt auf ein Kraftwerksportfolio und ein Investitionsprogramm zum Aufbau neuer klimaschonender und flexibler Erzeugungskapazitäten. Im Dezember 2015 wurde bekannt, dass der Vorstand die Aufspaltung des Unternehmens in zwei börsennotierte Gesellschaften plane. Dabei sollen die Geschäftsfelder Erneuerbare Energien, Netze und Vertrieb im In- und Ausland in eine neue Gesellschaft ausgegliedert werden. Am 11.12.2015 stimmte der Aufsichtsrat einstimmig den Plänen zum Konzernumbau zu. Die neue Tochtergesellschaft Innogy wurde 2016 an der Börse notiert. Im März 2018 wurde bekannt, dass die Anteile der Innogy SE im Rahmen eines weitreichenden Tauschs von Geschäftsaktivitäten und Beteiligungen an E.ON verkauft werden sollen. RWE soll im Gegenzug das Erneuerbaren Energien-Geschäft von E.ON erhalten.

Auf Seite 5: Iberdrola





Iberdrola (WKN: A0M46B)



Beim spanischen Versorger Iberdrola hat Morgan Stanley ein Übergewichten-Votum mit einem Kursziel von 8,40 Euro verbunden. Das heißt, damit die Rechnung aufgeht müsste dieser im spanischen Leitindex IBEX 35 enthaltene Titel ausgehend von einer aktuellen Notiz von 6,354 Euro um 32,2 Prozent zulegen. Im Idealfall sei auch ein Anstieg bis auf 10,00 Euro drin, im Negativfall sei dagegen ein Rückgang bis auf 5,90 Euro einzukalkulieren.

Die Gesellschaft hat im zweiten Quartal trotz eines Umsatzsprungs etwas weniger verdient. Operativ kam das Unternehmen gut voran, reichte aber nicht ganz an die Erwartung der Analysten heran. Auch die US-Investmentbank räumte ein, dass Iberdrola leicht unter den Erwartungen der eigenen Analysten abgeschnitten hat. Dies sei vor allem auf die schwächeren Ergebnisse in den USA infolge von Stürmen zurückzuführen gewesen, die sich nicht wiederholen sollten.

Wie es aber gleichzeitig hieß, sei die gute Anlagestory aber weiterhin intakt, zumal an den Langfristprognosen nichts geändert worden sei. Bewertungstechnisch stehe Iberdrola im Branchenvergleich mit Blick auf das dem Titel zugestandene KGV und den erwarteten durchschnittlichen Gewinnaussichten gut da. Das günstige Wachstumsprofil sei folglich noch nicht im aktuellen Aktienkurs eingepreist.

Der Konzern sollte in der Lage sein, den Gewinn je Aktie und die Dividende je Anteilsschein in den Jahren 2018-2022 im Schnitt um sieben Prozent p.a. zu steigern, wobei das erreichte Niveau auch für die Zeit nach 2022 als nachhaltig bezeichnet wird. Ein geschätztes KGV von 14,2 für 2018 stelle einen Bewertungsabschlag zur Branche von zehn Prozent dar und die Dividendenrendite könne sich ebenfalls sehen lassen.

Konkret rechnet man für die Jahre 2018 bis 2020 mit Zahlungen von 0,34 Euro, 0,35 Euro und 0,37 Euro, nachdem für das Vorjahr 0,32 Euro geflossen sind. Beim Gewinn je Aktie gehen die Analysten für 2018 von einem Anstieg von 0,38 Euro auf 0,47 Euro aus. 2019 und 2020 sollen dann 0,50 Euro und 0,57 Euro herausspringen.

Charttechnik





Den Aktien von Iberdrola ist es von Juli 2012 bis angesichts eines in diesem Zeitraum von 2,65 Euro auf 7,25 Euro verbuchten Anstiegs gelungen, einen Teil der in den Jahre zuvor erlittenen Verluste wieder auszubügeln. Das im November 2007 bei 11,90 Euro aufgestellte Rekordhoch ist aber trotzdem noch immer weit entfernt. Auch ist die Erholungsbewegung ins Stocken geraten und seit Januar 2015 ist nun letztlich schon ein auch nach wie vor intakter Seitwärtstrend zu konstatieren.

Profil



Iberdrola S.A. zählt zu den größten Energieversorgern innerhalb Europas. Zu den Kerngeschäften gehören die Erzeugung, Übertragung, Verteilung und Vermarktung von Elektrizität und Erdgas. Mit seinen Dienstleistungen erreicht das spanische Unternehmen rund 16 Millionen Kunden, neun Millionen davon in Spanien. Das Unternehmen zählt außerdem zu den größten Erzeugern von Hydro-, Thermal- und Nuklearenergie in Spanien. Das Unternehmen deckt die Stromversorgung in fast ganz Spanien ab.

Auf Seite 6: Engie





Engie (WKN: A0ER6Q)



Die größten Kurschancen im europäischen Versorgersektor macht Morgan Stanley bei Engie aus. Das Kursziel im Rahmen eines Übergewichten-Anlageurteils ist hier auf 17,50 Euro veranschlagt. Das lässt bei einer derzeitigen Notiz von 12,255 Euro theoretisch Raum für einen Anstieg von 42,8 Prozent.

Interessant ist mit Blick auf dem im französischen Leitindex CAC 40 enthaltenen Wert, dass die US-Investmentbank das Kursziel selbst bei einem Negativszenario ein leichtes Aufwärtspotenzial beim Aktienkurs sieht. Im Idealfall sei sogar ein Anstieg von annähernd 80 Prozent drin.

Zuletzt konnte der Titel aber nicht überzeugen, Das hat mit dem Geschäftsverlauf zu tun. Denn Verluste im Zusammenhang mit der Aufgabe des Flüssiggas-Geschäfts bescherten dem französischen Versorger bei stabilen Erlösen im ersten Halbjahr einen Gewinnrückgang. Die Ergebnisprognose für das laufende Jahr bestätigte der Vorstand aber.

Engie hat jüngst die Verlängerung der Ausfallzeiten von zwei Kernreaktoren um zwei bis drei Monate verkündet. Laut Morgan Stanley dürfte dass dies zu einem Verlust von rund 1,3 TWh bei der Kernenergieproduktion im Jahr 2018 führen, was sich in diesem Jahr auf das Ergebnis in Höhe von 50-65 Millionen Euro negativ auswirken sollte. Das entspricht zwei bis drei Prozent der Jahresüberschuss-Prognose. Die Reaktoren Doel 1 und Doel 2 sind derzeit planmäßig stillgelegt, wobei das genutzt werden soll, um die Auslastung der Anlagen um mehr als zehn Jahre zu verlängern.

Das Verhältnis von Unternehmenswert zum EBITDA beziffert Morgan Stanley auf das 7,4-fache, das KGV auf 12,2 und die Dividendenrendite auf 6,1 Prozent. Das sind Kennziffern, die zu der Einschätzung führen, dass der Titel günstig bewertet sei, zumal der Aktienkurs auch die weiteren, als gut eingestuften Gewinnaussichten, nicht ausreichend würdige.

Charttechnik





Mit einem Chartbild, das leider sehr viele Wünsche offen lässt, stehen die Aktien von Engie da. Der Kurs ist von Juni 2008 bis Februar 2017 von 44,73 Euro auf 10,89 Euro gesunken. Folglich ist getrost von einer dürftigen Bilanz zu sprechen. Ein nachfolgender gestarteter Erholungsversuch ist im Bereich von 15,00 Euro auf so viel Widerstand gestoßen, dass sich der Kurs zuletzt wieder für den Weg nach unten entschieden hat. Dabei ist aktuell eine wichtige Unterstützungszone erreicht, deren nachhaltiges Unterschreiten charttechnisch negativ zu interpretieren wäre.

Profil



Engie (vormals GDF Suez S.A.) ist eine internationale Unternehmensgruppe, die im Bereich Energieversorgung mit Strom und Erdgas international tätig ist. Als einer der größten Energieversorger weltweit ist sie in der Erschließung und Produktion von Erdgas, der Erzeugung von Strom, der Energiebeschaffung und dem Energiehandel wie auch im Infrastrukturmanagement engagiert. Dazu kommen Umweltprojekte und -angebote wie Wasserversorgung und Abfallwirtschaft. Das Unternehmen aus Frankreich ist auf allen Kontinenten der Welt tätig. Mit einer Beteiligung von über 35 Prozent ist der französische Staat Hauptaktionär der Gesellschaft.