Damit seien 2000 Arbeitsplätze - 60 Prozent aller verbliebenen Stellen - bei Senvion gerettet. In Deutschland übernimmt Siemens Gamesa allerdings nur 500 von 1400 Mitarbeitern. 400 hatten bereits selbst gekündigt. Der Verkauf soll bis Ende März abgeschlossen sein.

Der Rest des Europa-Geschäfts werde abgewickelt, erklärte Senvion. Laufende Aufträge würden teilweise noch bis Mitte des nächsten Jahres abgearbeit. Für das Geschäft in Indien und die Service-Verträge außerhalb Europas hat Senvion weiterhin die Hoffnung, Käufer zu finden. Die Sondierungsgespräche würden fortgesetzt. Das Unternehmen war im April wegen Schwierigkeiten bei der Abwicklung von Großprojekten in die Pleite gerutscht. Senvion-Chef Yves Rannou zog ein positives Fazit des Verfahrens: "Es war ein langer und steiniger Weg, den wir in einem herausfordernden Umfeld und mit viel Gegenwind gehen mussten. Aber ich bin überzeugt, dass der neue Eigentümer eine gute Zukunftsperspektive für den Geschäftsbereich bietet."

Siemens Gamesa erklärte, mit den Senvion-Verträgen betreue man nun Windanlagen mit einer Kapazität von fast 69 Gigawatt. Vorstandschef Markus Tacke betonte, das Rotorblatt-Werk in Portugal sei eines der wettbewerbsfähigsten in der Branche. Es helfe Siemens Gamesa dabei, die Risiken in einem schwierigen Umfeld zu beherrschen.

Die Windkraft-Branche leidet unter einem Preiskampf, in dem vor allem kleine Anbieter unter die Räder kommen. Aber auch Branchenriesen wie Vestas und Siemens Gamesa arbeiten an Kostensenkungsprogrammen. In Spanien geht seit dem Bekanntwerden der Übernahme der Senvion-Teile die Angst um, dass es zu einem weiteren Stellenabbau bei Gamesa kommt. Die Siemens-Tochter baut in Spanien Rotorblätter. Zuletzt hatte Gamesa in Dänemark die Streichung von 600 Stellen angekündigt, die dänische Vestas baut im brandenburgischen Lauchhammer 500 Arbeitsplätze ab.

rtr