Wenige Monate nach dem Aufstieg in den deutschen Leitindex DAX kommt vom Laborausrüster Sartorius die nächste gute Nachricht: Die Umsatzprognose wird erhöht. Dank der Übernahme einer Sparte des französischen Life-Science-Unternehmens Novasep erwarten die Göttinger nun für das laufende Geschäftsjahr einen währungsbereinigten Umsatzanstieg um etwa 15 bis 19 Prozent. Bislang hatte Sartorius ein Plus von 14 bis 18 Prozent in Aussicht gestellt. Der Zukauf führe voraussichtlich zu einem nicht-organischen Wachstum von rund einem Prozentpunkt, hieß es zur Begründung. Die operative Umsatzrendite (Ebitda-Marge) soll unverändert den Wert des Vorjahres von rund 34 Prozent erreichen, wie das Göttinger Unternehmen am Dienstag mitteilte.

Sartorius hatte die Übernahme der Chromatographie-Prozessanlagen-Sparte von Novasep Anfang 2021 angekündigt. Das übernommene Geschäft verzeichnete 2020 einen Umsatz von rund 40 Millionen Euro bei einer zweistelligen Gewinnmarge. Das übernommene Portfolio umfasst Chromatographie-Systeme, die sich in erster Linie für kleinere Biomoleküle eignen sowie Systeme für die Herstellung von Biopharmazeutika. Bei der Chromatographie wird ein Stoffgemisch in seine einzelnen Bestandteile aufgetrennt.

Im Zuge der Aktualisierung der Ziele soll auch bei der Sparte Bioprocess Solutions das Umsatzplus etwas höher ausfallen. Für 2022 soll die Einheit ihren Erlös um 17 bis 21 Prozent erhöhen, nach bislang erwarteten 16 bis 20 Prozent.

Einschätzung zur Sartorius-Aktie


Der Aufstieg in den DAX im Zuge der Erweiterung hat sich für Sartorius-Aktionäre bislang noch nicht wirklich ausgezahlt. Seit dem Hoch Ende November bei 630 Euro hat der Kurs der Vorzugsaktie mittlerweile mehr als ein Viertel an Wert verloren. "Mit der Geschäftsentwicklung von Sartorius hat die Kursentwicklung unseres Erachtens nichts zu tun", sagte Sartorius-Chef Joachim Kreuzburg kürzlich im Interview mit BÖRSE ONLINE. Durch die steigende Inflation und die veränderten Zinserwartung stünden die Kurse von Wachstumstiteln aus dem Tech-Sektor unter Druck. "Das betrifft auch die gesamte Biotech- und Biopharma-Branche." Das gesamte Interview lesen Sie hier.

Die Sartorius-Aktie ist unter den erhöhten Stoppkurs bei 495,00 Euro gefallen. Wir stufen die Aktie daher ab auf "Beobachten".

fh/rtr/dpa-AFX