Hiobsbotschaft nach Hiobsbotschaft – so ist die aktuelle Nachrichtenlage beim Bayer-Konzern. Doch was ist diesmal passiert? Und wie wirkt sich das auf die Aktie aus?

Dass die Aktie von Bayer kürzlich ein neues Jahrestief markiert hat, dürfte viele Anleger kaum überraschen, denn der schlechten Nachrichten beim Pharma- und Chemiekonzern gibt es viele. Auch am Mittwoch gibt es wieder Negatives zu vermelden:

Für die Bayer-Aktie hören die schlechten Nachrichten nicht auf

So ist der Pharmakonzern Bayer im Zusammenhang mit dem Unkrautvernichtungsmittel Roundup erneut zu Schadenersatz verurteilt worden. Das Urteil umfasse sieben Millionen Dollar Schadenersatz und 325 Millionen Dollar Strafschadenersatz für den Kläger Mike Dennis, bei dem im Alter von 51 Jahren eine Form des Non-Hodgkin-Lymphoms diagnostiziert worden war, teilte das Unternehmen am Dienstag mit. 

In ihrem Urteil hätten die Geschworenen Bayer in zwei von vier Punkten Recht gegeben: Sie seien zu dem Schluss gekommen, dass das Unternehmen zwar nicht vor den Risiken von Roundup gewarnt, aber auch nicht fahrlässig gehandelt habe und dass das Produkt nicht fehlerhaft hergestellt worden sei. 

Bayer erwägt, in Berufung zu gehen: Es gebe "starke Argumente, um in der Berufung die Aufhebung dieses unbegründeten Urteils zu erreichen und den verfassungswidrig überhöhten Schadenersatz zu streichen oder zu reduzieren, da während des Prozesses erhebliche und reversible Rechts- und Beweisfehler gemacht wurden", sagte ein Unternehmenssprecher. Die Gegenseite äußerte sich dazu nicht.

Niederlagenserie belastet Bayer-Aktie

Dies ist bereits die dritte Niederlage für Bayer in diesem Monat, nachdem das Unternehmen in zwei getrennten Roundup-Verfahren zur Zahlung von 175 Millionen Dollar und 1,25 Millionen Dollar verurteilt wurde. Zuvor hatte das Unternehmen neun Klagen in Folge wegen ähnlicher Vorwürfe gewonnen.

Bayer hatte sich 2018 mit der 63 Milliarden Dollar schweren Übernahme des US-Agrarchemiekonzerns und Roundup-Herstellers Monsanto eine Welle von Klagen in den USA eingehandelt, bei denen es um mögliche Krebserkrankungen durch den Wirkstoff Glyphosat geht. Bayer bestreitet einen Zusammenhang. Der Konzern hat die meisten Roundup-Klagen gegen Zahlung von bis zu 10,9 Milliarden Dollar beigelegt, sieht sich aber immer noch mit fast 40.000 Fällen im Zusammenhang mit dem Unkrautvernichtungsmittel konfrontiert.

Wie geht es weiter mit der Bayer-Aktie?

Dementsprechend stark lasten die Nachrichten vom Mittwoch und von den verlorenen Prozessen allgemein auf der Bayer-Aktie. Hinzu kommt noch, dass es für Bayer nicht nur vor Gericht, sondern auch operativ schlecht läuft. So fordern einige aktivistische Investoren eine Aussetzung der Dividende aufgrund mangelnder Erträge und viele Aktionäre fürchten sich nach den Ergebnissen der Konkurrenz vor einer neuen Prognosekürzung.

Dementsprechend verwundert es nicht, dass die Aktie kurz davor steht den niedrigsten Stand seit 13 Jahren zu erreichen und dort keineswegs haltmachen muss. Anleger sollten deswegen weiter die Finger von dem Papier lassen bis sowohl operativ als auch im Chartbild wieder etwas Hoffnung einkehren kann.

Bayer (WKN: BAY001)

Mit Material von Reuters

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Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Bayer.