Die Deutsche Bahn baut ihre Fernzug-Flotte aus und hat deshalb 43 Züge des Modells ICE3-Neo bestellt. Der Deal liegt bei 1,5 Milliarden Euro. Bis 2029 soll der letzte ICE3-Neo ausgeliefert sein. Bereits im Juli 2020 orderte die Deutsche Bahn 30 Züge des neuen Typs für eine Milliarde Euro beim Münchner Technologiekonzern Siemens. Insgesamt hat die Deutsche Bahn damit 73 Züge bestellt. Bis Ende des Jahrzehnts würde die ICE-Flotte so auf insgesamt rund 450 Züge wachsen. Diese sind Kernbestandteil des bis 2030 geplanten Deutschlandtakts. Damit sollen Nah- und Fernverkehr enger verknüpft werden und Züge in höherer Frequenz an mehr Orten unterwegs sein.

Die ersten Züge des Auftrags sollen laut Plan ab Ende 2022 zunächst auf Verbindungen zwischen Nordrhein-Westfalen und München zum Einsatz kommen. Der Zug erreicht Geschwindigkeiten von mehr als 300 Stundenkilometer und ist damit schneller als der eigentlich neuere ICE4. Allerdings braucht der Zug eigene Trassen, wie zwischen Köln und Frankfurt.

Gebaut werden die ICE-3-Neo-Züge im Siemens-Werk in Krefeld. Zulieferungen kommen unter anderem aus Nürnberg und aus Österreich. Mit dem Modell gehen nach Angaben von Siemenschef Roland Busch Tausende Arbeitsplätze in Deutschland einher. "Bei Siemens sind es rund 1500 Kolleginnen und Kollegen. Zusätzliche Arbeitsplätze kommen von rund 230 Zulieferern überwiegend aus Deutschland."

Bahnchef Richard Lutz und Siemens-Chef Roland Busch sagten in Berlin, es werde bereits eine neue Generation von ICE-Zügen entwickelt. Diese sollen Ende der 20er Jahre oder zu Beginn der 30er zum Einsatz kommen. Sie sollten unter anderem digitaler sein und einen ebenerdigen Einstieg ohne Stufen möglich machen.

Unsere Einschätzung zur Siemens-Aktie


Der Milliardendeal kam bei den Anlegern gut an. Die Siemens-Aktie legte am Dienstag um rund 1,4 Prozent auf knapp 143 Euro zu. Die Aktie ist weiterhin auch charttechnisch in einer guten Verfassung. Im Branchenvergleich ist bei der Bewertung noch Luft nach oben.

Analyst Andreas Willi von der US-Bank JPMorgan ist außerdem zuversichtlich, was die am 10. Februar anstehenden Quartalszahlen angeht. Er hat die Siemens-Aktie auf "Overweight" mit einem Kursziel von 190 Euro belassen. Seine Schätzungen für die Aufträge und die Umsätze des Industriekonzerns im ersten Geschäftsquartal entsprächen den Konsensschätzungen, schrieb er in einer am Montag vorliegenden Studie. Mit Blick auf die Tochter Healthineers liege er wegen der Übernahme des US-Medizintechnikunternehmens Varian dagegen unter dem Konsens.

Wir sind ebenfalls zuversichtlich und belassen die Aktie auf "Kaufen".

iw/rtr/dpa-AFX