BÖRSE ONLINE: Nach einer Delle 2018 ist der ETF-Markt in die Wachstumsspur zurückgekehrt. Wie geht es weiter?
Sascha Specketer: Wir gehen davon aus, dass sich die Assets under Management noch einmal verdoppeln oder verdreifachen können. Momentan beträgt der ETF-Anteil an der europäischen Fondsindustrie gerade einmal vier Prozent. Allein diese geringe Quote macht das enorme Wachstums­potenzial deutlich.

Welche Rolle spielt in Ihrem Szenario der Privatanleger?
Nach unserer Einschätzung kommt das Wachstum zu immerhin einem Fünftel von den Retailkunden, während 80 Prozent auf professionelle Investoren entfallen. In Deutschland ist der Anteil der Privatanleger am ETF-Markt schon jetzt besonders hoch. Was auch am großen und günstigen Sparplanangebot liegt. Hinzu kommt die Tendenz zur Kostentransparenz - diesbezüglich führt kaum ein Weg an passiven Produkten vorbei. Ganz zu schweigen von den tiefen Zinsen. Diese sorgen dafür, dass die über ETFs einfach und diversifiziert zugängliche Anlageklasse Aktien alternativlos bleiben dürfte.

Allerdings schreckt so mancher Privatanleger angesichts der jahrelangen Börsenrallye vor einem Einstieg zurück …
Wir raten dazu, möglichst früh damit an­zufangen, freies Kapital beispielsweise in einen ETF-Sparplan einzuzahlen. Je länger der Vorsorgezeitraum, desto höher kann die Aktienquote sein. Langfristig betrachtet fällt die Performance dieser Anlageklasse absolut überzeugend aus - daran können Übertreibungen nach oben und anschließende Korrekturen nichts ändern.

Invesco ist ein globaler Finanzriese - was hat Ihr Unternehmen dem deutschen Privatanleger zu bieten?
Sowohl bei aktiven als auch passiven Fonds verfügen wir über viel Erfahrung und haben Trends wie etwa das Faktor-Investing mitgestaltet. Bei den gerade für die Selbstentscheider wichtigen ETFs auf beliebte Indizes wie MSCI World, S & P 500 oder MDAX ist Invesco in puncto Kosten führend. Wobei wir dazu raten, nicht nur auf die Gebühren zu achten. Entscheidend kommt es zudem auf die ETF-Performance an. Insbesondere bei den sogenannten Core-ETFs braucht sich Invesco auch hinsichtlich der Tracking-­Qualität nicht zu verstecken.