Nach enttäuschenden Quartalszahlen geriet die SAP-Aktie in der vergangenen Woche massiv unter Druck. Das Anfang des Monats markierte Allzeithoch von über 124 Euro hat der DAX-Wert mittlerweile um rund zehn Prozent unterschritten. Die drei Vorstandsmitglieder Ries, Klein und Kleinemeier sowie Aufsichtsratsmitglied Oswald nutzten diesen Rücksetzer in der zweiten Julihälfte, um sich mit SAP-Aktien einzudecken. Insgesamt erwarben sie für 208.000 Euro über 1.800 Anteilsscheine. Per Saldo überwiegen bei dem Softwareunternehmen in diesem Jahr allerdings ganz klar die Insiderverkäufe. Allein von der Sabine Plattner Beteiligungsgesellschaft wurden seit dem Jahreswechsel bereits mehr als 61.000 Titel verkauft. Auf der anderen Seite fielen die kumulierten diesjährigen Käufe mit über 2.300 Aktien relativ mager aus.

Charttechnik SAP


Aus charttechnischer Sicht droht der Aktie von SAP nach dem jüngsten Kursrutsch erhebliches Ungemach. Grund: Die untere Begrenzung des seit Anfang des Jahres zu beobachtenden Aufwärtstrendkanals wurde signifikant verletzt. Regelrecht abgestürzt ist aber auch der Timingindikator Relative-Stärke-Index. Anfang des Monats generierte der RSI mit dem Unterschreiten der Marke von 70 Prozent ein klares Ausstiegssignal. Doch nach lediglich drei Wochen ist der Indikator bereits in der überverkauften Zone angelangt. Ein Kaufsignal entstünde, falls es zu einem Überwinden der 30-Prozent-Marke kommen sollte. Die meisten langfristigen Trendindikatoren sind übrigens allesamt noch intakt. Das heißt: Langfristig orientierte Investoren müssen sich noch keine Sorgen machen und können die jüngste Entwicklung als gesunde Gewinnmitnahmen interpretieren.

Kauflaune bei Deutsche Wohnen


Auch bei der Aktie von Deutsche Wohnen gab es nach einem massiven Rücksetzer diverse Insidertransaktionen unter den Managern des Immobilienkonzerns zu beobachten. So entschieden sich die beiden Vorstände Philip Grosse und Lars Urbansky statt einer Bardividende für den Bezug von Aktien (Gesamtvolumen: 549 Aktien). In der ersten Julihälfte gab es zudem drei besonders auffällige Insidertransaktionen von den beiden Vorstandsmitgliedern Michael Zahn und Lars Wittan zu vermelden. Beide haben nämlich Aktienoptionen ausgeübt und dadurch 62.700 Titel zum "Vorzugspreis" von lediglich einem Euro erhalten. Das heißt: Privatanleger sollten deren Kaufinteresse auf keinen Fall überbewerten, schließlich tendiert das eingegangene Risiko dieser Insiderkäufe gegen null.

Charttechnik Deutsche Wohnen


Die Aktie von Deutsche Wohnen ist in der zweiten Julihälfte in eine wichtige Unterstützungszone abgerutscht. Diese verläuft von 31 bis 32 Euro und sollte unbedingt verteidigt werden. Bei dem Immobilienwert überwiegen unter charttechnischen Aspekten mittlerweile ganz klar die Molltöne. Zum einen drehte nämlich Anfang Juni die langfristige 200-Tage-Linie nach unten, was als klares Trendwechselsignal gilt. Zum anderen wurde der langfristige Aufwärtstrendkanal signifikant verletzt. Einziger Lichtblick: Der Timingindikator Relative-Stärke-Index verließ Anfang Juli die überverkaufte Zone. Chartorientierte Investoren sehen dies als Kaufsignal.

"Kaufwut" bei Nebenwert Allgeier


Eine regelrechte "Kaufwut" kann man derzeit Aufsichtsratschef Detlef Dinsel attestieren. Über seine Beteiligungsgesellschaft Nectorplan hat er am 15. und 19. Juli insgesamt 14.700 Allgeier-Aktien erworben. Das diesbezügliche Transaktionsvolumen beläuft sich auf über 360.000 Euro und kann somit durchaus als eindrucksvoller Vertrauensbeweis gewertet werden. Damit stellt sich auch aus charttechnischer Sicht die Lage ausgesprochen spannend dar, schließlich befindet sich der Titel aktuell auf Tuchfühlung mit der im Bereich von 24 Euro angesiedelten Unterstützungszone. Wird sie verletzt, droht allerdings erheblicher chartinduzierter Verkaufsdruck.

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